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Zahnen beim Baby: 7 Erste-Hilfe-Tipps und Antworten auf wichtige Fragen 

Zahnen beim Baby: Das hilft
© Getty Images / Nemer-T

Brechen die ersten Zähne durch, kann das manchen Babys (und uns Eltern) ganz schön zu schaffen machen. Unsere besten Tipps, wie du dein Baby beim Zahnen unterstützen und mögliche Beschwerden lindern kannst – und was wir Eltern noch übers Thema Zahnen wissen wollen und sollten.

Zahnen beim Baby: Die häufigsten Eltern-Fragen im Überblick

Wann bekommen Babys Zähne?

Schon von der Geburt an sind die Milchzähne im Kieferknochen angelegt. Bei den meisten bricht der erste Zahn zwischen dem 6. und 8. Monat durchs Zahnfleisch durch.

Welche Zähne kommen zuerst?

Als erstes zeigen sich die unteren mittleren Schneidezähne. Dann kommen die oberen Schneidezähne, die seitlichen Schneidezähne und zuletzt die Backen- und Eckzähne.

Wann zum Zahnarzt?

Im Rahmen der U5 im 6. bis 7. Lebensmonat wirft eure Kinderärztin auch einen Blick auf die Zahnentwicklung Und bricht das erste Zähnchen durch, vereinbart ihr einen Zahnarzt-Termin.

Zahnungsschmerzen: Leidet jedes Baby?

Wie Babys zahnen ist individuell: Manche quälen sich arg, weil das Zahnfleisch spannt, drückt, juckt & schmerzt. Andere sind nur etwas quengelig und kuschelbedürftig. Und es gibt Glückspilze, da zeigt sich plötzlich ganz ohne Aua ein neues Zähnchen im Mund.

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Was hilft Babys beim Zahnen?

Das sind unsere Top-7: Welche dieser Tipps deinem Baby beim Zahnen helfen, probierst du am besten aus. Druck und Kälte sind bei den meisten zahnenden Babys ein Gamechanger. Aber: Kein Kind ist wie das andere.

#1 Massage gegen Zahnfleisch-Jucken

Eine Massage des spannenden, weichen, juckendenden Zahnfleischs tut vielen Babys jetzt gut. Nutze dafür einfach deinen sauberen Zeigefinger, Baby-Zahnpflege-Fingerlinge oder eine weiche Babyzahnbürste. Um die Schmerzen zu lindern, kannst du dabei das Zahnfleisch mit kühlem Salbei- oder Kamillentee einreiben. 

#2 Gekühlte Beißringe lindern den Schmerz

Zahnt ein Baby, kaut es auf allem Erreichbaren herum, inklusive seiner Händchen und Finger. Auch das wirkt wie eine wohltuende, druckvolle Massage fürs Zahnfleisch. Am besten eignen sich dafür schadstofffreie Beißringe oder feuchte Waschlappen.

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Leicht gekühlt mindern Beißringe die Durchblutung, lindern den Schmerz und hemmen mögliche Entzündungen. Auch ein gekühlter Löffel kann bei Zahnungsbeschwerden helfen. Wichtig: Alle Helferlein gehören nur in den Kühlschrank, nicht ins Gefrierfach.

Und auch wenn andere es gern mal empfehlen: Brotkrusten, Äpfel oder Karotten sind keine guten Zahnungshilfen.

Im Gegenteil: Dein Baby kann sich daran verschlucken oder schlimmstenfalls ersticken. Lasst uns hier als Eltern also besonders achtsam sein. Und klar: Isst ein Baby sind wir natürlich immer dabei. Gerade bei Festkost-Neulingen.

Micky Moses

Seid vorsichtig mit Bernsteinketten

Vor einem warnen viele Kinderärzt*innen: Bernsteinketten. Denn es könnten sich Steine lösen, die das Baby verschluckt oder es verletzen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich das Kind mit der Kette stranguliert.

Wir hatten bei beiden Kids eine mit magnetischem Verschluss, damit sich niemand verhäddert. Ob es was für die Linderung der Zahnungsschmerzen gebracht hat? Keine Ahnung! Überhaupt sind Ablenkung und Zärtlichkeit sicher das beste Beruhigungsmittel für jedes zahnende Baby.

Micky Moses

#3 Veilchenwurzel – aber hygienisch

Die Veilchenwurzel hat eine schmerzstillende Wirkung und wird von einigen Hebammen als Zahnungshilfe empfohlen. Einziges Problem: die Hygiene. Auf dem Holz können sich schnell Keime bilden. Wenn du die Wurzel dennoch ausprobieren möchtest, spüle und koche sie regelmäßig mit Wasser ab und lass sie gut durchtrocknen. Rissige und kaputte Wurzeln solltest du entsorgen und nicht mehr zum Beißen anbieten!

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#4 Zahnungsgel und Zuwendung

Leidet dein Baby sehr, können schmerzstillende und entzündungshemmende Zahnungsgels Linderung verschaffen. Lass dich dazu von eurem Kinderarzt und in der Apotheke hinsichtlich der richtigen Salbe und wichtiger Anwendungshinweise beraten, da sie Nebenwirkungen haben können.

Was auf jeden Fall nebenwirkungsfrei hilft, ist Kuscheln, Trösten und fürs zahnende Baby da sein. Auch wenn es anstrengend ist: Zahnen ist nur eine Phase – und bald wieder vorbei. Zumindest bei diesem Zahn, der dein Kind gerade beschäftigt.

Charoline Bauer

Trial & Error half uns durch die Zahnungs-Zeit

Beim ersten Kind haben wir anfangs noch mit verschiedenen Zahnungsgels und Kügelchen herumexperimentiert, aber fanden, dass sie nur mäßig Besserung brachten. Deshalb sind wir dazu übergegangen, sie einfach auf babygerechten Dingen herumkauen zu lassen und in den akuten Zahn-Durchbruch-Nächten gab es auf Anraten der Kinderärztin ein Schmerzzäpfchen.

So haben wir die Zeit relativ unkompliziert überstanden. Aber es kommt auch sicher darauf an, wie ruhig oder unruhig Babys generell sind. Unsere waren nachts so oder so oft wach und brauchten am Tag viel Aufmerksamkeit, da fiel das Zahnen gar nicht so sehr ins Gewicht.

Charoline Bauer

#5 Das zahnende Baby liebevoll ablenken

Ja, auch das kann manchmal helfen. Im zweiten Halbjahr lieben viele Babys Fingerspiele wie die, die wir in unserem Video zeigen:

Krabbelverse für Babys: Die 4 schönsten Fingerspiele
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#6 Stichwort Homöopathie

Einige Mamas schwören auf Homöopathie bei Zahnungsschmerzen. In Frage kommt da vor allem der Wirkstoff Chamomilla (Kamille). Wissenschaftlich erwiesen ist die Wirkung jedoch nicht.

Micky Moses

Kügelchen fürs Baby?

Meine Hebamme riet mir zu Osanit-Kügelchen. Ob es was gebracht hat? Kein Ahnung. Immerhin hatte ich das Gefühl, ich kann irgendwie helfen und mein Sohn freute sich über die süßen Kügelchen.

Micky Moses
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#7 Immer ein Lätzchen umbinden 

Bei vermehrtem Speichelfluss beim Zahnen sind Hals und Brust im Nu durchnässt. Tücher und Lätzchen sorgen dafür, dass Strampler und Hemdchen trocken bleiben – und du kannst sie dafür nutzen, den Mund abzutupfen, damit die Haut nicht wund wird. Oder dein Baby kaut darauf herum – du siehst, Lätzchen (und Mulltücher) sind in Zahnungs-Zeiten oft Gold wert. Genauso übrigens wie:

Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Zahnen 

Erster Zahn: Wann bekommen Babys Zähne?

Die Milchzähne sind schon vor der Geburt im Kieferknochen angelegt. Etwa ab dem 6. Monat beginnen sie dann schubweise durchzubrechen. Meistens sind es die unteren mittleren Schneidezähne, die zuerst zu sehen sind. Bei manchen Kindern zeigt sich das erste Zähnchen früher (sehr selten ist sogar schon bei der Geburt eine Spitze zu sehen), andere lächeln dafür noch bis zum 8. Monat zahnlos. Ist beides völlig fein.

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Wie lange dauert Babys Zahnen?

Im Schnitt vom 6. bis 8. Monat bis in die Kindergartenzeit.

  • Nach den mittleren Schneidezähnen folgen die oberen und die seitlichen Schneidezähne.
  • An seinem 1. Geburtstag blitzt dann bei so ziemlich jedem Kind ein Zahn hervor.
  • Mit um die 22 bis 28 Monaten zeigen sich die hinteren Backenzähne. Spätestens zum dritten Geburtstag ist das Milchgebiss dann vollständig.

Wie sieht es aus, wenn Zähne einschießen?

Das Zahnfleisch ist weicher, eventuell gerötet und angeschwollen. Schießt der Zahn ein, siehst du zuerst seine weiße Spitze. Dann schiebt sich der Zahn nach und nach soweit wie er soll durchs Zahnfleisch.

"Die meisten Zähnchen kommen übrigens schief durch die Schleimhaut – erst der Druck von Lippe und Wange bringt sie in Position", schreibt der Kinderarzt Dr. med. Vitor Gatinho aka KidsDoc in seinem Buch. "Erst wenn alle Zähne wirklich durchgebrochen sind, zeigt sich die Zahnstellung."

Wie verhält sich ein Baby beim Zahnen?

Wenn die Zähne sich durchs Zahnfleisch schieben, macht das vielen Babys zu schaffen: Das Zahnfleisch spannt, drückt, juckt und schmerzt.

Diese Anzeichen könnten darauf hindeuten, dass dein Baby zahnt:

  • Dein Baby beißt und kaut auf allem herum, was es in die Fingerchen bekommt.
  • Der Speichel fliest geradezu in Strömen und rinnt aus den Mundwinkeln. Dadurch kann die Haut um den Mund herum trocken und wund werden. Vor allem im Winter.
  • Die Wangen deines Babys sind gerötet, vor allem an der Seite, wo sich ein neuer Zahn ankündigt. Sie fühlen sich oft auch heiß an, weil der Mundraum durchs Zahnen stärker durchblutet wird.
  • Das Zahnfleisch rötet sich und schwillt an. Typisch: Das Baby reibt häufig daran herum.
  • Manche Kinder verweigern die Beikost aufgrund von Zahnungsschmerzen. Achte dann darauf, ob dein Baby ausreichend trinkt. Nimmt es zu, sieht es rosig aus und ist die Fontanelle nicht eingefallen, bekommt es ziemlich wahrscheinlich genug Milch.
  • Dein Kleines ist phasenweise sehr weinerlich und unzufrieden, was leider auch die eine oder andere unruhige Nacht mit sich bringt. Nachts tut das Zahnen leider oft noch mehr weh als am Tag, wenn es mehr Ablenkungen gibt.
  • In Verbindung mit diesen Symptome sind auch eine erhöhte Körpertemperatur und weicher Stuhl möglich.

ABER: Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind ernstere Symptome wie Fieber beim Baby und Durchfall keine normalen Begleiterscheinungen des Zahnens.

Dr. Hermann Josef Kahl, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte: „Beim Zahnen können Babys weinerlich werden und erhöhte Temperatur bekommen, sie sabbern mehr und reiben an ihrem gereizten Zahnfleisch. Doch Blasen im Mund, Appetitlosigkeit und Durchfall gehören nicht zu den Folgen des Zahndurchbruchs.“ Eher sei ein Infekt als Ursache zu vermuten. Dr. Kahl rät daher vorsichtshalber zu einem Besuch beim Kinderarzt, sollten ernstere und anhaltende Krankheitssymptome bei deinem Baby auftreten.

Wie lange zahnt ein Baby pro Zahn?

Hat das Zahnen angefangen, brechen die Zähnchen etwa im Abstand von je 4-6 Monaten paarweise im Ober- und Unterkiefer durch.

Müssen Eltern schon den ersten Zahn putzen?

Das wichtigste ist ohnehin nicht WANN die ersten Zähnchen kommen, sondern dass ihr schon den ersten durchgebrochenen Zahn gut pflegt. Kinderzähne sind nämlich leider sehr anfällig für Karies – und wer einmal Probleme hat, nimmt sie meist für die bleibenden Zähne mit. Wer sich fragt, wie es geht, findet hier die Antwort:

Zahn-Quiz: Was weißt du übers Zahnen, Milchzähne und Co.?

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