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Schnarchen in der Schwangerschaft – woran liegt es?

© Getty Images/yacobchuk

Etwa jede dritte Schwangere fängt im Verlauf der neun Monate plötzlich an zu schnarchen. Je näher das Ende der Schwangerschaft kommt, desto höher die Wahrscheinlichkeit. Was sind die Ursachen und welche Gegenmittel gibt es?

Es ist durchaus möglich, dass auch du anfängst zu schnarchen, obwohl du bisher noch nie geschnarcht hast. Und es wird immer wahrscheinlicher, je runder dein Bauch wird. Aber keine Sorge: Schnarchen ist im Normalfall nicht gefährlich, auch nicht für dein Kind, sondern nur unangenehm - in erster Linie für Nebenmann oder Nebenfrau im Bett.

Schnarchen in der Schwangerschaft

Schnarchende Frauen sind gar nicht so selten, wie man vielleicht annehmen könnte. Es wird nur wenig darüber gesprochen. Doch Untersuchungen zeigen, dass sie den Männern kaum nachstehen. Laut der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Schlafmedizin schnarchen 10 Prozent der Männer, und immerhin 5 Prozent der Frauen mit 30 Jahren schnarchen ebenfalls. Mit zunehmendem Alter sind es bei den Männern dann 60 Prozent - und ab der Menopause liegt der Anteil schnarchender Frauen immerhin auch bei stolzen 40 Prozent.

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Schnarchen im letzten Schwangerschafts-Drittel

Während der Schwangerschaft gibt es ein paar Veränderungen im weiblichen Körper, die das Schnarchen begünstigen. Schließlich wird der Hormonhaushalt der werdenden Mutter auf den Kopf gestellt - und auch der Körperumfang vergrößert sich stark. Und je größer der Bauch wird und je mehr Hormone im Körper verteilt sind, umso größer wird das Risiko, im Schlaf zu schnarchen. Selbst Frauen, die zuvor keinerlei Probleme mit Schnarchen hatten, können in der Schwangerschaft ganz plötzlich zu Schnarchern werden. Bei den meisten Frauen beginnen die Schlafgeräusche aber erst ab dem sechsten Monat. Während zu Beginn der Schwangerschaft etwa drei bis vier Prozent der Frauen schnarchen, sind es nach dem zweiten Schwangerschaftsdrittel bereits mehr als doppelt so viele.

Wie kommt es zum Schnarchen?

Die typischen Schnarchgeräusche entstehen, wenn die Spannung von Haut und Gewebe im Gaumen und Rachenraum nachlässt. Die vorbeiströmende Atemluft erzeugt dann ein Vibrationsgeräusch. Das Problem kann sich noch verschlimmern bei Übergewicht und durch eine ungesunde Lebensweise mit Rauchen und Alkohol. In der Schwangerschaft kommt außerdem noch die Hormonumstellung hinzu. Auch ganz junge Frauen können kurzfristig Schnarchprobleme bekommen, wenn sie anfangen, die Anti-Baby-Pille zu nehmen. Die Hormone in der Pille bringen auch hier den Hormonhaushalt im Körper durcheinander. Die Wirkung ist jedoch nur von kurzer Dauer. Nach einigen Tagen normalisiert sich der Hormonhaushalt wieder.

Schnarchen in der Schwangerschaft – die Ursachen

Für das plötzlich auftretende Schnarchen während der Schwangerschaft gibt es eine Reihe von Ursachen. Einzeln oder zusammengenommen sind sie der Auslöser der Schlafgeräusche.

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Im Wesentlichen sind es diese Faktoren:

  • Die Schwangerschaftshormone: Das vermehrte Östrogen, vor allem aber Progesteron, oft auch als Schwangerschaftshormon bezeichnet, verursacht Schnarchen, weil es dafür sorgt, dass sich das Gewebe im Körper lockert – und so eben auch das weiche Gewebe im Rachenraum.
  • Der größere Bauch: Gewichtszunahme und mehr Körperfülle durch Fett und Wassereinlagerungen verstärken den Druck im Bauchraum auf Zwerchfell, Lunge und Rachenbereich. Deine Atemwege werden enger werden und du fängst an zu schnarchen.
  • Der stärkere Blutkreislauf: Während der Schwangerschaft wird generell der Blutkreislauf angeregt. Auch die Nasenschleimhäute werden besser durchblutet und schwellen an. Wenn die Nasenschleimhäute die Luftzufuhr behindern, kann es zum Schnarchen kommen.
  • Die Schlafposition: Wenn du bislang gern auf dem Rücken geschlafen hast, kann das ebenfalls dein Schnarchen auslösen. Umgekehrt hast du die Möglichkeit, durch eine andere Schlafposition das Schnarchen zu vermeiden. Die Schlafposition beeinflusst die Atmung und die Stellung der Zunge.

Schnarchen in der Schwangerschaft - Tipps zur Soforthilfe

Glücklicherweise gibt es einige Hilfsmittel, die dir schnell und relativ einfach helfen können:

1. Seitenschläferkissen

Das Schlafen in der Seitenlage ist die beste Position in der Schwangerschaft und hält deine Atemwege frei. Das Schnarchrisiko nimmt ab, und du kannst freier atmen. Extra dafür, dass du in der richtigen Position liegen bleibst, gibt es so genannte Seitenschläferkissen*. Sie helfen dir dabei, deine Schlafposition auf angenehme Art zu stabilisieren und das Schnarchen zu vermeiden.   

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2. Pflaster

Helfen sollen auch spezielle Nasenpflaster*, die du beim Schlafengehen außen über die Nase klebst. Sie heben die Nasenflügel an und verschaffen dir mehr Luft.

3. Nasenklammer

Ähnlich wirken Nasenklammern* gegen das Schnarchen. Du setzt sie vor dem Schlafen in die Nase ein. Sie drücken die Nasenwände sanft nach außen und du kannst freier atmen.

4. Schnarchschiene

Schnarchschienen* positionieren den Unterkiefer leicht nach vorne und sorgen so für Spannung. Gleichzeitig verhindern sie, dass die Zunge in den Rachenraum fällt – und genau das sorgt für die Wirkung.

5. Tees

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Auch ein Schlaftee kann dir eine ruhigere Nacht bringen. Diese pflanzlichen Tees aus Kräutern mit beruhigender und schlaffördernder Wirkung entspannen und sorgen für einen gesunden und erholsamen Schlaf.

6. Schlafzimmerluft

Damit die Schleimhäute nicht austrocknen, sollte die Raumlauft in deinem Schlafzimmer möglichst kühl und feucht sein. Dafür kann ein Luftbefeuchter sorgen. Es gibt sie für mehrere hundert Euro, doch auch sehr viel günstigere Luftbefeuchter* erfüllen ihren Zweck.

7. Nasensprays

Zahlreiche Nasensprays, Cremes und Öle versprechen ebenfalls, das Atmen zu erleichtern. Sie wirken leicht abschwellend. Du solltest jedoch unbedingt nach Präparaten fragen, die für Schwangere geeignet sind. Zur Dauer der Anwendung fragst du am besten deinen Frauenarzt oder Apotheker.

8. Ätherische Öle

Für eine freiere Nase kannst du dir ätherische Öle ganz leicht selber herstellen. Du musst nur Kräuter oder Pflanzen mit wohltuenden Gerüchen wie Eukalyptus, Fichtennadel oder Salbei mehrere Tage in Öl einlegen. Sehr gut eignet sich Olivenöl.

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9. Inhalation

Auch eine einfache Inhalation mit Wasserdampf vor dem Schlafengehen kann. Nase und Rachen mit Feuchtigkeit versorgen. 

10. Schnarch-Apps

Ja, die gibt es tatsächlich. Schnarch-Apps sind allerdings kein Mittel gegen das Schnarchen; vielmehr analysieren sie nur das Schnarchen der vergangenen Nacht, Dauer, Stärke und ob es Atemaussetzer gab.

Nächtliche Atemaussetzer können in der Tat auf eine Schlafapnoe hindeuten. Doch auch wenn du mit deinem Babybauch schnarchst, musst du dir dennoch keine übermäßigen Sorgen machen. Gefährdet, an einer Schlafapnoe zu erkranken, sind höchstens etwa drei bis fünf Prozent der werdenden Mütter.

Schnarchen in der Schwangerschaft - Vorbeugen hilft

Prophylaktisch kannst du auch schon einiges tun, denn grundsätzlich trägt eine gesunde Lebensweise dazu bei, dass du eine eventuelle Neigung zum Schnarchen unterbinden kannst. Diese Verhaltensstipps zählen unbedingt dazu:

1. Ernährungsumstellung:

  • Mehr Vitamine
  • Mehr Fisch
  • Mehr Hülsenfrüchte
  • Weniger Kohlehydrate

2. Verhaltensänderung:

  • Kein Alkohol
  • Nicht rauchen
  • Sport treiben

Wenn dein Kind dann da ist, wird dein Schnarchen vermutlich ebenso plötzlich aufhören, wie es begonnen hat. Denn nach der Geburt stellt sich dein Hormonhaushalt wieder um, und du kannst beruhigt und ruhig schlafen – und vor allem: leise!

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