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Phytotherapie

Johanniskraut und Stillen: Ist es für die Muttermilch unbedenklich?

© unsplash.com/Jonathan Borba

Nicht bei jedem klappt die Stillzeit auf Anhieb problemlos und harmonisch. Sollte es unter diesen Umständen zu eigener Unruhe und Nervosität führen, liegt der Griff zu Johanniskraut sehr nah. Aber darf man Johanniskraut in  der Stillzeit einnehmen?

Darf man während der Stillzeit Johanniskraut einnehmen?

Es gibt viele Gründe, warum man in eine depressive Phase fallen kann: die familiären Umstände, die neue Situation mit dem Baby, der noch nicht glatt laufende Alltag oder Probleme beim Stillen. Da bietet sich pflanzliche Unterstützung in Form von Johanniskraut an. Johanniskraut hat eine beruhigende Wirkung auf die Seele, allerdings ist es während des Stillens nicht unbedenklich. Sicherheitshalber sollte davon abgeraten werden. Die Datenlage ist bislang noch nicht offensichtlich, wie viel Hypericum (der Bestandteil des Johanniskrauts) in die Muttermilch gelangt. Ein kleiner Teil dessen wird auf jeden Fall mit der Muttermilch übertragen und kann bei deinem Baby zu Schläfrigkeit führen.

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Gibt es Alternativen zu Johanniskraut?

Wenn es unumgänglich ist und man ohne medikamentöse Unterstützung nicht aus einem depressiven Tief herausfinden kann, gibt es undenklichere Beruhigungsmittel während des Stillens. Manchmal fordert auch eine einfache Erkältung während der Stillzeit den Griff zur Medikamentenbox. Demnach kann auch hier Abhilfe geschaffen werden und zwar mit folgendem Mittel: Baldrian. Baldrian gehört auch zu den pflanzlichen Beruhigungsmitteln, der gegen nervöse Unruhe hilft. Aber auch hier sollte unbedingt ein Arzt zurate gezogen werden. Ein weiteres, hilfreiches Mittel wäre Diphenhydramin. Dieses Mittel wirkt nicht nur gegen Übelkeit während der Schwangerschaft, sondern hat auch den Nebeneffekt, Schlaf zu fördern. Dieser pflanzlicher Helfer könnte ebenso eine beruhigende Wirkung vermitteln. 

Kann das Stillen selbst auch depressiv machen?

Während der Geburt und während des Stillens steigt das Hormon Oxytocin stark an. Oxytocin ist das Liebes- und Bindungshormon. Selbst das Streicheln des Babyköpfchens oder der Geruch des Babys können die Ausschüttung dieses Hormons bewirken. Jedoch kann der Oxytocinspiegel leider bei manchen Frauen in das Gegenteil umschlagen. Diese betroffenen Frauen haben demzufolge mit Ängsten, Depressionen und extremer Reizbarkeit zu kämpfen. Obwohl vielleicht sogar das Stillen an sich problemlos funktioniert, werden diese Mütter von negativen Gefühlen überrannt. Das nennt man dann einen dysphorischen Milchspendereflex. Vermutlich führt das Auslösen des Milchspendereflexes zu einem Abfall des Glückshormons Dopamin.

Joahnniskraut sollte nicht das Mittel der Wahl sein, um eine depressive Phase zu behandeln. Es ist noch zu unerforscht, wie viel dieses pflanzlichen Helfers durch die Muttermilch auf das Baby übertragen wird. In unbedingter Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin lassen sich Ersatzmedikamente finden, die bedenkenlose während der Stillzeit eingenommen werden können. Auf keinen Fall sollte man sich auf eigene Faust medikamentieren.

Im Video findest du mehr Infos über die natürliche Wunderwaffe Muttermilch:

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