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Du glaubst, Rentenpunkte sind kompliziert? In 1 Minute checkst du es komplett

Die Höhe der Rente hängt von der Zahl der gesammelten Rentenpunkte ab.
© Getty Images / Altayb

Im Laufe des Arbeitslebens zahlen Angestellte und viele Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Wer sich in diesem Zuge mit seiner Rente beschäftigt, stößt früher oder später auch auf den Begriff Rentenpunkte. Wie sich die Rentenpunkte bzw. Entgeltpunkte zusammensetzen und was du noch zum Thema wissen solltest.

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Was ist ein Rentenpunkt?

Du kennst es bestimmt: Die eigene Rente ist ein Thema, das zwar äußerst wichtig ist, aber bei all dem Alltagstrubel um Arbeit, Haushalt und Kinder häufig in den Hintergrund rückt. Und die Berechnung sowie Begriffe wie Rentenpunkte und Durchschnittsentgelt erscheinen im ersten Moment ja auch sehr kompliziert. Doch so schwierig ist es gar nicht:

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Dreh- und Angelpunkt zur Berechnung der Rentenhöhe sind die sogenannten Rentenpunkte. Sie stellen die Grundlage zum Berechnen der Rente dar. Denn wie hoch deine Rente letztendlich ausfällt, kommt auf die bis dato gesammelten Rentenpunkte an.

Gut zu wissen: Wie viele Rentenpunkte in einem Jahr gesammelt werden, hängt vom Bruttojahreseinkommen sowie dem jährlichen Durchschnittsentgelt in Deutschland ab.

Wofür gibt es einen Rentenpunkt?

Verdienst du im Jahr genauso viel wie der Durchschnitt aller Personen in Deutschland, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, erhältst du dafür einen Rentenpunkt. Beträgt dein Verdienst hingegen die Hälfte des Durchschnittseinkommens, bekommst du einen halben Rentenpunkt.

Fällt dein Einkommen höher aus, werden mehr Rentenpunkte gesammelt. Ist das Einkommen beispielsweise doppelt so hoch wie der Durchschnitt, erhältst du zwei Rentenpunkte. Allerdings ist der Erwerb der Entgeltpunkte nach oben hin begrenzt und richtet sich nach der Beitragsbemessungsgrenze.

Generell gilt: Je länger man arbeitet und je höher der Verdienst ausfällt, umso mehr Rentenpunkte werden gesammelt. Das wirkt sich demzufolge positiv auf die Rentenhöhe aus.

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Wie hoch ist das Durchschnittsentgelt?

Bestimmt wird das Durchschnittsentgelt jedes Jahr aufs Neue von der Rechtsverordnung der Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrats. Dabei wurde bis 2024 zwischen den alten und neuen Bundesländern unterschieden. Heute ist die Rentenangleichung im Wesentlichen abgeschlossen, sodass sich die Werte nicht mehr unterscheiden. Das vorläufige Durchschnittsentgelt liegt seit dem 1. Juli 2025 bei 50.493 €.

Wie werden Rentenpunkte berechnet?

Mit dieser einfachen Formel kannst du deine gesammelten Rentenpunkte pro Jahr ermitteln:

Jahresbruttoeinkommen : Durchschnittsentgelt = gesammelte Rentenpunkte

Hattest du im Kalenderjahr 2024 beispielsweise ein Bruttoeinkommen von 38.000 Euro, teilst du diesen Betrag durch das Durchschnittsentgelt für 2024 von 45.358 €. Dabei kommt der Wert 0,8377 heraus. Das bedeutet also, dass du 2024 insgesamt 0,8377 Rentenpunkte sammeln konntest.

Beim Renteneintrittsalter werden die gesammelten Rentenpunkte dann wieder in Euro umgerechnet. So beträgt der aktuelle Rentenwert 40,79 € je Entgeltpunkt.

Tipp: Auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung kannst du deine gesamte Rente berechnen lassen, sofern du alle notwendigen Werte vorliegen hast.

Gibt es Rentenpunkte für Kinder?

Die gute Nachricht gleich vorweg: Nicht nur im Beruf, auch bei der Kindererziehung und in Zeiten ohne Berufstätigkeit oder geleistete Beitragszahlungen können Rentenpunkte gesammelt werden. Dabei stehen dem jeweiligen Elternteil die Rentenpunkte zu, der den Großteil der Kindererziehung übernimmt. Ebenso für Adoptiv-, Stief- sowie Pflegeeltern besteht diese Möglichkeit.

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Für ein Jahr Kindererziehung sammelst du einen Rentenpunkt. Mit der geplanten Einführung der Mütterrente III werden dafür bis zu 36 Monate angerechnet, was 3 Rentenpunkte ausmacht – unabhängig vom Geburtsjahr deines Kindes. Um dies zu bewerkstelligen, übernimmt der Staat während der Kindererziehung vorübergehend die Einzahlung der Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung.

Voraussetzung für die Berücksichtigung ist, dass du dein Kind dem Versicherungsträger meldest. Hier könnt ihr den Antrag kostenlos herunterladen. Wenn du über 43 Jahre alt bist, musst du zudem einen Antrag auf Kontenklärung stellen.

Für folgende weiteren Tätigkeiten können Rentenpunkte anfallen:

  • Sozialversicherungspflichtiger Beruf
  • Freiwillige Einzahlung in die Rentenkasse, zum Beispiel bei einem Minijob
  • Kindererziehungs- und Kinderberücksichtigungszeiten
  • Pflegeberücksichtigungszeiten für Kinder
  • Wehrdienst und Bundesfreiwilligendienst
  • Häusliche Pflege
  • Bezug von Sozialleistungen

Können Schüler Rentenpunkte sammeln?

Hast du ältere Kinder, die sich ihr Taschengeld mit einem Mini- oder Nebenjob aufbessern oder sich neben ihrem Studium Geld dazu verdienen wollen, können auch sie bereits erste Rentenpunkte sammeln.

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Verdient dein Kind bei seiner Tätigkeit weniger als 450 Euro pro Monat, werden die Pflichtbeiträge nicht automatisch an die jeweiligen Versicherungen gezahlt. Allerdings können die Zahlungen freiwillig erfolgen.

Aufgrund des meist niedrigen Verdienstes in dieser Zeit ist der Erwerb von Rentenpunkten zwar überschaubar, nichtsdestotrotz wird jeder Monat im Zeitraum der Einzahlung vollständig berücksichtigt.

Der größte Vorteil dabei ist: Egal, wie hoch bzw. gering die monatliche Zahlung in die Rentenkasse ausfällt, wird das eingezahlte Jahr als normales Versicherungsjahr gezählt. Inklusive dem Erwerb von Rentenpunkten. Aus diesem Grund lohnt es sich durchaus, bereits als Schüler*in oder Student*in freiwillig in die Rentenkasse einzuzahlen.

Margit Huber

Rentenpunkte bereits in der Schulzeit

Mit gezahlten Pflichtbeiträgen durch einen Nebenjob während der Schule oder des Studiums – sei es beim Kellnern oder Zeitungen austragen – steigen die Rentenansprüche und dein Kind kann früher abschlagsfrei in Rente gehen.

Margit Huber
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Kann ich Rentenpunkte kaufen?

Wurde zu kurz oder zu wenig in die Rentenversicherung eingezahlt, besteht die Möglichkeit, Rentenpunkte zu kaufen. Willst du deine Rente im Alter aufstocken oder hast du die Mindestversicherungszeit noch nicht erreicht, macht der Kauf von Rentenpunkten also durchaus Sinn. Allerdings liegt das Mindestalter zum Erwerb von zusätzlichen Rentenpunkten derzeit bei 50 Jahren.

Interessierte müssen im Jahr 2025 9.392 € für einen Rentenpunkt bezahlen. ‍Im Vorjahr 2024 kostete ein Entgeltpunkt noch 8.436,59 € in den alten und 8.320,11 € in den neuen Bundesländern. Somit ist ein Rentenpunkt beinahe 1.000 € teurer als im Vorjahr.

Tipp: Damit du weißt, welche Rentenhöhe dir momentan beim Eintrittsalter zustehen würde, solltest du im Vorfeld deine Rentenauskunft beantragen.

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