Das Näschen läuft, der Husten quält und das Atmen fällt schwer: Wenn das Baby erkältet ist, leidet die ganze Familie mit. Aber keine Sorge, in den meisten Fällen verläuft so eine Erkältung bei Babys nicht dramatisch. Vor allem, wenn wir gute Hausmittel kennen, die bei den lästigen Symptomen helfen.
- Ist es schlimm, wenn ein Baby erkältet ist?
- Wie kann ich meine Kinder vor einer Erkältung schützen?
- Das sind die Symptome, wenn euer Baby erkältet ist
- Diese Symptome deuten auf Halsschmerzen bei Babys hin
- Das Baby ist erkältet, was tun?
- Husten und Schnupfen beim Baby: Das hilft
- Hausmittel gegen Ohrenschmerzen beim Baby
- Wann müssen wir mit unserem erkälteten Baby zum Arzt?
- Wann muss der Arzt meinem Baby Antibiotika verschreiben?
Ist es schlimm, wenn ein Baby erkältet ist?
Eine Erkältung ist schon für Erwachsene alles andere als angenehm und genauso geht es den ganz Kleinen, wenn sie plötzlich und zum ersten Mal im Leben mit einer lästigen Schnupfennase, Husten oder Halsschmerzen zu kämpfen haben.
Aber: Eine Erkältung beim Baby ist auch etwas völlig Normales. Bis zu zehn Infekte pro Jahr können Kinder in den ersten zwei Lebensjahren durchmachen. Denn wenn der Nestschutz nachlässt, haben Säuglinge den über 200 bekannten Erkältungsviren kaum etwas entgegenzusetzen. Ihr Immunsystem muss sich erst noch entwickeln und Abwehrstoffe gegen die unerwünschten Krankheitserreger bilden. Deshalb sind Babys zunächst besonders anfällig für Erkältungsviren, die sich durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. Meist erwischt es die Kleinen zum ersten Mal zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat, wenn sie mobiler werden und sich alles Mögliche in den Mund stecken (Stichwort "Orale Phase").
Das Positive an diesen zum Teil äußerst anstrengenden Infekten für Kinder und Eltern: Jeder trainiert das Immunsystem und stärkt die Abwehrkräfte.
Wie kann ich meine Kinder vor einer Erkältung schützen?
Für die Stärkung des Immunsystems und die Vorbeugung von Erkältungen können wir euch Orthomol Junior C Plus (ca. 30 € bei Aponeo) für Kinder ab vier Jahren und Echinacea Tabletten (ca. 6 € bei Aponeo) für Kinder ab sechs Jahren empfehlen. Aber auch schon für Babys gibt es Hilfe aus der Homöopathie: Diese Globulis (ca. 7 Euro, bei Aponeo) sind schon für Babys ab einem Jahr zugelassen.
Bei Babys kann es zudem helfen, wenn ihr euch in der Erkältungszeit noch regelmäßiger als sonst die Hände wascht, um eine Ansteckung zu verhindern. Kontakt mit Erkrankten meiden und kränkelnde Geschwisterkinder vom Baby für ein paar Tage fern halten, ist natürlich optimal. Aber wir wissen auch: Leichter gesagt, als getan ...
Das sind die Symptome, wenn euer Baby erkältet ist
Ein erkältetes Baby hat meist eines oder mehrerer dieser typischen Symptome:
- Husten
- Schnupfen
- Niesen
- allgemeines Unwohlsein
- weint viel / ist quengelig
- eventuell sind die Lymphknoten am Hals, im Nacken, hinter den Ohren und unter den Achseln geschwollen
- leichtes Fieber
Diese Symptome deuten auf Halsschmerzen bei Babys hin
Babys können natürlich noch nicht sagen, dass sie Halsschmerzen haben und auch Kleinkindern fällt es oft schwer, Schmerzen richtig zu lokalisieren. Wenn ihr aber eines oder mehrere dieser Symptome bei eurem Baby beobachtet, könnte es sein, dass es unter Halsschmerzen leidet:
- weint viel und schreit, vor allem beim Trinken
- schläft viel mehr als sonst
- verweigert die Nahrungsaufnahme
- der Hals ist im Rachenraum gerötet
Das Baby ist erkältet, was tun?
Was dem Baby bei einer Erkältung immer hilft, sind
- Ruhe
- frische Luft
- und viel trinken.
Frische Luft tut den Schleimhäuten gut. Solange euer Baby also kein Fieber hat, könnt ihr immer wieder mal nach draußen gehen. Vielleicht habt ihr ja eine Terrasse oder einen Balkon, auf dem euer Baby tagsüber warm eingepackt im Kinderwagen seine Nickerchen halten kann?
Wenn euer Baby gestillt wird, dann legt es ruhig ein paar Mal mehr an, damit es auch genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Trinkt es schon Tee, könnt ihr ihm immer wieder Tee und Wasser zu trinken anbieten. Das hilft dabei, das lästige Sekret in Nase und Rachen zu verflüssigen und die Schleimhäute zu befeuchten.
Husten und Schnupfen beim Baby: Das hilft
Husten und Schnupfen gehören zu den häufigen Erkältungssymptomen bei Babys und sind besonders anstrengend für die Kleinen (aber auch für uns Eltern). Wir stellen euch hier verschiedene Hausmittel und Medikamente vor, die bei Baby-Schnupfen und -Husten helfen können. Probiert einfach aus, was für eure Familie am besten passt.
Euer Baby hat Schnupfen? Diese Tipps und Produkte können helfen
Euer verschnupftes Baby ist sicher sehr quengelig und weint viel. Kein Wunder, denn ihm macht eine verstopfte Nase noch mehr zu schaffen als uns Erwachsenen. Säuglinge können noch nicht durch den Mund atmen, sondern sind auf die Nasenatmung angewiesen. Schwellen die Nasenschleimhäute an und sondern vermehrt Sekret ab, verengt das die ohnehin schon engen Atemwege zusätzlich. Das macht das Atmen und Trinken beschwerlich. Bei der Pflege solltet ihr deshalb ein besonderes Augenmerk darauf legen, die Nase freizuhalten.
Um die Nase von Rückständen und Sekret zu befreien, eignet sich am besten ein Nasensauger. Ist der nicht zur Hand, könnt ihr ein Stück Zellstofftaschentuch zwirbeln und vorsichtig in ein Nasenloch drehen. Dann zieht ihr es sanft wieder heraus und euer Baby kann hoffentlich wieder freier atmen. Verzichtet bitte auf den Einsatz von Wattestäbchen, das Verletzungsrisiko ist einfach zu groß, wenn euer Baby sich plötzlich und ruckartig bewegt. Um ein Wundwerden der Nase zu verhindern, tupfe das herauslaufende Sekret sanft ab und creme die Nasenlöcher mit einer pflegenden Salbe ein.
Engelwurz für kleine Babynasen
Wir nutzen die Crème selbst bei unseren Kindern, ich verschenke sie aber auch total gern an frisch gebackene Eltern: Engelwurz ist wirklich ein wohltuender Balsam für geschundene Baby-Nasen und hilft ab Tag eins dabei, dass schon Neugeborene mit Schnupfen wieder besser durchatmen (und schlafen :-)) können. Einfach dünn auf die Nasenflügel auftragen.
Muttermilch oder Kochsalzlösung wirkt abschwellend und befeuchtend. Beides könnt ihr im Liegen vorsichtig mit einer Pipette in die Nasenlöcher eures Babys tröpfeln.
Noch ein Hausmittel, das sich bewährt hat, sind Zwiebelsäckchen. Schneidet dafür eine mittelgroße Zwiebel klein und steckt sie in ein Babysöckchen oder ein Stofftaschentuch. Bindet das Paket gut zu und befestigt es am Babybett. Die Zwiebeldämpfe wirken ebenfalls abschwellend.
Um eurem Baby das Amten zu erleichtern, könnt ihr auch die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen. Hängt dafür feuchte Tücher über die Heizung oder an das Babybett oder ihr investiert in einen elektronischen Luftbefeuchter (ca. 20 € bei Amazon) für das Kinderzimmer.
Baby hustet: Das können wir Eltern tun
Auch wenn euer Baby hustet, gilt: Befeuchtet die Luft und bietet viel zu trinken an. Wie bei uns Erwachsenen kann auch außerdem eine Dampfinhalation hilfreich sein. Nehmt euer Baby dafür mit ins Badezimmer und stellt euch neben die laufende, warm aufgedrehte Dusche, damit es den Wasserdampf einatmen kann.
Hilfe bei Husten aus der Naturapotheke
Für Kinder, die husten, kann ich euch diesen Balsam aus der Bahnhofsapotheke empfehlen. Der Thymian-Myrte-Balsam ist schon für Säuglinge geeignet und wirklich ein tolles Helferlein in der Erkältungszeit. Am Abend dünn auf Brust oder Rücken einmassieren und mit einem Tuch abdecken, sonst wird der Schlafi fettig.
In Sachen Hustensaft haben wir gute Erfahrungen mit dem Kinderhustensaft Grintuss gemacht. Das frei verkäufliche Medikament ist bereits für Kinder ab einem Jahr zugelassen. Was ich sonst noch so gut daran finde, lest ihr hier.
Wenn ihr überlegt, langfristig in einen elektronischen Inhalator zu investieren, können wir euch das Beurer Inhaliergerät mit extra Kindermaske (ca. 75 € bei Amazon)* empfehlen.
Bei akuten Hustenanfällen kann kühle Luft Linderung verschaffen: Stellt euch dafür mit eurem Kind an das geöffnete Fenster oder setze euch mit ihm für kurze Zeit vor den geöffneten Kühlschrank. Achtet aber darauf, dass euer Baby warm eingepackt ist und nicht friert.
Im Video erfahrt ihr, wie ihr euer Kind temperaturgemäß kleidet:
Um eurem Baby das Abhusten und Atmen zu erleichtern, kann es hilfreich sein, das Kopfteil seines Bettchens etwas erhöhen. Schiebt dafür zum Beispiel ein kleines Kissen oder ein gefaltetes Handtuch unter die Matratze.
Bitte lasst die Finger von Hustentee-Mischungen oder Anwendungen mit ätherischen Ölen. Beides kann im schlimmsten Fall zu Allergien führen oder die Atemwegen eures Babys reizen. Auch Honig ist für Babys unter einem Jahr tabu!
Hausmittel gegen Ohrenschmerzen beim Baby
Eine Erkältung schlägt bei Babys auch schon mal auf die Ohren. Schwillt das Gewebe in den Ohren an, wird die Belüftung des Innenohres gestört, die Folge sind Ohrenschmerzen. Dagegen helfen ebenfalls Nasentropfen aus physiologischer Kochsalzlösung oder Muttermilch, die ihr in die Nase (NICHT in die Ohren!) tröpfelt.
Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure ÄrztInnen, Hebammen oder ApothekerInnen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Wichtig zu wissen
Außerdem könnt ihr auch bei Ohrenschmerzen wieder zum Zwiebeltrick greifen: Zerkleinert eine mittelgroße Zwiebel und schlagt die Stücke längs in ein Stofftaschentuch ein. Bindet die Enden fest zu und gebe das Ganze in ein Plastiktütchen. Legt das Paket auf eine Wärmflasche, zusammen mit einigen Wattepads. Haben sich das Zwiebelpäckchen und die Wattepads erwärmt, nehmt die Zwiebel-Taschentuch-Rolle aus der Tüte und legt sie eurem Kind von der Schläfe ausgehend über die Ohrmuschel. Legt die Wattepads darüber und fixiert das Ganze mit einem Stirnband oder Mützchen. Nach 30 bis 60 Minuten könnt ihr den Zwiebelumschlag wieder entfernen. Je nach Bedarf könnt ihr das Prozedere zwei- bis dreimal täglich wiederholen.
Wann müssen wir mit unserem erkälteten Baby zum Arzt?
Auch wenn Infekte meist harmlos sind: Eine gewisse Unsicherheit bleibt. Ist euer erkältetes Baby jünger als drei Monate, solltet ihr zum Beispiel immer medizinischen Rat einholen. Aber auch, wenn ihr euch als Eltern unsicher fühlt und unbedingt auch bei diesen Symptomen:
- hohes Fieber (über 38,5 Grad)
- Verweigerung von Nahrung
- extreme Schlappheit
- Atemprobleme (Keuchen, Rasseln)
- faulig riechender und/oder verfärbter Auswurf
- starker Husten sowie Dauerhusten
- Ohrenschmerzen (das Kind zieht häufig am Ohr)
- die Erkältung dauert schon über zehn Tage an
Wann muss der Arzt meinem Baby Antibiotika verschreiben?
Falls sich die Viren weiter ausbreiten oder Bakterien die vorgeschädigten Schleimhäute zusätzlich infizieren, können sich Erkrankungen wie Mittelohrentzündung, Bronchitis und Nebenhöhlen- oder Lungenentzündung einstellen. Dann kann die Kinderärztin / der Kinderarzt Antibiotika für erforderlich halten, die die Bakterien an der Vermehrung hindern oder sie abtöten. Achtet bei der Einnahme genau auf die Dosierung und brecht die Behandlung auf keinen Fall vorzeitig ab, sonst kann die Infektion zurückkehren.
Bildquelle: Getty Images/jjustas
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