Welche neuen Gesetze und Regeln uns ab 1. September erwarten: Von der Energiepauschale bis zum E-Rezept. Außerdem erhöhen einige große Marken und Dienste ihre Kosten.
Energiepauschale: 300 € brutto für jeden und jede
Wie im Entlastungsgesetz angekündigt, werden wir Bürger*innen im September mit einer Energiepauschale unterstützt. Folgende Personen bekommen automatisch 300 € brutto im September ausgezahlt:
- Arbeitnehmende
- Auszubildende
- Studierende im bezahlten Praktikum
- Selbstständige oder Ehrenamtliche mit steuerfreien Einkünften über die Steuererklärung
- alle in Elternzeit oder Mutterschutz
- alle, die Kurzarbeitergeld, Krankengeld, Transferkurzarbeitergeld, Insolvenzgeld oder Verdienstausfallentschädigung bekommen
Die Gelder werden vom Staat im September ausgegeben, das heißt jedoch nicht, dass sie auch im September direkt aufs Konto fließen. Arbeitgeber*innen müssen diese nicht sofort im Septemberlohn auszahlen. Es kann sein, dass das Geld erst mit dem Oktoberlohn auf dem Konto ist. Da es sich um eine Bruttobetrag handelt, wird auch nicht jeder eine gleichhohe Summer erhalten. Diese hängt von eurem Verdienst ab.
Energiesparmaßnahmen ab September
Ab September müssen alle öffentlichen Gebäude in der Regel ihre Heizung drosseln auf bis 19 Grad. Das werden dann z.B. Rathäuser, Museen, Kinos, Theater, Supermärkte, Drogerien, Geschäfte, Bars, Hotels, Büro- und Verwaltungsgebäude sein. Soziale Einrichtungen wie Kitas oder Schulen, Pflegeheime und Kliniken sind davon nicht betroffen.
Auch die Beleuchtung mit Wand- oder Werbetafeln wird eingeschränkt und soll von 22 Uhr abends bis 16 Uhr am Folgetag ausgeschaltet bleiben. Ebenso soll für ein halbes Jahr auf rein ästhetische Beleuchtung von Gebäuden und Denkmälern aus repräsentativen Gründen verzichtet werden.
Corona-Sonderurlaub für Beamte, Kurzarbeitergeld und -einreisebestimmungen laufen ab
Wegen der Coronapandemie galten verstärkte Einreisebedingungen, die jetzt am 1. September auslaufen. Es kann jedoch sein, dass mit dem neuen Corona-Maßnahmenkatalog für den Winter neue Bestimmungen festgelegt werden. Ihr könnt euch zu den aktuellen Coronaregeln ab Oktober bei der Bundesregierung informieren.
Beamte und Beamtinnen bekommen ab 24. September keinen Sonderurlaub mehr, wenn das erkrankte Kind zu Hause betreut werden musste oder die Schule pandemiebedingt geschlossen wird. Auch das Coronakurzarbeitergeld läuft erstmal aus und es ist noch unklar ob die Zahlungen eventuell doch verlängert werden.
Apotheken müssen E-Rezepte annehmen
Seit einiger Zeit gibt es die Möglichkeit, dass Ärzte ein elektronisches Rezept ausstellen können. Patient*innen erhalten auf einer zugehörigen App einen QR-Code, den sie in der Apotheke angeben können und das gewünschte Medikament erhalten. Ab September müssen nun Apotheken diese Rezepte akzeptieren. Ärzte sind noch nicht in der Pflicht, E-Rezepte auszustellen. Fürs E-Rezept benötigt der Patient eine bestimmte App. Wer diese nicht hat oder kein Smartphone besitzt, erhält einen QR-Code als Papierausdruck und kann mit diesem in der Apotheke seine Medikamente abholen.
Mehr Geld für Pflegerinnen und Pfleger
Endlich ist es soweit: Beschäftige in der Pflege erhalten durch das Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz mehr Lohn. Der Tariflohn wurde für alle ausgebildeten Fachkräfte in diesem medizinischem Bereich angehoben. Für alle Pflegenden und Angehörigen bedeuten das höhere Kosten.
Tankrabatt entfällt: Tanken wird wieder teurer
Leider wird ab dem 1. September der Tankrabatt entfallen. Für die Monate Juni bis August hatte die Regierung die Energiesteuer auf den Kraftstoff gesenkt, um die Preise zu senken. Doch ab September gilt diese Senkung nicht mehr, Benzin und Diesel werden also wieder teurer.
9-Euro-Ticket läuft aus
Leider wird es ab September das 9-Euro-Ticket für den bundesweiten öffentlichen Verkehr nicht mehr geben. Aktuell wird noch diskutiert, ob und in welcher Variante ein ähnliches Angebot weiterhin geben könnte. Die Verbraucher*innen wünschen sich das sehr, doch es ist unklar, wie das finanziert werden könnte. In Berlin soll es nach Bürgermeisterin Franziska Giffey ab Oktober ein solches vergünstigtes Ticket für die Tarif-Zonen A/B geben und vielleicht bis nach Brandenburg hinein.
Informationspflicht zur Rückverfolgung von Lebensmitteln
Jedes Lebensmittelunternehmen ist ab September verpflichtet den Behörden detaillierte Rückverfolgungsinformationen aller Produkte nachweisen. Das Lebensmittel -und Futtergesetzbuch wurde dementsprechend angepasst. Es betrifft alle Firmen, die ein Lebensmittel produzieren, weiterverarbeiten oder vertreiben und ebenfalls auch Restaurants und Kantinen.
Coca Cola und Amazon Prime erhöhen die Preise
Die Energiekrise wirkt sich auch auf beliebte Marken und Dienste aus: Coca Cola wird ab September die Preise erhöhen. Daher werden wir mehr für Softdrinks wie Fanta, Sprite und Coke bezahlen müssen. Wie hoch die Erhöhung sein wird, war noch nicht bekannt.
Ebenfalls teurer wird Amazon Prime Video: Das monatliche Abo wird von bisherigen 7,99 € auf 8,99 € erhöht. Das sind jährlich fast 20 € mehr. Das Jahres-Abo wird dann 89,90 € statt 69,90 € kosten.
Wir alle müssen jetzt sparen. Wir haben eine Idee, wie ihr eure alten noch guten Möbel zu Geld machen könntet:
Bildquelle: Getty Images/Lacheev
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