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Hallo Nikolaus!

Nikolaustag: Die Bedeutung des Festtags & Tradition des Stiefelstellens

Nikolaustag
© Getty Images/Getty Images/Wiktory

Am 6. Dezember feiern wir den Nikolaustag. Vor allem die Kinder schauen mit Aufregung diesem Tag entgegen und stellen am Vorabend ihre geputzten Stiefel bereit – und mit ein bisschen Glück finden sie am nächsten Morgen ein paar kleine Geschenke darin. Aber wieso feiern wir am 6. Dezember den Nikolaustag und was hat es mit dem Putzen der Schuhe auf sich?

Wer war der Heilige Nikolaus?

Der Nikolaustag geht zurück auf den Bischof von Myra. Er wurde unter dem Namen Nikolaus im Jahr 280 in Myra, einer Stadt in der heutigen Türkei, geboren. Von seinen Eltern erbte er viel Geld, das er großzügig an die Armen spendete. Schon mit 19 wurde er zum Priester geweiht und später Abt des Klosters Sion und Bischof von Myra. Man weiß nicht genau, wann er starb, doch es wird vermutet, dass er bis ins Jahr 365 lebte. Damit wäre er mit 85 Jahren für damalige Verhältnisse wirklich sehr sehr alt geworden. Lange nach seinem Tod, im Jahr 1222, wurde Nikolaus von Myra heiliggesprochen und zum Schutzpatron der Kinder und Armen ernannt.

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Warum feiern wir den Nikolaustag?

Nikolaus war sehr großherzig und liebte seine Mitmenschen. Ihm zu Ehren feiern wir noch heute den Nikolaustag. Es gibt viele Geschichten seiner guten Taten. Von seinem Erbe gab Nikolaus einen großen Teil an die Armen.

Die bekannteste Geschichte und der Grund für unsere Nikolaus-Tradition ist diese: Ein Vater hatte drei Töchter. Sie konnten nicht heiraten, da er sich die Mitgift nicht leisten konnte und daher sah sich der Vater gezwungen, die Mädchen als Mägde wegzugeben. Um ihnen zu helfen, warf Nikolaus heimlich Goldstücke durchs Fenster. Der Vater beobachtete dies, behielt es aber bis nach dem Tod Nikolaus' für sich. Eine andere Version dieser Geschichte sagt, dass Nikolaus das Geld durch den Kamin warf, wo es sich in den zum Trocknen aufgehängten Strümpfen und Schuhen der Mädchen verfing.

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Warum ist der Nikolaustag am 6. Dezember?

Der 6. Dezember ist der Todestag des Bischofs von Myra. Schon während des Mittelalters verbreitete sich die Geschichte vom Heiligen Nikolaus und die Tradition, ihm zu Ehren den Kindern an diesem Tag ein kleines Geschenk zu machen.

Wann stellen wir die Stiefel raus?

Der Tradition nach kommt der Heilige Nikolaus in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember. Die frisch geputzten Schuhe und Stiefel werden also am Abend des 5. Dezember vor die Tür gestellt.

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In einigen Gegenden wird der Sankt Nikolaus auch am Nikolaustag oder am Vorabend mit einem großen Umzug und vielen Nikolaus-Liedern abgeholt.

Warum stellen wir die Stiefel vor die Tür?

Um den Bischof von Myra zu ehren, sollten die Menschen es ihm gleichtun und Kindern kleine Geschenke zuwerfen. Doch bald merkte man, dass gerade die Kleinsten von ihnen dabei nicht besonders gut wegkamen, weil sich die Großen alles schnappten. So wurde nach Gefäßen und Behältern gesucht, in denen die Geschenke übergeben werden konnten. Da diese im Mittelalter aber rar waren, kam man bald auf die Idee, dass die Kinder einen Stiefel oder einen Strumpf nutzen sollten. Diese wurden dann vor die Tür gestellt und nachts gefüllt.

Aus der Variante der Nikolaus-Geschichte, in der er die Geschenke durch den Kamin warf, ergab sich die Variante, dass Kinder zu Weihnachten einen Strumpf an den Kaminsims hängen. Vor allem in Hollywood-Filmen und amerikanischen Serien sieht man diese Tradition immer wieder. Der amerikanische Santa Claus geht nämlich auf den niederländischen Sinterklaas (= Heiliger Klaus = Sankt Nikolaus) zurück.

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Wie feiert man den Nikolaustag in anderen Ländern?

In Österreich bringt auch der Nikolaus die Geschenke am 6. Dezember. Allerdings ziehen gleichzeitig böse Krampusse um die Häuser, um die unartigen Kinder zu bestrafen. Gefeiert wird mit Krampusumzügen, bei denen sich Menschen mit Fellen und Masken verkleiden und lärmend durch die Straßen ziehen, um andere zu erschrecken.

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In den Niederlanden ist der Nikolaus (hier heißt er Sinterklaas) traditionell wichtiger als der Weihnachtsmann. Er bringt die meisten Geschenke. Er trägt auch hier einen roten Talar und einen Bischofsstab. Der Legende nach kommt er bereits im November mit dem Schiff aus Spanien an. In Hafenstädten wird er daher gern direkt im Empfang genommen. Der Sinterklaas wird begleitet von einem Helfer, dem "Zwarten Piet" (Schwarzer Peter). Seine Darstellung durch einen schwarz angemalten Mann stand in den letzten Jahren stark in der Kritik. Drei Wochen lang ziehen die beiden durchs ganze Land bis zur großen Bescherung am 5. Dezember, dem sogenannten "Pakjesavond" (Paketabend).

In Brasilien findet die weltweit größte Nikolausfeier statt. Dort kommt allerdings "Papa Noel", also der Weihnachtsmann am 6. Dezember. Sein Auftritt ist einzigartig spektakulär: Er fliegt mit dem Hubschrauber ins größte Fußballstadion der Welt, das Maracana-Stadion, ein und verkündet den Beginn der Weihnachtszeit. Mit mehr als 200.000 Menschen feiert er anschließend eine Riesenparty mit Showeinlagen.

Was ist der Unterschied zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann?

Von der Idee her ist der Weihnachtsmann eigentlich ein verschobener Nikolaus. Denn ursprünglich fand die große und einzige Bescherung am Nikolaustag statt. Mit Martin Luther und der Reformation im 16. und 17. Jahrhundert wurde diese Art der Heiligenverehrung aber abgelehnt und der Tag der Bescherung auf den Weihnachtstag verlegt. Bei Martin Luther brachte dann nicht mehr der Heilige Nikolaus die Geschenke, sondern das Christkind.

Nicht jede Familie "feiert" den Nikolaustag, sondern hebt sich die kleinen Geschenke eher für das Weihnachtsfest auf. Wir haben ein paar Ideen für kleine und günstige Weihnachtsgeschenke für dich.

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