Wenn kleine Entdecker*innen viel draußen in der Natur unterwegs sind, wünschen sie sich oft ein Kinderfernglas. Eine sinnvolle Anschaffung, um Tiere und Vögel oder auch den Sternenhimmel zu beobachten und die kindliche Neugier zu unterstützen. Auf welche Faktoren ihr beim Kauf achten solltet, ab welchem Alter ein Kinderfernglas Sinn macht und wo ihr gute Ferngläser bekommt.
Welches Fernglas eignet sich für Kinder?
Um ein gutes Fernglas für euer Kind zu finden, solltet ihr folgende Punkte berücksichtigen:
1. Bedenkt das Alter eures Kindes
Bei Kleineren ist es wichtig, dass das Fernglas stabil und mit Gummi umhüllt ist. So geht es nicht gleich kaputt, wenn es mal runterfällt und das Kind kann sich nicht am Fernglas verletzen. Bei älteren Kinder empfiehlt es sich, vorrangig auf eine gute Linse zu achten, damit das Entdecken auch Spaß macht.
2. Das Fernglas sollte schadstofffrei sein
Ein gutes Fernglas für Kinder enthält keine Weichmacher oder andere schädliche Stoffe. Schließlich kommt es mit der Haut und den Augen eures Kindes in Berührung.
3. Wählt keine extreme Vergrößerung
Bei Kinderferngläsern reicht je nach Alter eine vier-, sechs- oder maximal achtfache Vergrößerung völlig aus. Den Grad der Vergrößerung erkennt ihr an der vorderen Zahl, die beim Fernglas steht. Ein 3x30 Fernglas macht dreifache Vergrößerungen möglich. Für eine extremere Vergrößerung muss das Fernglas schon sehr ruhig gehalten werden, was für Kinder schwierig ist.
Alternativ könnt ihr ein Modell mit Bildstabilisator wählen, diese sind dann allerdings schwerer und empfindlicher. Außerdem schränken extreme Vergrößerungen das Sehfeld immer weiter ein. Das Sehfeld ist der Bereich, den das Kind durch das Fernglas sehen kann, ohne den Kopf zu drehen. Mit einem zu kleinen Sehfeld kann euer Kind das Gesehene nicht mehr einordnen und verliert wahrscheinlich schnell das Interesse am Fernglas.
4. Achtet auf den Objektivdurchmesser
Der Durchmesser des Objektivs ist die Fläche in Millimetern, durch die das Licht einfällt. Ein größerer Durchmesser bedeutet also mehr Licht. Dies ist vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen, in der Dämmerung oder bei trübem Wetter, wichtig. Je größer der Objektivdurchmesser, desto schwerer und unhandlicher ist aber auch das Fernglas. Die meisten Kinderferngläser haben deswegen einen Objektivdurchmesser von 21 oder 22 mm, was in der Regel ausreicht. Den Objektivdurchmesser erkennt ihr an der hinteren Zahl, die beim Fernglas steht. Ein 8x21 Fernglas hat einen Objektivdurchmesser von 21 mm.
5. Der Abstand zwischen den Augenmuscheln sollte einstellbar sein
Damit das Fernglas eurem Kind wirklich "passt" sollte der Abstand zwischen den an den Augen anliegenden Okularen verstellbar sein. Die Beschreibung beim Fernglas liefert einen minimalen sowie maximalen Wert. Wenn ihr ein Fernglas online bestellt, solltet ihr den Abstand von Pupille zu Pupille deswegen bei eurem Kind messen oder beim Optiker messen lassen. Damit könnt ihr einschätzen, ob das Fernglas für euer Kind passend ist. Optimalerweise liegt der Abstand bei Kinderferngläsern zwischen 50 und 60 mm. Mit einem verstellbaren Augenabstand kann das Fernglas auch mitwachsen, wenn das Kind größer und der Abstand zwischen den Augen weiter wird.
6. Das Kind sollte das Fernglas gut scharfstellen können
Ferngläser, die kompliziert zu fokussieren sind, nerven vor allem jüngere Kinder. Deswegen hat ein gutes Kinderfernglas idealerweise ein einfaches Rad am Mitteltrieb, mit dem beide Gläser gleichzeitig verstellt werden können. Damit kommen Kids am besten klar.
7. Das Fernglas sollte kompakt sein
Wenn es zu groß und schwer ist, wird es für euer Kind unangenehm beim Halten und Umhängen. Deswegen empfiehlt sich ein Gewicht von unter 200 g für kleinere, unter 300 g für ältere Kinder.
8. Checkt das Zubehör
Wenn beim Fernglas auch gleich eine Tasche, ein weiches Reinigungstuch und ein Umhängegurt für den Hals dabei sind, ist das superpraktisch.
9. Berücksichtigt die Brille eures Kindes
Bei Brillenträger*innen solltet ihr darauf achten, dass die Augenmuscheln umstülpbar sind. So kommt das Kind mit den Augen näher an das Glas. Für Kids mit Sehschwäche ist es ggf. auch wichtig, dass man die Dioptrien an den Gläsern einzeln verstellen und damit dann auch ohne Brille durchgucken kann.
10. Überlegt, welche Zusatz-Features ihr braucht
Wenn ihr schon wisst, dass ihr das Fernglas mit auf Wanderungen nehmt, könnt ihr ein faltbares wählen, das ist praktisch zu transportieren. Wasserdichte Exemplare überleben auch mal einen ordentlichen Regenguss oder einen Sturz in den Bach.
Ab welchem Alter macht ein Fernglas für Kinder Sinn?
Viele Hersteller haben Kinderferngläser ab 3 Jahren im Sortiment. Diese sind gewöhnlich sehr robust und gehen nicht gleich kaputt, wenn sie mal auf den Boden fallen. Ferngläser für Kinder in diesem Alter machen meist nur eine 3-, 4- oder 6-fache Vergrößerung möglich, da die Kleinen die Gläser noch nicht so stabil halten können. Bei einer extremeren Vergrößerung würde das Bild zu sehr wackeln und unscharf werden. Ferngläser für Kleinkinder sollten außerdem auch sehr kompakt sein, damit die kleinen Hände das Fernglas gut fassen können.
Kinderferngläser für Kleinkinder
Hochwertige Kinderferngläser für ältere Kinder
Hochwertigere Ferngläser empfehlen sich erst ab ca. 12 Jahren. Diese liefern ein besseres Bild, sind aber meist auch deutlich schwerer und komplexer in den Einstellungen, weswegen sie den meisten Kids erst ab diesem Alter Spaß machen. Als optimal gilt dann ein 8-facher Vergrößerungsgrad.
Wo sollten wir das Kinderfernglas kaufen?
Bei kleinen Kindern haben Ferngläser oft noch Spielzeugcharakter, weswegen ihr einfache Modelle zum Beispiel im Spielwarenhandel bekommt. Für ältere Kinder, die ihr hochwertigeres Fernglas für Tierbeobachtungen, Wanderungen etc. nutzen möchten, seid ihr im Fachgeschäft für Optik oder für Outdoor-Ausrüstung gut beraten. Der Kauf im Handel bringt den Vorteil, dass euer Kind das Fernglas direkt in die Hand nehmen und ausprobieren kann. Natürlich könnt ihr euch aber auch vorab zuhause informieren und dann online bestellen. Vorher testen könnt ihr das Fernglas dann nicht, dafür spart ihr oft ein paar Euro.
Kinderfernglas mit Nachtsicht-Funktion
Wenn ihr mit den Kids eine Nachtwanderung machen oder nachtaktive Tiere beobachten wollt, eignen sich dafür Ferngläser mit Nachtsicht-Funktion. Diese kommen allerdings fast immer mit einer mindestens zehnfachen Vergrößerung daher, sodass sie erst für ältere Kinder und Jugendliche wirklich Sinn machen.
Achtung: Falls ihr den Sternenhimmel beobachten möchtet, braucht ihr keine Nachtsicht-Funktion. Stattdessen solltet ihr dann auf einen großen Objektiv-Durchmesser von mindestens 50 mm achten, damit genug Licht durch die Linse fällt. Um Verwackeln zu vermeiden empfiehlt sich in diesem Fall zusätzlich ein Stativ.
Gibt es spezielle Kinderferngläser für die Jagd?
Ferngläser für Erwachsene unterscheiden sich oft nach dem Zweck, für den sie genutzt werden. So sind einige Modelle zum Beispiel besser für die Jagd, andere besser für Vogelbeobachtungen oder auch den Besuch in der Oper geeignet. Bei Kinderferngläsern wird in der Regel nicht nach dem Zweck unterschieden. Sie sind möglichst universal einsetzbar.
Das Beobachten von Insekten, Vögeln oder auch Wolken in der Natur kann ein großartiger Outdoor-Spaß für Kids und Erwachsene sein. Ihr sucht aber eine Outdoor-Aktivität mit mehr Action? Dann schaut doch mal in unser Video:
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