Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die den größten Unterschied machen: Eine neue Studie enthüllt jetzt, dass es nur zwei kleine Sätze braucht, um das kritische Denken unserer Kinder zu fördern und sie zu Schlauköpfen zu machen. Warum Ehrlichkeit dabei eine große Rolle spielt.
Unsere Kinder werden täglich mit einer Flut von Informationen konfrontiert: Schulunterricht, Gespräche am Familientisch, YouTube-Videos, Nachrichten, Social Media – überall prasseln Fakten, Meinungen und bestimmt nicht selten auch Fehlinformationen auf sie ein. Die Entwicklung eines ausgeprägten kritischen Denkvermögens ist heute daher wichtiger denn je. Aber wie können wir das als Eltern fördern? Die Antwort ist laut einer neuen Studie überraschend einfach.
Diese zwei Sätze verändern alles
Wie "Psychology Today" berichtet, können Eltern das kritische Denken ihrer Kinder mit nur zwei einfachen Sätzen fördern. Diese Sätze lauten:
- "Ich weiß es nicht" – Dieser Satz zeigt Kindern, dass Lernen nie aufhört. Er vermittelt, dass es völlig in Ordnung ist, nicht alles zu wissen, und dass Neugier und Wissensdurst normal und wertvoll sind.
- "Ich habe mich geirrt" - Mit diesem Satz demonstrieren wir, dass rationale Menschen ihre Überzeugungen anpassen, wenn neue Erkenntnisse auftauchen. Es lehrt Kinder, flexibel zu denken und offen für neue Perspektiven zu sein.
Warum das Zugeben von Fehlern so wichtig ist
Mein neunjähriger Sohn stellt mir täglich gefühlt tausend Fragen. Und obwohl ich auf viele davon absolut keine Antwort weiß, fällt es mir oft schwer, das zuzugeben. Dabei sollten wir viel ehrlicher mit unseren Kids sein und sagen: "Ich weiß es nicht genau, lass uns das zusammen herausfinden."
Die Theorie des sozialen Lernens, die vom Psychologen Albert Bandura entwickelt wurde, bestätigt: Kinder lernen nicht nur aus dem, was wir ihnen sagen, sondern vor allem durch Nachahmung unseres Verhaltens. Wenn wir also intellektuelle Bescheidenheit vorleben, übernehmen sie diese Haltung. Was von Vorteil für ihre Entwicklung sein kann.
3 Tipps: So förderst du kritisches Denken im Familienalltag
Neben den zwei magischen Sätzen gibt es weitere Wege, wie du die Denkfähigkeiten deiner Kinder unterstützen kannst:
- Lass dein Kind selbst entdecken und überlegen: Anstatt fertige Lösungen zu präsentieren, schaffe eine Umgebung, in der deine Kinder aus eigener Kraft Dinge erschaffen und entdecken können. Dazu gehört z. B. auch, weniger zu googeln.
- Sprich und lies viel mit deinem Kind: Selbst wenn Babys die Bedeutung von Wörtern noch nicht verstehen, nutzt ihr Gehirn diese bereits und baut eine neuronale Grundlage für späteres Lernen. Je mehr Wörter sie hören, desto größer ist die Wirkung.
- Erkläre die Welt: Ja, das ständige "Warum?" kann anstrengend sein. Aber wenn wir Kindern etwas erklären, machen wir die Welt für sie vorhersehbarer und verständlicher. Und Gehirne arbeiten effizienter, wenn sie gut vorhersagen können, was als nächstes passiert.
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Ehrlichkeit macht klug – ein Fazit aus eigener Erfahrung
Am schlimmsten war es früher, wenn unsere Eltern offensichtlich nicht ehrlich zu uns waren. Kinder merken das durchaus. Wenn wir in unseren Familienalltag öfters mal die Sätze "Ich weiß es nicht" und "Ich habe mich geirrt" integrieren, haben sie mehr Raum, um Nachfragen zu stellen, sie denken tiefgründiger nach und trauen sich selbst zu, Fehler zu machen und daraus letztlich zu lernen. Das Beste daran? Es kostet nichts, außer ein bisschen Mut zur eigenen Unvollkommenheit.
Die Botschaft "Wir wissen nicht alles und können uns irren" bereitet das kindliche Gehirn auf eine gesunde Skepsis vor. Und genau diese Fähigkeit brauchen sie vermutlich mehr und mehr in der Zukunft, in der Informationsflut und Halbwahrheiten superpräsent sind.