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Zahlen zum Stillen in Europa und in der Welt: Sri Lanka ist Weltmeister

Stillen ist gut für Mutter und Kind. In Deutschland stillen laut UNICEF 67,7 Prozent aller Mütter ihr Kind nach der Geburt.

Stillen ist das Beste, was Mütter für ihr Baby tun können - für Leib und Seele. UNICEF hat in einer globalen Datenanalyse zum Stillen alle Länder weltweit miteinander verglichen. Wir verraten euch, wie sich Deutschland im internationalen Stillvergleich schlägt.

Stillen war in den letzten Jahren ein viel diskutiertes Thema in Deutschland. Mit Cafés und Busfahrern, die stillende Mütter vor die Tür gesetzt haben oder gar nicht erst reinlassen wollen, schaffte es das eigentlich intime Thema Stillen sogar bis auf die Titelseiten großer Nachrichtenmagazine.

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In den Sozialen Medien und Kommentarspalten der Artikel finden sich dann auch sehr diverse und oft sehr undifferenzierte Meinungen: Von “Stillen ist Privatsache” über “Stillen ist die natürlichste Sache der Welt” bis hin zum Aufruf “Freiheit den Brüsten” oder “Alle Kinder an die Brust” findet man alle Ansichten, die man zur natürlichen Ernährung von Säuglingen nur haben kann.

Ärzte empfehlen Stillen ganz klar als gesündeste Ernährung für Neugeborene und Babys und auch die Weltgesundheitsorganisation rät, Säuglinge bis mindestens zum sechsten Lebensmonat ausschließlich mit Muttermilch zu versorgen (oder mit Pre, wenn es mit dem Stillen klappt oder ihr nicht wollt).

Gefühlt ist das Stillen in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sodass Müttern, die nicht stillen können oder wollen, häufig mit Unverständnis begegnet wird, warum sie ihrem Kind nicht die Brust geben.

Keine Chance auf den Still-Pokal: Deutschland nur auf Platz 21 im europäischen Vergleich

Eine Auswertung der UNICEF Datenbank zu Baby- und Kinderernährung von 2018 sagt JA und NEIN! 76,7 Prozent aller deutschen Mamis stillen ihre Kinder, beziehungsweise haben zumindest zu irgendeinem Zeitpunkt nach der Geburt gestillt. Das ist eine gute Zahl. Bis zum sechsten Lebensmonat des Kindes halten jedoch nur 22 Prozent der deutschen Mamas durch. Bei den 13 bis 23 Monate alten Babys bekommen nur noch 2 Prozent Muttermilch. Das bringt uns Platz 21 im europäischen Ranking und sogar nur Platz 149 im weltweiten Vergleich (mit 156 Ländern) ein.

Norwegen ist Europameister, Sri Lanka Weltmeister im Stillen

Im Vergleich liegt Deutschland mit seinen 76,7 Prozent auf Platz 21 im europaweiten Ranking. Die meisten stillenden Mütter gibt es in Norwegen mit 99 Prozent. Das ist auch weltweit ein Top-Wert, der nur noch von Sri Lanka (99,4), Bhutan (99,3) und Nepal (99,1) überboten wird. In diesen Ländern werden auch auch mit sechs Monaten 82 und 51 Prozent aller Babys gestillt. In Norwegen sind es nach einem halben Jahr hingegen auch nur noch 9 Prozent, sogar weniger als in Deutschland.

In Neuseeland und Irland müssen die meisten Babys auf Muttermilch verzichten.

Schlussreiter im weltweiten Stillvergleich ist Neuseeland. Hier bekommen nach der Geburt nur 52 Prozent der Säuglinge Muttermilch. Dafür geben aber auch weniger Mamis die Brustfütterung auf. Nach sechs Monaten werden immer noch 21 Prozent aller neuseeländischen Babys mit Muttermilch versorgt. Auf den beiden anderen Schlussplätzen folgen zwei europäische Länder: Frankreich mit 63 Prozent und Irland mit 55 Prozent.

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Stoppt die Mommy-Wars: Wer nicht stillt, ist keine schlechte Mutter

Die Gründe, warum in den verschiedenen Ländern verschieden intensiv gestillt wird, ist sicher eine soziale, wie auch gesellschaftliche Frage. Wir können aber festhalten, dass Stillen dem Kind die beste Nahrung gibt, die es bekommen kann. Trotzdem sollten wir Mütter beim Thema Stillen einander mit mehr Verständnis begegnen. Nur weil man nicht stillen will, ist man nicht gleich eine schlechte Mutter. Ein solcher Grundtenor gibt zudem auch Müttern ein blödes Gefühl, die gerne stillen wollen, es aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht können.

Charoline Bauer

Stillen ist toll, wenn ...

Ich wollte meinen Sohn unbedingt stillen und es hat auch von Anfang an geklappt. Freude hatte ich daran in den ersten sieben Monaten trotzdem keine, denn ich empfand das Stillen als extrem schmerzhaft. Trotz Stillberatung hat sich daran erst einmal nichts geändert – ich wusste bei Kind 1 nicht, wie wichtig die richtige Stillberatung ist. Ich wollte das Stillen jedoch so sehr, dass ich mich da unter Tränen durchgebissen habe, obwohl mir selbst meine eigene Mutter riet, unter diesen Umständen damit aufzuhören. Ich kann also jede Mama verstehen, die das mit dem Stillen abbricht. Genauso bin ich froh, dass ich dies nicht getan habe, denn nach etwas über einem Jahr waren die Schmerzen plötzlich weg – ich weiß immer noch nicht warum – und ich verstand endlich, was alle am Stillen so toll finden.

Bei Kind 2 hat das Stillen zwar nicht geschmerzt, aber dafür hatten wir Probleme mit der Gewichtszunahme. Dieses Mal bin ich direkt zur IBCLC-Stillberaterin gegangen und innerhalb von 7 Tagen war unser Problem behoben. Ein Hoch auf kompetente Stillberaterinnen!

Charoline Bauer
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Still-Quiz: Was weißt du über Muttermilch und das Stillen?

Bildquelle: Getty Images

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