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Schwangerschaft

So kannst du Eisenmangel in der Schwangerschaft behandeln

In der Schwangerschaft steigt der tägliche Bedarf an Eisen stark an und ist kaum über die Nahrung allein zu decken. So entwickeln etwa die Hälfte der werdenden Mütter einen Eisenmangel, auch Anämie genannt, der in Absprache mit der Frauenärztin gut mit Eisentabletten oder Eisensaft behandelt werden kann.

Ein niedriger Eisenwert in der Schwangerschaft ist sehr häufig und kann meist gut behandelt werden.

Wie hoch ist der Eisenbedarf in der Schwangerschaft?

Der durchschnittliche tägliche Eisenbedarf für Frauen im gebärfähigen Alter liegt bei 15 mg, in der Schwangerschaft verdoppelt er sich auf 30 mg, denn die Blutmenge erhöht sich um 40 %: Die erhöhte Durchblutung der Gebärmutter, die Bildung der Plazenta und die Entwicklung des ungeborenen Kindes benötigt einen Großteil des Minerals, das stark an der Blutbildung beteiligt ist.

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Wenn vor der Schwangerschaft kein Eisenmangel vorlag, kann der Körper diesen Mehrbedarf zeitweise über gebildete Reserven, die sogenannten Eisenspeicher, ausgleichen. Langfristig ist die Deckung über die Nahrung allein aber nicht möglich. Aufgrund des Blutverlustes während der Geburt und des erhöhten Bedarfs in der ggf. folgenden Stillzeit ist eine Mehrversorgung sinnvoll, um die Eisenreserven zu erhalten.

Wie kann man Eisenmangel in der Schwangerschaft vorbeugen?

Als Teil der Schwangerschaftsvorsorge wird der Eisenwert mit regelmäßigen Bluttests überprüft. Das kannst du bei der Frauenärztin oder auch bei deiner Hausärztin durchführen lassen. Bei einem aktiven Kinderwunsch ist es sinnvoll, den Wert bereits vor der Schwangerschaft überprüfen zu lassen, um einen Eisenmangel in der Schwangerschaft zu vermeiden.

Viele Ärzte raten bereits bei grenzwertigen Eisenwerten zu einer Supplementierung mit Eisenpräparaten, um einer schweren Anämie vorzubeugen. Da die Anreicherung der körpereigenen Eisenspeicher einige Wochen dauern kann, ist es wichtig, dass du dich genau an den Plan deiner behandelnden Ärztin hältst. Beim nächsten Bluttest wird dann überprüft, ob die Behandlung erfolgreich ist oder stärkere Präparate notwendig sind.

Eisenmangel in der Schwangerschaft: Symptome

  • Müdigkeit
  • Reizbarkeit
  • verringerte Leistungsfähigkeit
  • Blässe und trockene Haut
  • eingerissene Mundwinkel
  • Nervosität
  • Infektanfälligkeit
  • Haarausfall

Ist ein Eisenmangel in der Schwangerschaft gefährlich?

Eisen spielt eine große Rolle in der Infektabwehr, die in der Schwangerschaft besonders wichtig ist. Mediziner gehen davon aus, dass ein Eisenmangel das Risiko einer Frühgeburt stark erhöht, weil die Wahrscheinlichkeit einer Scheideninfektion größer ist, die einer der häufigsten Auslöser von Frühgeburten ist. Auch für die Mutter kann ein Eisenmangel in der Schwangerschaft Folgen haben: Da der Geburtsprozess die Eisenspeicher stark belastet, ist das Risiko einer schweren Anämie größer, für deren Behandlung Bluttransfusionen nötig sind. Mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen und einer rechtzeitigen Behandlung ist es aber selten, dass die Eisenmangelanämie in der Schwangerschaft so stark fortschreitet.

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Welche Nebenwirkungen haben Eisentabletten in der Schwangerschaft?

  • Verstopfung: Die Einnahme von Eisen führt besonders in der Schwangerschaft schnell zu Verstopfung, denn der Stoffwechsel ist verlangsamt und die wachsende Gebärmutter drückt auf die Verdauungsorgane.
  • Übelkeit: Die empfohlene Einnahme auf leeren Magen ist besonders bei Schwangerschaftsübelkeit unangenehm.
  • Schwarzer Stuhl: Eisen hat eine stark färbende Wirkung, die aber kein Grund zur Besorgnis ist.

Mit ein paar Einnahmetipps kannst du die Nebenwirkungen meist gut in den Griff bekommen. Sollten sie anhalten, kann ein Medikamentenwechsel oder die Einnahme von Eisensaft eine Alternative sein.

Einnahmetipps von Eisen in der Schwangerschaft

  • Zeitpunkt: auf nüchternen Magen, möglichst zwei Stunden nach und mind. eine Stunde vor einer Mahlzeit
  • Früh oder nachts einnehmen: viele Mamas empfinden bei der Einnahme vor dem Aufstehen oder direkt vor dem Schlafengehen weniger Übelkeit
  • Vitamin C: der Verzehr von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln erhöht die Aufnahme
  • Ballaststoffe: eine ausgewogene Ernährung hilft die Verdauung zu regulieren
  • Viel trinken: hilft ebenfalls gegen Verstopfung
  • Magnesium: die zusätzliche Einnahme von Magnesiumpräparaten wirkt der Verstopfung entgegen. Zwischen die Einnahme von Eisen und Magnesium mindestens drei Stunden legen
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Welche Alternativen zu Eisentabletten gibt es?

Wenn du Eisentabletten in der Schwangerschaft nicht verträgst oder in Absprache mit deiner Frauenärztin zunächst auf mildere Maßnahmen setzen möchtest, gibt es eine Reihe von eisenhaltigen Getränken, die auch für die Schwangerschaft geeignet sind. Der Eisengehalt ist hier geringer und oft sollte die Einnahme mehrmals täglich erfolgen. Ob diese Maßnahmen deine Eisenwerte erhöhen, wird deine Ärztin in regelmäßigen Bluttests überprüfen.

Wie kann man den Eisenbedarf natürlich decken?

Ein Eisenmangel kann über die Ernährung kaum behoben werden. Um einer Unterversorgung vorzubeugen oder die Supplementierung mit Medikamenten zu unterstützen, ist eine eisenreiche Ernährung in der Schwangerschaft aber sinnvoll.

Besonders eisenreiche Lebensmittel sind:

  • Eisenhaltiges Obst: rote Trauben, Heidelbeeren, Erdbeeren, Zitronen
  • Trockenfrüchte: Rosinen, Feigen, Pflaumen
  • Hülsenfrüchte: Kichererbsen, Bohnen (Kidneybohnen, Soja etc.), Linsen, Erbsen und Erdnüsse
  • Fleisch: rotes Fleisch, Leber
  • Gemüse: Rote Beete, Artischocken, Grünkohl, Rucola, Romana-Salat
  • Nüsse: z. B. Paranüsse, Haselnüsse, Cashews
  • Vollkorngetreide: z. B. Pasta, Haferflocken, Quinoa, Reis
  • Samen: z. B. Chia, Sesam (Mohn auch, ist in der Schwangerschaft aber weniger geeignet)
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Am besten beugst du einem Eisenmangel in der Schwangerschaft mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen vor. In den meisten Fällen ist er leicht behandelbar und nur auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt.

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Quelle: Berufsverband der Frauenärzte e.V. https://www.frauenaerzte-im-netz.de 

Bildquelle: Getty Images