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Lotusgeburt: Warum der Plazenta große Ehre gebührt

Lotusgeburt

Lotusgeburt ... das klingt so herrlich blumig und nach etwas, dass man als Gebärende unbedingt machen will. Und tatsächlich ist eine Lotusgeburt ein natürlicheres Geburtserlebnis, dass einen möglichst sanften Start ins Leben ermöglichen soll.

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Was ist eine Lotusgeburt?

Bei der Lotusgeburt handelt sich nicht, um eine Geburtsstellung, die an eine sich öffnende Blume erinnert. Es kommen auch keine blumigen Räucherstäbchen zum Einsatz und die Hebamme tanzt auch nicht mit Blumenkranz im Haar um dein Bett. Eine Lotusgeburt meint den Verzicht auf die Abnabelung nach der Geburt. Sprich: Weder der/die Geburtspartner*in noch die Hebamme oder der Arzt durchtrennen die Nabelschnur oder klemmen sie ab. Stattdessen kommt es, wie bei allen Geburten, zur Nachgeburt, währen dein Baby noch über die Nabelschnur mit der Plazenta verbunden ist. Und diese Verbindung bleibt auch bestehen bis sie sich von alleine löst. Das ist in der Regel zwischen dem dritten und zehnten Tag nach der Geburt der Fall.

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Was passiert mit der Plazenta nach der Lotusgeburt?

Um das Infektionsrisiko gering zu halten, wird die Plazenta nach der Geburt gereinigt, in Mulltücher gewickelt und in einem Tongefäß aufbewahrt. Nach etwa 24 Stunden wird sie mit jeder Menge Salz eingerieben und mit Kräutern bestreut. So wird sie konserviert, schließlich handelt es sich hierbei um totes Gewebe. Das Einsalzen muss im Laufe der Zeit einige Male wiederholt werden. Im Internet finden sich mittlerweile sogar Anbieter sogenannter Lotusbags, also kleiner Stofftaschen, in denen die eintrocknende Plazenta verstaut werden kann.

Wozu war die Plazenta nochmal gut?

Für das noch ungeborene Baby ist die Plazenta lebenswichtig. Sie ist die Verbindung zwischen Mutter und Kind, versorgt das Kleine mit Nähr- und schützt es vor Schadstoffen. Nach der Geburt hat der Mutterkuchen eigentlich keine Funktion mehr. Im Tierreich wird die Plazenta von den Müttern meist aufgefressen - wegen der enthaltenen Nährstoffe, aber vor allem, weil das blutige Gewebe Fressfeine anlocken könnte.

Um die Plazenta und ihre Rolle während der Schwangerschaft zu wertschätzen, gibt es verschiedenste Bräuche, die wir für dich hier zusammengestellt haben. Vielleicht ist ja etwas für dich dabei, wenn eine Lotusgeburt nicht dein Ding ist.

Welche Vorteile hat eine Lotusgeburt?

Aber welche konkreten Vorteile bringt oder soll eine Lotusgeburt denn nun bringen? Verfechter*innen der Lotusgeburt schwören, dass die Kinder dank der Prozedur entspannter und gesünder wären. Das abrupte Durchtrennen der Nabelschnur würde ein erstes Trauma für das Kind darstellen und bereits kurz nach der Geburt unbewusste Verlustängste schüren.

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Und was sagt die Wissenschaft? Die kann dem ganzen Ritual nur zwei Vorteile abgewinnen: Zunächst kann die Nabelschnur in aller Ruhe auspulsieren. Und zweitens: Da es keine Nabelschnurdurchtrennung gibt, gibt es auch keine Nabelwunde, die sich infizieren könnte.

Birgt eine Lotusgeburt auch Risiken?

Manche Mediziner waren davor, dass eine Lotusgeburt ein Infektionsrisiko für die Neugeborenen darstellt, da über das absterbende Gewebe der Plazenta Viren, Keime und Bakterien zum Kind wandern können. Deshalb ist es so wichtig, die Plazenta mit Salz richtig zu konservieren, so wird das Infektionsrisiko minimiert.

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So klappt es mit eurer Lotusgeburt

Dass die Kinder, die eine Lotusgeburt erleben durften, insgesamt gesünder seien, ist bisher nicht bewiesen. Ob ihr eine Lotusgeburt wünscht oder nicht, ist ganz alleine eure Entscheidung - lass euch von Ärzten*innen oder Hebammen, die das Ganze nur für esoterisches Geschwurbel halten nicht abbringen, wenn ihr euch das für euer Kind wünscht. Aber bitte informiert euch vorher umfassend und bringt zur Geburt, egal ob in der Klinik, im Geburtshaus oder zuhause bereits ein passendes Behältnis zum Transport der Plazenta mit.

So sehen Lotusgeburten aus: Die schönsten Fotos von Instagram

Ihr könnt euch das mit der Lotusgeburt immer noch nicht so richtig vorstellen? Wir haben die schönsten Lotusgeburt-Fotos für euch auf Instagram herausgesucht. Viel Spaß beim Durchschauen und vielleicht seid ihr danach ja sicher: Ich will auch eine Lotusgeburt für mein Kind!

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So sieht eure Plazenta direkt nach der Geburt aus:

Und so Neugeborene direkt nach der Geburt mit einer noch frischen, unpräparierten Plazenta im bereitgestellten Gefäß:

Präparierte und mit Kräutern eingeriebene, schon etwas getrocknete Plazenta ein paar Tage nach der Lotusgeburt:

Charoline Bauer

Störendes Anhängsel

Die Idee der Lotusgeburt finde ich an sich ganz schön. Wir haben z. B. auch die Nabelschnur auspulsieren lassen – ob und was es gebracht hat, keine Ahnung! Aber es fühlte sich richtig an und konnte ja auch nicht schaden.

Was mich bei der Lotusgeburt stört, ist das man dann einige Tage mit dem Baby auch noch die über die Nabelschnur noch mit dem Kind verbundene Plazenta durch die Gegend schleppen muss. Ich kenne mich und habe deshalb viel zu viel Angst, dass ich vergessen würde, dass noch was dran hängt, mir das Kind schnell zum Wickeln schnappe und zack! ziept es oder reißt vielleicht ganz ab.

Deshalb überlasse ich das mit der Lotusgeburt lieber anderen. Wer darauf Lust hat und nicht so ein vergesslicher Schussel ist wie ich ... go for it!

Charoline Bauer
Kinderwunsch: Dinge, die euch vor der Schwangerschaft keiner sagen wird Abonniere uns
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