Endlich kabellos und freihändig abpumpen: Das versprechen die Elvie-Milchpumpen. Wir haben die beiden Modelle Pump und Stride getestet und teilen unsere Erfahrungen so wie die Vor- und Nachteile der Pumpen mit euch.
- Elvie-Milchpumpen: Endlich mehr Bewegungsfreiheit?
- Elvie Pump: So funktioniert die Milchpumpe
- Anwendung der Elvie Pump im Test
- Elvie Pump: Was für und gegen einen Kauf spricht
- Mein Fazit zur Elvie Pump
- Elvie Stride: So funktioniert die Milchpumpe
- Die Unterschiede zwischen der Elvie Pump und der Elvie Stride
- Anwendung der Elvie Pump im Test
- Elvie Stride: Was für und gegen einen Kauf spricht
- Mai's Fazit zur Elvie Stride
Elvie-Milchpumpen: Endlich mehr Bewegungsfreiheit?
Um den Milchfluss anzuregen, Muttermilch auf Vorrat zu haben oder einem Milchstau vorzubeugen: Gründe für das Abpumpen gibt es viele. Daher gehört eine Milchpumpe für viele Mütter mit Baby zur Grundausstattung. Milch abzupumpen bedeutet auch für viele Frauen mehr Freiheit oder Entlastung: Die gesammelte Muttermilch kann im Idealfall auch jemand anderes zum Füttern des Babys nutzen, wenn Mama arbeiten oder unterwegs ist, sich ausruht oder vielleicht einfach nicht stillen kann oder möchte.
Aber die Tatsache, dass die meisten Milchpumpen mit Schläuchen und Kabeln daherkommen, hat nicht viel mit Freiheit zu tun: Während der Abpump-Session sind wir gezwungen, wartend am Gerät zu sitzen, während fleißig gesaugt und Milch gesammelt wird. Was wir in dieser Zeit alles erledigen könnten …
Die Lösung für dieses Problem scheint simpel: Das britische Unternehmen Elvie hat mittlerweile zwei mobile Milchpumpen auf den Markt gebracht, die ohne Stromkabel auskommen, da sie einfach aufgeladen werden können. Sie werden in den BH gesteckt, sodass beide Hände frei bleiben. Ist das die neue Freiheit, auf die stillende Frauen gewartet haben? Wir haben die beiden Milchpumpen getestet und verraten euch, wie gut das Milchabpumpen damit wirklich klappt.
Elvie Pump: So funktioniert die Milchpumpe
Die Elvie Pump besteht aus verschiedenen Elementen: dem Pumpaufsatz, an dem die Brustschale in der passenden Größe montiert wird, sowie der Auffangflasche. Es werden Brustschalen mit zwei unterschiedlichen Durchmessern für die Brustwarzen mitgeliefert: meist 24 und 28 Millimetern.
Nach der Aufladung über das mitgelieferte USB-Kabel kann es schon losgehen: Die Pumpe wird einfach in den (Still-)BH gesteckt, an der Brustwarze angesetzt und angeschaltet. Sie verfügt über zwei verschiedene Saugmodi: Beginnend mit dem Stimulationsmodus wird der Milchfluss angeregt. Nach maximal zwei Minuten, oder sobald Milch in den Behälter austritt, geht die Elvie Pump in den Abpumpmodus über, der etwas langsamer ist. Über ein Plus- und ein Minuszeichen kann die Anwenderin zwischen sieben Intensitätsstufen wählen und die Stärke des Sogs verändern, ein Play/Pause-Button stoppt oder startet das Abpumpen.
Die Pumpe hört automatisch auf, wenn der Auffangbehälter voll ist. Die gesammelte Milch kann anschließend in Muttermilchbeutel oder Flaschen umgefüllt oder einfach im Behälter verbleiben und mit dem dazugehörigen Deckel verschlossen werden. Die verwendeten Teile müssen, bis auf den Pumpaufsatz, nach jeder Anwendung gereinigt werden.
- Funktion: kabelloses und freihändiges Abpumpen von Muttermilch direkt im BH
- Akkulaufzeit: max. 2,5 Stunden bei einer Ladezeit von ca. 2 Stunden
- Lieferumfang: 1 Pumpaufsatz, 2 Auffangflaschen (150 ml), 2 Brustschalen (24 und 28 mm), 2 Ventile, 2 Ausgießer, 2 Dichtungen, 2 Vorratsdeckel, 2 BH-Regulierer, 1 USB-Kabel, 1 Tragetasche; von allen Teilen doppelte Anzahl bei Doppelpumpe
- Pflege: Handreinigung oder im Geschirrspüler (oberer Korb)
- Sonstiges: als Einzel- und als Doppelpumpe erhältlich
- Preis: Einzelpumpe ab ca. 270 €, Doppelpumpe ab ca. 450 €
Anwendung der Elvie Pump im Test
Als mein Sohn etwa 6 Wochen alt war, fing ich mit dem regelmäßigen Abpumpen an, um ihn auch mal bei den Großeltern oder seinem Papa lassen zu können. Als ich in der Zeit nach der Geburt regelmäßig das Gefühl hatte, dass meine Brüste explodieren (Stichwort Milcheinschuss), nutzte ich noch eine große elektrische Pumpe der Marke Medela aus der Apotheke. Die funktionierte super, allerdings war es hier wie beim Stillen: Ich musste herumsitzen und warten und hatte aufgrund der Schläuche und Kabel keinerlei Bewegungsfreiheit.
Die Elvie Pump war mein absoluter Retter im neuen Mama-Alltag. Der Zusammenbau der Teile war einfach und schnell Routine. Zur Reinigung packte ich sie in den Geschirrspüler und spülte sie danach nochmal mit klarem Wasser aus. Regelmäßig sterilisiert habe ich sie im Kochtopf. Auch die Anwendung war easy und schmerzfrei: Zwar musste ich mich erst daran gewöhnen, komplett freihändig abzupumpen und nur meinem BH den Halt der Pumpe zu überlassen.
Ich hatte ich auch ein wenig das Gefühl, dass das Abpumpen mit der Elvie etwas länger dauerte als mit der Medela Symphony. Da ich nun aber beim Milchabpumpen nicht mehr am Tisch herumsitzen musste, war das kein wichtiger Faktor für mich. Denn nun konnte ich mich währenddessen frei in der Wohnung bewegen, etwas im Haushalt machen, meiner Morgenroutine nachgehen und vieles mehr. Ich empfand den Sitz im BH als nicht störend und stabil genug, nur beim Bücken oder nach vorne Beugen musste ich aufpassen, dass die Milchpumpe nicht verrutschte.
Übrigens soll auch das diskrete Abpumpen in der Öffentlichkeit mit der Elvie möglich sein. Da bei Inbetriebnahme jedoch die Lampe auf der Pumpe leuchtet und die „Brust“ einfach viel größer wirkt, halte ich das für schwierig. Allerdings ist die Milchpumpe leise genug und mit einem Tuch oder einem weiten Pulli kann ich mir das durchaus vorstellen, vor allem im Büro.
Hazel, Du Pump-Queen, wir feiern Dich so hart!
Wer sehen will, wie die mobile Pumpe im Einsatz aussieht, findet hier Antworten: Comedian Hazel Brugger pumpt während des Interviews auf der Fitness-Messe geschmeidig mit der 'Elvie Pump' unter ihrem Hoodie. Keep on pumpin', Hazel!
Elvie Pump: Was für und gegen einen Kauf spricht
Vorteile
- (fast) komplette Bewegungsfreiheit
- sehr leise
- stoppt automatisch, wenn Behälter voll ist
- einfache Montage
- wenige Teile, die einfach zu reinigen sind
- Brustschalengröße wählbar
- 7 verschiedene Intensitäten zur Auswahl
Nachteile
- abhängig von Akkuladung: keine Nutzung während Ladevorgang möglich
- sitzt vielleicht nicht bei allen Frauen optimal
- Milch muss nach dem Abpumpen umgefüllt werden
- der hohe Preis
Mein Fazit zur Elvie Pump
Die Elvie Pump bringt mich auch noch lange nach dem Abstillen ins Schwärmen, denn sie hat mir ein großes Stück Freiheit geschenkt. Ich erinnere mich gerne an unkomplizierte und ganz nebenbei laufende Abpump-Sessions, während ich mich für einen Abend ohne meinen Sohn gestylt habe. Ich habe die Milchpumpe im ersten Babyjahr etwa wöchentlich verwendet und konnte so einen guten Vorrat an Muttermilch im Tiefkühler anlegen. Eine klassische Milchpumpe mit Stromkabel brauchte ich nicht, da die Elvie immer zuverlässig funktionierte.
Ich besaß die Elvie Doppelpumpe, doch hatte meist nur eine in Benutzung. Allerdings kam mir die doppelte Anzahl an Behältern und Brustschalen sehr entgegen, da ich sie so weniger oft reinigen musste. Ich denke, für die meisten Frauen, die nur zusätzlich zum Stillen abpumpen, reicht die Einzelpumpe, wer jedoch tatsächlich viel und oft abpumpt oder unterwegs mal länger ohne Strom auskommen muss, für den lohnt sich eventuell auch die Doppelpumpe.
Mit fast 300 € hat die Elvie-Milchpumpe, die Müttern so viel neue Freiheiten bietet, allerdings auch ihren Preis. Ohne richtiges Einkommen und neben all den vielen Ausgaben nach der Geburt eines Babys wirkt solch eine Summe erstmal abschreckend, doch die Elvie Pump lässt sich bei Vinted, Kleinanzeigen oder anderen Portalen auch gebraucht und für viel weniger Geld erwerben.
Andersherum funktioniert es natürlich auch: Wer die Milchpumpe neu kauft, kann sie später auch einfach weiterverkaufen und so wieder einen Teil der Ausgaben zurückbekommen. In meinen Augen kann die Elvie Pump also definitiv eine lohnenswerte Anschaffung sein, denn für mich war dieses Stück Unabhängigkeit in den Monaten nach der Geburt sehr kostbar.
Elvie Stride: So funktioniert die Milchpumpe
Die Elvie Stride ist in ihrer Funktionsweise der Elvie Pump sehr ähnlich. Sie funktioniert ebenfalls freihändig und pumpt Milch durch einen Aufsatz ab, der direkt im BH verstaut wird. Allerdings befindet sich das Pumpgerät außerhalb des BHs. Es ist durch einen Schlauch mit dem Auffangbehälter an der Brust verbunden und kann am Gürtel oder der Kleidung befestigt werden.
Die Elvie Stride ist daher nicht ganz so kompakt wie die Pump, dafür jedoch günstiger im Preis. Außerdem wird sie mit dem Attribut „in Krankenhausqualität“ beworben, was bedeuten soll, dass sie eine ähnlich hohe Saugkraft wie die großen Klinikpumpen hat. Im Gegensatz zur Elvie Pump verfügt die Stride über drei Intensitätsstufen mehr, also über insgesamt zehn. Reguliert wird der Abpumpvorgang über das an der Kleidung befestigte elektrische Pumpgerät.
- Funktion: kabelloses und freihändiges Abpumpen von Muttermilch direkt im BH
- Akkulaufzeit: max. 2,5 Stunden bei einer Ladezeit von ca. 2 Stunden
- Lieferumfang: 1 Pumpaufsatz, 1 Schalenabdeckung, 1 Brustschale (24 mm), 1 Schalendichtung, 1 Vorratsdeckel, 1 extra langer Schlauch, 1 Clip, 1 Ventil, 1 Dichtungskappe, 1 Abdeckung, 1 USB-Kabel; von allen Teilen doppelte Anzahl bei Doppelpumpe
- Pflege: Handreinigung oder im Geschirrspüler (oberer Korb)
- Sonstiges: als Einzel- und als Doppelpumpe erhältlich
- Preis: Einzelpumpe ab ca. 170 €, Doppelpumpe ab ca. 280 €
Schon gewusst? Das alles kann Muttermilch – verrückt, oder?!
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Die Unterschiede zwischen der Elvie Pump und der Elvie Stride
Pump: kleiner; leiser; intelligenter; fortschrittlichste Pumptechnologie; Pumpgerät als Aufsatz auf dem Auffangbehältnis (alles innerhalb des BHs), daher mehr Bewegungsfreiheit; 7 Intensitätsstufen; teurer
Stride: Pumpgerät außerhalb des BHs, dadurch weniger Bewegungsfreiheit; 10 Intensitätsstufen; günstiger
Die dazugehörige App: Pump with Elvie
Um die Elvie Pump oder Elvie Stride noch besser nutzen zu können, kann die passende App heruntergeladen werden. Hier werden die ersten Schritte inklusive Zusammenbau der Teile angezeigt, es lassen sich die Milchmenge in Echtzeit und der Abpumpverlauf einsehen, außerdem kann die Pumpe mit der Smartphone-App ferngesteuert werden. Letzteres ist vor allem praktisch, wenn man gerade unter Menschen ist und beispielsweise die Intensität diskret verstellen möchte. Allerdings lassen die Bewertungen im Google Play Store verlauten, dass viele Daten nicht oder unzuverlässig vom Gerät an die App übermittelt werden, weil es wohl oft Verbindungsprobleme gäbe.
Anwendung der Elvie Pump im Test
Meine Kollegin Mai Eckhardt hat die Elvie Stride Milchpumpe nach der Geburt ihrer kleinen Tochter getestet. Das Zusammenbauen der einzelnen Elemente empfand sie anfangs als etwas umständlich, mithilfe der App und ein wenig Übung wurde sie mit der Zeit jedoch schneller. Das Anlegen der Pumpschalen klappte auf Anhieb und ohne Probleme und die Milchpumpe wurde gut vom Still-BH gehalten, ohne zu verrutschen.
Das Abpumpen an sich verlief ebenfalls sehr gut: Das elektrische Pumpgerät an der Kleidung ließ sich laut Mai einfach bedienen und hielt dank der Trageclips gut, zumindest an Hosen mit einem festen Bund (beispielsweise Jeans). An lockeren Tops war das schon etwas schwieriger. Den Abpumpvorgang selbst beschreibt sie als sanft und effizient, auch das Umfüllen der Milch nach dem Abpumpen gelang ihr, ohne dass ein Tropfen daneben ging.
Elvie Stride: Was für und gegen einen Kauf spricht
Vorteile
- (fast) komplette Bewegungsfreiheit
- sehr leise
- stoppt automatisch, wenn Behälter voll ist
- wenige Teile, die einfach zu reinigen sind
- Brustschalengröße wählbar
- 10 verschiedene Intensitäten zur Auswahl
Nachteile
- abhängig von Akkuladung: keine Nutzung während Ladevorgang möglich
- sitzt vielleicht nicht bei allen Frauen optimal
- etwas umständliches Zusammenbauen und Reinigen
- Milch muss nach dem Abpumpen umgefüllt werden
Mai's Fazit zur Elvie Stride
"Ich habe vor der Elvie Stride die elektrische Pumpe von Medela genutzt und habe diese als Referenz genommen. Ich bin sehr begeistert von der handfreien Abpumpmöglichkeit von Elvie. Anfangs war ich etwas skeptisch, wie gut es tatsächlich handfrei funktioniert und ob nicht doch etwas verrutscht beim Rumlaufen oder wenn man z. B. eine Ladung Wäsche macht, aber alles hat wunderbar funktioniert.
Nur das Reinigen ist etwas mühsamer, da man erstmal alle Einzelteile, Dichtungen usw. entnehmen und nach dem Reinigen auch entsprechend alles nochmal zusammenbauen muss. Aber dafür spart man Zeit während des Abpumpens, weil man nicht an einer Stelle sitzen und die Pumpe festhalten muss.
Die Elvie Stride bekommt von mir eine klare Weiterempfehlung, auch wenn der Preis recht happig ist."
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