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Kann zu viel Stress eine Fehlgeburt auslösen?

Junge Frau sitzt voller Sorgen neben ihrem Bett und fragt sich, ob Stress zu einer Fehlgeburt geführen kann.
© Getty Images/Vladimir Vladimirov

Er ist Bestandteil unseres Lebens: Stress! Er macht uns so schon das Leben schwer, aber im Falle einer Schwangerschaft noch viel mehr. Denn Stress ist einer der Faktoren, der eine Fehlgeburt auslösen kann. Bevor euch diese Aussage jetzt aber zu sehr stresst, lest erst einmal weiter, denn um eine Fehlgeburt auszulösen muss es sich schon um besonders intensiven Stress handeln.

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Extremer Stress kann eine Fehlgeburt auslösen

Stress ist ein allgegenwärtiger und dehnbarer Begriff, von daher sollte man im Hinblick auf ein Fehlgeburtsrisiko unterscheiden: Wer öfter Überstunden schiebt und sich gelegentlich mit Kollegen zofft, wird vermutlich keine Fehlgeburt dadurch erleiden. Extremer Stress, wie ihn schwere Schicksalsschläge, z. B. der Tod eines geliebten Menschen, auslösen, ist da schon ernstzunehmender. Wichtig: Auch der schlimmste Stress MUSS keine Fehlgeburt auslösen, aber es kann ein Risikofaktor für eine Fehlgeburt darstellen.

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Stressreduktion ist das Ziel

Allerdings ist es schwierig, Schock und Traumata aus dem Weg zu gehen – es begibt sich ja niemand bewusst in so belastende Situation, ob nun schwanger oder nicht. Um das Risiko einer Fehlgeburt durch Stress dennoch so niedrig wie möglich zu halten, versuche alle von dir zu beeinflussenden Stressfaktoren herunterzufahren und dir gegebenenfalls Hilfe zu suchen, um mit bestimmten Situationen klarzukommen. Rede mit deinen Vorgesetzten, Freunden und deiner Familie, wenn du Unterstützung brauchst und schrecke auch nicht davor zurück, dir professionelle Hilfe zu suchen, wenn du alleine überfordert bist. Wir brauchen alle mal Hilfe im Leben!

Du hast noch andere Ängste in der Schwangerschaft? Das können wir total verstehen und haben aufgeschrieben, wie du am besten damit umgehst und wo du überall Hilfe bekommst.

Charoline Bauer

Stress lass nach

Mich in meiner zweiten Schwangerschaft nicht stressen zu lassen, nachdem meine erste mit einer Fehlgeburt geendet hatte, war für mich bei meiner erneuten Schwangerschaft die größte Herausforderung. Das Loslassen meiner Ängste als ich danach wieder schwanger wurde, beschäftigte mich bis zu dem Moment, in dem ich mein Kind das erste Mal in meinem Bauch aktiv spüren konnte. Davor beobachtete ich ständig meinen Körper und horchte in mich hinein, ob da wieder etwas nicht in Ordnung ist. Und das, obwohl ich bei meiner ersten Fehlgeburt keinerlei Symptome hatte und der Verlust eines Babys erst beim Ultraschall bei meiner Frauenärztin festgestellt wurde – ohne Vorwarnung, war dies damals ein regelrechter Schock. Dieser Stress ist für Mutter und Kind nicht gesund, aber es ist auch nicht leicht, diese Ängste einfach abzuschalten. Eine engmaschige Kontrolle durch meine Gynäkologin und viele Gespräche mit Freundinnen und Leidensgenossinnen halfen mir, die ersten Wochen meiner zweiten Schwangerschaft durchzustehen ohne durchzudrehen!

Charoline Bauer
Poster

Wenn du dich sehr gestresst fühlst und die Befürchtung hast, dass sich der Stress negativ auf deine Schwangerschaft auswirkt, dann sprich deine Frauenärztin oder Hebamme darauf an. Such dir Hilfe bei Familie und Freunden oder professionellen Angeboten. Egal, was es ist, du bist nicht alleine, es gibt immer irgendwo ein offenes Ohr oder eine helfende Hand für dich.

Bei Sorgen, Fragen, der Suche nach Hilfsangeboten und für Unterstützung jeglicher Art kannst du dich an folgende Stellen wenden: Hilfetelefon Schwangere in Not: 0800 40 40 020 (rund um die Uhr) oder pro familia: per Telefon, Mail oder vor Ort

Wenn ihr psychisch gefährdet seid und nicht weiter wisst, steht euch das Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe zur Verfügung. Ihr erreicht es unter 0800/33 44 533. In Notfällen, z. B. bei drängenden und konkreten Suizidgedanken, zögert nicht, euch an die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter der Telefonnummer 112 zu wenden.