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Liebeskiller?

Getrennte Schlafzimmer: Warum das gut für eure Beziehung sein kann

getrennte schlafzimmer
© Getty Images / Prostock-Studio

Du und dein Partner denkt über getrennte Schlafzimmer nach, aber habt Angst, dass die sogenannte "sleep divorce" eure Beziehung oder Ehe negativ belastet? Dann haben wir hier einiges Pros, die euch die Entscheidung erleichtern werden.

Getrennte Schlafzimmer: Der Anfang vom Ende?

Einfach mal wieder entspannt durchschlafen – der wohl größte Wunsch von Eltern mit kleinen Kindern. Leider kommt der nämlich viel zu oft zu kurz, vor allem wenn die kleinen Mäuse mit im Ehebett schlafen. Eine Belastungsprobe für alle Beteiligten, denn es kommt nicht selten vor, dass das Geschrei vom Baby nachts alle wacht macht.

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Doch es sind nicht nur die Kinder, die den elterlichen Schlaf stören können, sondern auch lautes Schnarchen oder nächtliche Hobbys wie Fernsehen oder am Handy daddeln können hier und da für Reibereien in einer Beziehung sorgen. Die sich dann schnell zu einem handfesten Streit oder dünnem Nervenkostüm mit kurzer Zündschnur multiplizieren können, denn Schlafentzug ist erwiesenermaßen schlecht für die physische und psychische Gesundheit. Leider sind getrennte Schlafzimmer bei vielen aber immer noch ein Tabu-Thema, denn sie werden als der Anfang vom Ende angesehen. Wer getrennt schläft, muss Beziehungsprobleme haben! Oder?

Du hast Probleme mit dem Einschlafen und willst am liebsten im Land der Träume sein, bevor dein Partner anfängt zu schnarchen? Dann könnten dir diese Einschlaf-Tipps helfen:

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Sind getrennte Schlafzimmer gut oder schlecht?

Davon auszugehen, dass getrennte Schlafzimmer automatisch IMMER ein Zeichen einer Ehe- oder Beziehungskrise sind, ist falsch. Natürlich gibt es Paare, die kurz vor der Trennung stehen und diesen ersten Schritt der räumlichen Trennung oder Abstandsgewinnung gehen, die meisten Paare, die sich für getrennte Schlafzimmer entscheiden, tun dies jedoch aus Liebe – zu sich selbst und zum Partner, dem man eine erholsame Nacht und ausreichend Schlaf wünscht. Wenn die nächtliche Ruhe also maßgeblich gestört ist (durch Kinder, Platzmangel, Medienkonsum, Schnarchen etc.), ist die Entscheidung, getrennt zu schlafen, durchaus sinnvoll und gut.

Was tun, wenn man neben dem Partner nicht schlafen kann?

Wenn du bzw. ihr auch von schlechtem Schlaf betroffenen seid, der mittlerweile sogar eure Beziehung affektiert, solltet ihr ernsthaft über getrennte Schlafzimmer nachdenken. Denn: daran ist nichts merkwürdig! Ganz im Gegenteil könnten getrennte Schlafzimmer sogar eure Beziehung verbessern. Vor allem wenn einer von beiden schnarcht, was mit etwa 66 Prozent der Deutschen (laut repräsentativer Umfrage von Orthos mit dem Ipsos Institut) wahrhaftig ziemlich häufig vorkommt. Wenn das Thema getrennte Schlafzimmer aufkommt, ist es wichtig, dass offen kommuniziert wird und für beide eine adäquate Schlaflösung gefunden wird. Es geht also nicht, dass der eine im bequemen Ehebett bleibt, während der andere auf der unbequemen Couch schläft. Hier kommt es natürlich auch auf die Wohnsituation an: Getrennte Schlafzimmer funktionieren nur, wenn beide die Möglichkeit haben, sich einen für sie bequemen, dauerhaften Schlafplatz einzurichten.

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Wie viel Prozent der Paare schlafen getrennt?

Laut einer bevölkerungsrepräsentativen Studie von ElitePartner im Jahr 2023, bei der 4395 liierte, erwachsene Internetuser befragt wurden, schlafen 75 Prozent der Paare in einem Schlafzimmer. Elf Prozent der Paare, die bereits zwischen zehn und 20 Jahren liiert sind, schlafen "überwiegend in getrennten Schlafzimmern". Bei Paaren, die zwischen 20 und 30 Jahren liiert sind, sind es 17 Prozent und bei Paaren, die über 30 Jahre zusammen sind, schlafen 16 Prozent getrennt. Jedes zehnte Paar schläft demnach in getrennten Schlafzimmern. "Sleep divorce" ist also ganz und gar nichts Neues oder Ungewöhnliches!

Getrennte Schlafzimmer bedeuten nicht automatisch kein Sexleben

Auch das Thema Sexualität und Nähe ist wichtig und sollte diesbezüglich nicht unter den Teppich gekehrt werden. "Männer sehen getrennte Schlafzimmer oft als Vorwand für eine Trennung", verrät Schlafexpertin Christine Lenz in einem Interview mit Family.de. Ein Irrglaube, denn das Thema Sex kann genau dadurch sogar wieder richtig spannend werden! "Sich zum Beispiel abends oder morgens gegenseitig im Bett zu besuchen und noch ein bisschen zu kuscheln. Oder an einem festen Tag eine Verabredung mit dem Partner ausmachen. Zum Beispiel zusammen essen oder tanzen gehen und danach noch kuscheln. So wird die Beziehung nicht vergessen“, rät Christine Lenz.

Wie bei (fast) allem gilt: flexibel bleiben und offen über Bedürfnisse sprechen, dann können auch getrennte Schlafzimmer ein Gewinn für die Beziehung sein! 

Katja Gajek

Meine Erfahrung mit getrennten Schlafzimmern

Ich muss zugeben, dass ich es früher immer ein bisschen verurteilt habe, wenn sich ein Paar für getrennte Schlafzimmer entschieden hat. Aber nach vier Jahren Zusammenleben mit meinem Freund war es so weit: Ich bin aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen. Der Grund war der Klassiker: Sein Schnarchen hat mich schon jeden Abend beim Einschlafen in eine Stresssituation gebracht.

Lange habe ich auf der unbequemen Couch geschlafen, irgendwann habe ich mir dann im Arbeitszimmer ein Einzelbett eingerichtet. So konnte jeder abends noch lesen oder was am Handy machen und entspannt einschlafen. Am Wochenende haben wir dann morgens zusammen im großen Bett gekuschelt und den Tag begonnen. So war vor allem ich insgesamt viel entspannter und ausgeruhter.

Katja Gajek
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Quellen: MSD Manuals, AOK, Schlafharmonie.de

Psychotest: Wie leicht lässt du dich beeinflussen?

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