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Echte Gefahr

Trockenes, sekundäres Ertrinken: Symptome, Risiken und Vorbeugung

Sekundäres Ertrinken
© Getty Images/LeManna

Auch wenn es zunächst nicht so scheint, kann ein vermeintlich harmloser Badeunfall lebensbedrohliche Folgen haben. Das sogenannte "trockene" oder auch "sekundäre Ertrinken" sieht man einem Kind nicht gleich an. Hier erfahrt ihr, welche Symptome darauf deuten und was Eltern am besten beachten sollten.

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Was ist trockenes Ertrinken?

Das Kind planscht im See und taucht kurzfristig total unter Wasser. Ihr zieht es wieder heraus und es ist erstmal alles gut. Doch auch ein scheinbar harmloser Badeunfall kann lebensgefährliche Folgen haben. Mediziner sprechen dann von sekundärem oder verzögertem Ertrinken, wenn ein Mensch über 24 Stunden nach einem überlebten Badeunfall an daraus resultierenden Komplikationen stirbt. Da man dann schon außerhalb des Wassers ist, wird auch von stillem oder trockenem Ertrinken gesprochen.

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Das Problem: Eingeatmetes Wasser, das in die Lunge gelangt und dort Entzündungen und Schwellungen verursacht, die den Gasaustausch empfindlich stören. Die Folge ist ein zunehmender Sauerstoffmangel, der – wenn nicht rechtzeitig behandelt – früher oder später zum Tod führen kann.

Insbesondere Kinder sind durch trockenes Ertrinken gefährdet, denn bei ihrem (noch) kleinen Körpervolumen reichen schon winzige Wassermengen aus, um die geschilderten Probleme zu verursachen. Auch ein kurzes Untertauchen kann lebensgefährliche Folgen haben.

Worauf ihr achten solltet, wenn ihr euren Kindern selber schwimmen beibringt, verraten wir im Video:

Poster

Wie erkennt man sekundäres Ertrinken? Typische Symptome

Deshalb solltet ihr die Symptome des sekundären Ertrinkens oder stillen Ertrinkens kennen. Diese treten erst einige Zeit nach einem Badeunfall* auf, wobei es direkt danach noch keine erkennbaren Beschwerden gab.

Symptome oder Anzeichen für stillen oder trockenes Ertrinken

  • starkes Husten
  • auffällig schnelle Atmung
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
  • bläulich verfärbte Lippen
  • das Kind wirkt teilnahmslos
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*Als Badeunfall ist es in diesem Fall zu verstehen, wenn das Kind unerwartet unter Wasser gerät oder anderswie versehentlich Wasser einatmet, was zum Beispiel auch beim Sprung ins kalte Wasser passieren kann, wenn sich das Kind vorher nicht an die Wassertemperatur gewöhnt hat.

Wie lange kann sekundäres Ertrinken auftreten?

Fallen euch diese Symptome auch noch einen oder zwei Tage nach einem Badeausflug auf, solltet ihr sie vorsichtshalber von einem Arzt abklären lassen. Verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Kindes plötzlich und rapide, ist in jedem Fall ein Notarzt zu rufen!

Kinder beim Baden niemals unbeaufsichtigt lassen

Das sollte allen Eltern klar sein: Beim Baden und Spielen am Wasser sollten Kinder niemals unbeaufsichtigt sein. Zu schnell ist es passiert und der Nachwuchs plumpst in den Gartenteich oder wird im Meer von einer Welle erfasst. Um die Gefahr tödlicher Badeunfälle zu reduzieren, sollten Kinder außerdem so früh wie möglich schwimmen können. Schwimmhilfen, Schwimmwesten und Co. sind dabei essenziell.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) schlägt jedes Jahr wieder Alarm: Immer weniger Grundschüler in Deutschland können schwimmen. Legt am besten Wert darauf, dass euer Kind einen guten Schwimmkurs besucht, oder bringt es ihm selbst bei. Außerdem ist es sehr sinnvoll, hin und wieder seine Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Im Zweifel könnte das Leben retten.