Seit ein paar Monaten gibt es den smarten Sprachassistenten Echo Dot auch für Kinder. Er vereint die bekannten Alexa-Skills und Sprachbefehle mit Zugang zur Amazon Kids + Medienbibliothek. Geeignet soll er für Kinder ab drei Jahren sein, weil er eine spezielle Kindersicherung besitzt. Ich habe ihn mit meiner vierjährigen Tochter getestet. Unser Eindruck: Er ist eher was für ältere Kinder und besitzt leider einige Schwachstellen.
- 1.Amazon Echo Dot Kids: Was kann die Kinder-Alexa alles?
- 2.Datenschutz und Kindersicherung
- 3.Wie richte ich Alexa für mein Kind ein?
- 4.So gut kommt mein vierjähriges Kind mit Alexa klar
- 5.Vor- und Nachteile des Echo Dot Kids
- 6.Unser Test-Fazit: Eher für ältere Kinder geeignet
- 7.Witzige Alexa-Skills zum Ausprobieren
Amazon Echo Dot Kids: Was kann die Kinder-Alexa alles?
Den smarten Sprachlautsprecher von Amazon gibt es jetzt also auch in bunter Kindervariante für 74,99 € im Eulen- oder Drachendesign bei Amazon. Er besitzt alle Funktionen des Echo Dot (5. Gen. 2022) mit einer zusätzlichen Kindersicherung und Zugang zur Amazon Kids+ Medienbibliothek: Gedacht ist er daher für Eltern, die bereits einen Echo Dot besitzen, der allerdings keine gesicherten Kinderinhalte filtert. Hier kann er als Zusatzassistent fungieren. Ebenso ist er für Kinder ab drei bis 12 Jahren gedacht, die noch kein anderes Medium haben, mit dem sie ihre Musik und Hörbücher bzw. Geschichten hören können. Das macht ihn zur möglichen Alternative zu Toniebox & Co.
Das können eure Kinder mit Alexa machen:
- Musik, Hörgeschichten und Hörbücher hören: Ihr erhaltet ein Jahr kostenlosen Zugriff auf alle Inhalte von Amazon Kids+, danach bezahlt ihr ab 4,99 € pro Monat und könnt jederzeit kündigen. Also neben tausenden Hörgeschichten und -büchern sowie Liedern, die ihr via Echo Dot hören könnt, habt ihr auch ein Jahr gratis Zugriff auf alle Spiele, Lern-Apps, Filme und Serien der Kids-Bibliothek.
- Musik & Geschichten externer Anbieter hören: Ebenso könnt ihr euren Echo Dot Kids mit Apps wie Spotify, Deezer oder Apple Music verknüpfen. Dazu muss man diese nur in der App hinzufügen. Außerdem ist das Kinderradio Teddy voreingestellt.
- Alexa Skills/Sprachbefehle nutzen: Alexa kann die Uhrzeit sagen, Witze erzählen, eure Einkaufsliste erstellen, Wissensfragen beantworten, verraten, wie das Wetter wird uvm. Sie kann eure Kinder mit der Lieblingsmelodie wecken und abends auch in den Schlaf begleiten. Ihr könnt interaktive Spiele damit spielen oder Quizze machen. Es gibt auch einen Hausaufgaben und Lernassistenten.
- Erinnerungen und Routinen einstellen: Ihr könnt Alexa auf eure Stimmen personalisieren und Routinen einstellen. Alexa erinnert dann die Kinder an kleine Aufgaben o.ä. Im Elterndashboard stellt ihr ein, welche Befehlskategorien euer Kind mit seiner Stimme nutzen darf. Wenn ihr möchtet, könnt ihr außerdem einstellen, dass euer Kind mit Alexa bestimmte Bekannte und Familienmitglieder anrufen darf, wenn diese die Alexa-App und/oder ebenfalls ein Echo Dot besitzen.
Technische Details im Überblick |
100 mm x 100 mm x 89 mm, 340 g |
WLAN, Bluetooth Low Energy Mesh |
Nach vorne abstrahlender 44-mm-Lautsprecher, Lossless High Definition |
Unterstützt Advanced Audio Distribution Profile |
Kompatibel mit Alexa-App für Fire OS-, Android- und iOS-Geräte |
Amazon Wi-Fi Simple Setup |
2 Jahre Sorglos-Garantie |
Beinhaltet 1 Jahr Amazon Kids+ |
Datenschutz und Kindersicherung
Der größte Unterschied vom herkömmlichen Echo Dot zum Echo Dot Kids sind die Extra-Einstellungen im Eltern-Dashboard: Dort legt ihr fest, welche Apps euer Kind nutzen darf und seht, welche Musik, Hörspiele und Co. es wie lange und wann gehört hat. Ihr könnt spezielle Nutzungszeiten einstellen und wählen, welche Dienste und Aktionen eure Kinder auslösen können. Ihr müsst das aber aktiv einstellen und auswählen, wenn ihr Alexa einrichtet. Das benötigt etwas Zeit.
So sind z.B. auch Spracheinkäufe deaktiviert, damit euer Kinder Alexa nicht zum Einkaufen bringen kann. Denn möglich sind im Prinzip alle Dienste, die ihr auch vom Echo Dot kennt. Amazon verspricht, dass beim Echo Dot Kids und auch beim normalen Echo Dot, das man auch im Kids-Modus nutzen kann, immer die Kindersicherung aktiviert ist. Zusätzlich kann man die Stimm-ID nutzen und dann soll Alexa die Stimme des Kindes erkennen und wendet automatisch die Kindersicherung an. Das klappte im Test nur mäßig: Man kann Alexa überlisten, indem man die Stimme verstellt. Das ist definitiv eine Schwachstelle.
Amazon ist Datenschutz laut eigenen Aussagen wichtig:
"Eltern und ihre Kinder wissen immer, wann Alexa eine Anfrage an die sichere Cloud von Amazon sendet, da auf dem Echo-Gerät eine blaue Leuchtanzeige erscheint. Sie können die Mikrofone auf dem Gerät mit einem Tastendruck auf die Mikrofon-Aus-Taste deaktivieren. Eltern können ihre Datenschutzeinstellungen in der Alexa App überprüfen und anpassen. Sie haben Zugriff auf alle Sprachaufnahmen und können festlegen, dass Alexa die Aufnahmen nicht speichert, oder können die Aufnahmen jederzeit einsehen, hören und löschen."
Aus dem Amazon-Reviewers Guide für Echo Dot Kids
Wie richte ich Alexa für mein Kind ein?
- Die Alexa-App und der Amazon-Account: Ihr steckt euren Echo Dot Kids mit dem mitgelieferten Kabel ans Stromnetz an und Alexa zeigt durch ein rotierendes Leuchten, dass sie sich anschaltet. Dann sagt sie euch, dass ihr sie mit der App verbinden sollt. Also schaltet ihr euer Wlan und Bluetooth am Smartphone ein und ladet die Alexa App auf euer Smartphone. Ohne diese App könnt ihr Alexa nicht nutzen. Nun müsst ihr sie mit eurem Amazon-Konto verbinden oder euch ein neues Konto erstellen. Euer Echo Dot Kids ist dann immer mit dem Konto verbunden, mit dem ihr euch dort anmeldet. Das hat bei uns gut geklappt, weil ich schon ein Amazon-Konto besaß.
- Die App für Echo Dot einrichten: Nun sagt euch die App, was ihr noch machen sollt. Diesen Schritten folgt ihr einfach. Ihr könnt den Namen eures Kindes bzw. weiterer Kinder und die zugehörige Stimmerkennung einrichten. Ihr könnt euch erste Skills und Befehle vorschlagen lassen und ihr könnt alle externen Dienste und Apps hinzufügen, die ihr bzw. euer Kind noch nutzen darf.
- Tipps zum Einrichten: Im Bereich "Einstellungen" unter "Musik & Podcasts" könnt ihr den "Profanitätsfilter aktivieren". Dann verhindert der Echo Dot, dass Kinder Musik und Geschichten mit unangemessenem Inhalt hören können. Ebenso haben wir den Filter für anstößige Inhalte aktiviert. Es gibt auch spezielle "Skills für Kinder", die könnt ihr in den "Einstellungen" unter "Kontoeinstellungen" ebenso aktivieren. Dann können eure Kinder sich Gute-Nacht-Geschichten vom NDR oder BR oder kinderfreundliche Inhalte von Radio Teddy anhören.

Ihr habt noch nie eine Amazon Alexa in Action erlebt? Unsere Kollegen von Giga stellen euch den Sprachassistenten für Erwachsene im Video vor:
So gut kommt mein vierjähriges Kind mit Alexa klar
In der Theorie klingt "per Sprachbefehl eine Geschichte hören" zunächst gut. Aber man muss erstmal herauskriegen, wie man den Befehl so sagt, damit Alexa die passende App öffnet und genau diese Geschichte erzählt. Für den Anfang kann man aber auch Alexa nach einer Geschichte fragen oder nach Skills und sie macht dann Vorschläge, die man mit "Ja" bestätigen kann. So könnt ihr den Lautsprecher zusammen kennen lernen und nach ein paar Nutzungen wisst ihr besser, wie ihr mit Alexa sprechen müsst und was sie alles drauf hat.
Wir hatten zahlreiche Anläufe mit "Alexa erzähle die Geschichte Rotkäppchen" und es hat einfach nicht geklappt. Sie hat entweder gesagt "Das kann ich leider nicht" oder schlug eine andere Geschichte vor. Wir haben dann herausgefunden, dass man die Befehle wirklich sehr exakt geben muss á la "Alexa, öffne Spotify und erzähle die Geschichte Rotkäppchen".
Dies klappt aber nur, wenn die Geschichte auf Spotify genauso heißt. Bei Songs müsst ihr also sagen, dass Alexa Spotify öffnen soll und den exakten Titel und Künstler nennen, sonst kommt jeder Quatsch, nur nicht das gewünschte. Da war meine Tochter schnell genervt und frustriert. Leider verweigerte Alexa auch den Befehl "Spiele Radio Teddy", obwohl der Anbieter enthalten ist. Auf Nachfrage an Amazon sagte man mir, dass man keinen Einfluss auf die Sprachbefehle externer Apps habe und wir bekamen den Hinweis: Der Sprachbefehl muss möglichst genau sein "Spiel Musik auf Radio Teddy" oder "Spiel XY auf Radio Teddy", einige Beispiele für solche Musik-Befehle findet ihr bei Amazon. Diese muss ein Kind eben erst kennen, bevor es genutzt werden kann. Intuitiv ist das erstmal nicht möglich.
Vor- und Nachteile des Echo Dot Kids
Welche Vorteile und Nachteile ein Gerät hat, kommt ja immer darauf an, wer es nutzt und wofür man es braucht. Das kann im Einzelnen unterschiedlich ausfallen. Ich möchte euch dennoch eine Orientierung geben, mit einigen allgemeinen Punkten, die uns beim Testen aufgefallen sind. Vor allem, wenn ihr überlegt, ob es eine Alternative zu einer Hörbuchbox sein kann bzw. ihr es als Ergänzung zu eurem Echo Dot Gerät für Erwachsene holen möchtet.
Vorteile | Nachteile |
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Unser Test-Fazit: Eher für ältere Kinder geeignet
Wir finden die Idee des intelligenten Lautsprechers mit Sprachsteuerung nicht schlecht. Bisher war ich allerdings nicht so überzeugt, dass ich eine Alexa im Haushalt benötige und was sie mir dank Sprachbefehl erleichtert. Ich kenne jedoch einige Familien, die einen Echo Dot haben und wirklich gern nutzen. Allerdings eher für Basic-Sachen wie Musik oder den Wetterbericht zu hören oder mal einen Anruf zu tätigen. Für mich ist das eher eine unnötige Spielerei. Aber ich sehe die Vorteile vor allem für Familien, denen der Sprachassistent aufgrund einer körperlichen Behinderung den Alltag wirklich erleichtert.
Den Echo Dot Kids finden wir interessant, aber wir sind jetzt auch nicht die größten Fans. Meine Tochter findet es toll, Alexa lustige Dinge zu fragen oder mal eine Geschichte beim Essen zu hören. Im Alltag wird der Echo Dot Kids allerdings nicht regelmäßig genutzt. Meiner Meinung nach ist Alexa für Kinder ab 3 Jahren noch zu früh und meine Tochter hat mit ihren vier Jahren auch kein übermäßiges Interesse daran. Vor allem, weil sie ja selber gar nicht sehen kann, welche Geschichten es so gibt und was sie hören möchte. Richtig überzeugt hat uns der wirklich gute Sound des Lautsprechers und der ausgewogene Bass. Es macht wirklich Spaß Musik damit zu hören, denn das kleine Ding hat wirklich was drauf und klingt auch in den Höhen nicht scheppernd.
Falls ihr also vor allem ein Gerät für euer Kind ab 3 Jahren sucht, mit dem es schon selbstständig Hörbüchern hören kann, ist der Echo Dot nicht unbedingt zu empfehlen. Aber bei Kindern im Vorschul- und Grundschulalter sieht das schon ganz anders aus: Die können ihn viel besser steuern und Alexa hat wirklich viele Skills gerade auch im Wissensbereich, die für die Schule spannend sein können. Nur ob sie da gut funktionieren, weiß ich noch nicht. Wir werden das aber ausprobieren und euch ein Update dazu geben, wie ältere Kinder und Schulanfänger*innen mit dem Echo Dot interagieren.
Witzige Alexa-Skills zum Ausprobieren
Wie schon erwähnt hat Alexa jede Menge Skills/Befehle im Gepäck. Die folgenden könnt ihr mal ausprobieren:
- Alexa, erzähle einen Witz
- Alexa, erzähle eine Geschichte
- Alexa warum dreht sich die Erde um die Sonne? (probiert viele weitere Wissensfragen, ihr könnt Alexa sehr viel über Tiere, Natur und Weltall fragen)
- Alexa, öffne Megafurz
- Alexa, frage Pups Generator nach einem Pups
- Alexa, starte Einschlafgeräusche
- Alexa, starte Kinderquiz
- Alexa öffne Rätsel des Tages
- Alexa, starte Mein Patronus
- Alexa öffne Tierspiel
- Alexa starte Wieso? Weshalb? Warum?
- Alexa starte Was singt Dave?
- Alexa öffne Zauberwald
- Alexa starte der Boden ist Lava
- Alexa starte Schere, Stein, Papier
- Alexa öffne Englischtrainer
- Alexa starte Zungenbrecher
... Das ist nur eine kleine Auswahl. In der Alexa App findet ihr unter > Mehr, > Skills und Spiele, > Spiele und Quiz viele weitere Alexa Befehle und Skills für eure Kinder. Probiert sie einfach mal aus. Bei uns hat Alexa leider nicht alle geöffnet. Manchmal muss man seine Worte aber auch nur langsam und deutlich wiederholen.
*Hinweis: Die familie.de-Redaktion hat das Produkt kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinerlei Einfluss auf die Berichterstattung.
Bildquelle: familie.de