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Besonderer Platz

Die geheimen Superkräfte von Sandwichkindern: 5 überraschende Vorteile

Sandwichkind: Was es bedeutet, warum es gut ist
© Getty Images / E+/ onuma Inthapong

Zwischen großer Schwester und kleinem Bruder – Sandwichkinder haben einen ganz besonderen Platz in der Familie. Oft werden sie als besonders kompliziert beschrieben, weil sie am meisten um Aufmerksamkeit kämpfen müssen. Die Realität vom Sandwich-Kind: Die mittlere Position bringt erstaunliche Vorteile mit sich. Von diplomatischen Fähigkeiten bis hin zu besonderer Selbstständigkeit – Mittelkinder entwickeln Stärken fürs Leben.

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Andrea Zschocher

It´s me, hi ...

Ich bin nicht nur selbst ein Sandwichkind, ich habe auch drei Kinder und damit mein ganz eigenes Sandwichkind in der Familie. Wenn also eine im doppelten Sinne weiß, was es bedeutet, ein Sandwichkind zu sein und eines in der Familie zu haben, dann bin das ich. Und ich kann euch sagen: Mit Sandwichkindern wird es nie langweilig!

Andrea Zschocher
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1. Sandwichkinder sind: Meister der Diplomatie und Verhandlung

Ein Sandwichkind ist das mittlere Kind in einer Familie mit mindestens drei Kindern – eingeklemmt wie ein Belag zwischen zwei Brotscheiben. Das könnte zu Problemen führen, immerhin wird Mittelkinder in der Psychologie und den Medien zugeschrieben, sie müssten um Aufmerksamkeit kämpfen, hätten ein geringeres Selbstwertgefühl und neigten zu Eigenbrötlerei. In der Realität lernen sie aber vor allem eins: diplomatische Fähigkeiten und Verhandlungsgeschick.

Mittlere Kinder lernen früh, sich in ihre Geschwister hineinzuversetzen und zwischen älteren und jüngeren Geschwistern zu vermitteln. Das fördert ihre Empathie und Kompromissbereitschaft. Wer dauernd Lösungen finden muss, um den Geschwisterfrieden zu wahren, kann kreativ und out-of-the-box denken. Genau das, was wir in der heutigen Zeit viel mehr brauchen.

2. Sandwichkinder haben starke soziale Bindungen & Freundschaften

Mittelkinder pflegen oft besonders intensive Freundschaften und haben einen großen Freundeskreis. Sie nutzen ihre sozialen Fähigkeiten, um außerhalb der Familie enge Bindungen aufzubauen. Mit ihrem ausgeprägten Gespür für die Gefühle anderer und ihrer Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, fällt es ihnen leicht, Bekanntschaften zu schließen und zu pflegen. Sie schaffen sich ihre eigene Familie außerhalb der Familie.

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Freund*innen von Sandwichkindern können sich darauf verlassen, jemanden an ihrer Seite zu haben, der immer für sie da ist – standfest und charismatisch. Ein weiterer Vorteil: Sandwichkinder haben immer jemanden zum Spielen. Während zwischen dem ältesten und jüngsten Kind manchmal eine Kluft besteht, kommen mittlere Kinder meist mit allen Geschwistern gut zurecht.

Andrea Zschocher

The more, the merrier ...

Ich liebe alle meine Freund*innen, u.a. auch für ihre Unterschiedlichkeit. Manche kennen sich tatsächlich nur aus Erzählungen, haben aber keinen Kontakt miteinander. Wir sind alle miteinander verbunden und ich schätze mich glücklich, all diese tollen Menschen in meinem Leben zu haben. Denn Familie ist für mich nicht nur meine Herkunft, das sind die Menschen, die ich gern um mich habe, wo ich mich geborgen fühle und wo ich weiß: Hier kann ich ich sein.

Andrea Zschocher

3. Sandwichkinder sind selbstständig und durchsetzungsfähig

Während die Eltern mit dem ältesten und jüngsten Kind beschäftigt sind, lernen Mittelkinder früh, selbstständig zu sein. Sie profitieren von dem Freiraum, der ihnen zur persönlichen Entfaltung gegeben wird. Anders als das älteste Kind, das die Aufmerksamkeit der Eltern für sich allein hatte, oder das jüngste Kind, das oft besonders behütet wird, muss sich das mittlere Kind die Aufmerksamkeit immer teilen.

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Diese Situation fördert die Fähigkeit, den eigenen Weg zu gehen und eigenständige Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig lernen Sandwichkinder, sich Gehör zu verschaffen, wenn es wichtig ist. Sie wissen genau, wann und wie sie für sich und ihre Meinung eintreten müssen.

Ein zusätzlicher Vorteil: Mittlere Kinder haben oft mehr Freizeit! Während die Erstgeborenen häufig zu verschiedenen Kursen geschickt werden und später als Babysitter für die jüngeren Geschwister eingespannt werden, bleibt dem Mittelkind mehr Zeit für Spiel, Spaß und eigene Interessen.

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4. Sandwichkinder sind gelassener

Sandwichkinder erfahren nicht den gleichen Druck wie ihre Geschwister. Sie müssen weder die Vorbildrolle des Ältesten übernehmen, noch gegen die Überbehütung als Jüngster rebellieren. Diese Position ermöglicht ihnen, mehr im Einklang mit sich selbst zu sein.

Mittlere Kinder kümmern sich selten darum, im Mittelpunkt zu stehen. Sie haben gelernt, sich selbst zu genügen – eine wertvolle Lektion für ein zufriedenes Leben. Diese innere Ruhe und Gelassenheit macht sie zu ausgeglichenen Persönlichkeiten, die auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.

Zudem genießen Sandwichkinder den Vorteil, sowohl von älteren Geschwistern zu lernen, die ihnen den Weg ebnen, als auch die Freude zu erleben, ein jüngeres Geschwisterchen beim Aufwachsen zu begleiten.

5. Sandwichkinder sind mit sich im Reinen

Sandwichkinder entwickeln eine außergewöhnliche Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Da sie von klein auf zwischen verschiedenen Rollen wechseln – mal sind sie die "Großen" für die jüngeren Geschwister, mal die "Kleinen" für die älteren – lernen sie, sich schnell auf neue Situationen einzustellen. Diese Fähigkeit zur Anpassung ist in unserer sich ständig verändernden Welt eine wertvolle Ressource.

Ein weiterer Pluspunkt: Durch ihre Position in der Familie entwickeln Sandwichkinder ein feines Gespür dafür, wann es Zeit ist, sich anzupassen und wann es wichtig ist, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen – eine Balance, die in allen Lebensbereichen von Vorteil ist.

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So unterstützt ihr euer Sandwichkind optimal

  • Exklusive Zeit einplanen: Verbringt regelmäßig Zeit allein mit eurem mittleren Kind, in der es eure ungeteilte Aufmerksamkeit genießen kann.
  • Besondere Privilegien schaffen: Gönnt eurem mittleren Kind hin und wieder ein Privileg, das normalerweise nur das älteste oder jüngste Kind genießt.
  • Bei Problemen unterstützen: Sandwichkinder neigen dazu, unangenehmen Situationen auszuweichen oder Probleme mit sich selbst auszumachen. Ermutigt euer Kind, offen über Schwierigkeiten zu sprechen und Hilfe anzunehmen.
  • Stärken anerkennen: Würdigt die besonderen Fähigkeiten eures mittleren Kindes, wie Diplomatie, Einfühlungsvermögen oder Selbstständigkeit.
  • Individuelle Interessen fördern: Unterstützt euer Sandwichkind dabei, eigene Hobbys und Leidenschaften zu entwickeln, die unabhängig von den Geschwistern sind.

Die besondere Rolle des Mittelkindes

Die Position als Sandwichkind bringt einzigartige Herausforderungen mit sich, fördert aber auch wertvolle Fähigkeiten und Charaktereigenschaften. Statt die mittlere Position in der Geschwisterreihe als Nachteil zu sehen, sollten wir sie als Chance begreifen: Mittelkinder entwickeln oft besondere soziale Kompetenzen, Selbstständigkeit und innere Stärke.

Als Eltern könnt ihr euer Sandwichkind unterstützen, indem ihr seine besondere Position anerkennt, ihm regelmäßig ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt und seine individuellen Stärken fördert. Mit eurer Hilfe kann euer mittleres Kind seine einzigartigen Fähigkeiten voll entfalten und zu einer selbstbewussten, empathischen und erfolgreichen Persönlichkeit heranwachsen.