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Stärke & Selbstliebe

Kinder nachhaltig empowern: So baut ihr mit Scaffolding Parenting ein starkes emotionales Gerüst

Scaffolding Parenting: Mama umarmt ihr Kind
© Getty Images / nd3000

Immer mehr Teenager und junge Erwachsene leiden unter Angststörungen, Depressionen und einem geringen Selbstwertgefühl. Mit bewussten Erziehungs-Strategien können wir diesem Trend entgegenwirken: Wir Eltern bauen aktiv ein Fundament, das unserem Kind Resilienz und Unterstützung fürs Leben schenkt. So funktioniert die sogenannte Gerüst-Methode, auch Scaffolding Parenting genannt.

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Was ist Scaffolding Parenting?

Die Methode basiert auf dem Buch "Scaffold Parenting" von Harold S. Koplewicz. Der Wissenschaftler ist ein renommierter Psychiater und Gründer und Vorsitzender des Child Mind Institutes, das US-Familien kostenlos in Themen mentaler Gesundheit unterstützt.

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Ziel des Scafflding Parenting ist es, "resiliente, selbstständige und sichere Kinder in einem Zeitalter der Angst" großzuziehen. Das soll gelingen, indem wir Eltern gezielt ein starkes emotionales Gerüst (engl. Scaffold/Scaffolding) für unsere Kinder bauen und dann nach und nach unsere Unterstützung lösen. Die Gerüst-Strategie basiert auf mehreren "Blöcken" bzw. Elementen, die wir über die Stadien der kindlichen Entwicklung bis ins junge Erwachsenenalter anpassen.

Das klingt easy? Zwar geht's beim Scaffolding Parenting am Ende darum, uns zurückzunehmen und unsere Kinder selbstständig agieren zu lassen. In den Kindheitsjahren ist die Erziehungsmethode aber mit umso mehr Arbeit und Planung von Elternseite verbunden – was aber auch uns Struktur und gute Lösungsansätze gibt. Und Kinder langfristig stärken kann.

Hier gibt's den Ratgeber (auf Englisch):

Scaffold Parenting: Raising Resilient, Self-Reliant, and Secure Kids in an Age of Anxiety

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 16.03.2025 22:43 Uhr

Was ist meine Rolle als Elternteil?

Als Scaffolding Parents sind wir für unser Kind Fundament und Stütze zugleich. Die Werte, auf die besonderer Fokus liegen, sind:

  • Unterstützung
  • Struktur
  • Ermutigung
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Wir Eltern agieren als aktive Vorbilder, die durch eine Kombination aus Vorleben,  konstruktivem Feedback und Anfeuern die Entwicklung der Kinder strukturiert anleiten und sie pushen, aber auch ihren Selbstwert aufbauen und neue Wege aufzeigen.

Ihr seht es: Damit ist Scaffolding Parenting keine passive oder permissive Erziehungsform, sondern fordert viel Engagement, Planung und Selbstreflexion.

Was ist Scaffolding bzw. das Gerüst-Prinzip?

Beim Scaffolding zeigen wir unseren Kinder mehr, als sie selbst schon wissen oder kennen. Der Fokus liegt auf dem Zeigen bzw. Vorleben und hat mit dem klassischen Belehren nix mehr am Hut. Scaffolding vereint Elemente der Achtsamkeit sowie der Montessori-Lehre. So geht die Gerüst-Methode:

  • Wir beobachten unsere Kids in dem, was sie tun.
  • Dabei nehmen wir ihre Persönlichkeit und ihre Interessen wahr und lassen ihrem Tun und ihrem eigenen Ansatz freien Lauf.
  • Wenn ein Problem oder eine Hürde auftaucht, bieten wir unsere Hilfe an.
  • Statt zu übernehmen, geben wir aber nur kleine Lösungsansätze und Perspektiven: "Der Baustein ist zu rund, was passiert, wenn du einen eckigen benutzt?" 
  • Wir können auch ganz neue Ideen vormachen, um Lösungen aufzuzeigen.
  • Wir zeigen, dass es hilft, Probleme in kleine Aufgaben aufzubrechen und sie Schritt für Schritt anzugehen.
  • Fehler können wir beheben, aber ohne Kommentar oder Kritik. Das reine Zeigen ist genug.
  • Lob ist wichtig: "Schau, wie hart du gearbeitet hast"
  • Stolz und Selbstliebe vorzuleben, ist besonders wichtig - auch bei kleinen Erfolgen: "Ich wette, du bist richtig stolz auf dich!"

Viele gute Beispiele für stärkende Sätze und Alernativen zu "Gut gemacht" findet ihr hier bei uns:

Statt "Gut gemacht": 15 Sätze, die wir lieber zu unserem Kind sagen sollten

Statt "Gut gemacht": 15 Sätze, die wir lieber zu unserem Kind sagen sollten
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Besonders wichtige Gerüst-Strategien

  • Bewusste Vorbildfunktion:  Wir zeigen Selbstliebe, Selbstregulation, Resilienz und Problemlösungskompetenzen (für uns Eltern bedeutet das auch: Selbstliebe, Selbstreflexion und innere Arbeit an unseren seelischen Wunden und Triggern). Gute Tipps dazu geben wir unter Conscious Parenting.
  • Achtsamkeit: Wir gehen Situationen, Denkweisen und Probleme langsamer an, damit unsere Kids uns folgen können.
  • Aktive Erklärfunktion: Wir begegnen unseren Kids auf Augenhöhe und nutzen kindgerechte Sprache, um komplexe Sachverhalte verständlicher zu machen.
  • Ermutigung: Wir motivieren unsere Kids, auf ihr bestehendes Wissen aufzubauen bzw. sich neues anzueignen, um Probleme zu lösen bzw. neue Fähigkeiten auszubauen. Wir haben Strategien, wie ihr aktiv Geduld und Selbstliebe fördern könnt. Und mit Wutanfällen und Frust umgeht.
  • Konstruktives Feedback: Wir ermutigen unsere Kids, es weiterzuprobieren, statt auf Fehlern herumzureiten. Das heißt nicht, dass sie in unseren Augen immer richtig liegen. Aber auch nicht, dass sie immer abliefern müssen. Gute Wege liefern diese Strategien und Sätze aus Montessori-Schulen.
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Scaffolding Parenting ist auch ein Teil der Bewegung der sanften Erziehung, auch Gentle Parenting genannt, die versucht, ohne Schimpfen und Strafen auszukommen. Im Video zeigen wir kurz, worauf es ankommt.

"Gentle Parenting": Der Erziehungs-Trend kurz erklärt Abonniere uns
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Psycho-Test für Mütter: Wie perfektionistisch bist Du?

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