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Fruchtbarkeit

Mehr Sperma: Kann man(n) die Spermamenge erhöhen?

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© Getty Images/Toshiro Shimada

Die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen sich, je mehr Spermien sich im Ejakulat befinden. Nicht jeder Mann hat die gleiche Spermamenge. Kann man die Spermienqualität verbessern und sogar mehr Sperma produzieren?

Erhöht "mehr Sperma" die Fruchtbarkeit?

Ob mehr Sperma direkte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit bedeuten oder welches Volumen beim Samenerguss normal ist, fragen sich viele Männer. Jeder Mann "kommt" anders und die Menge und Zusammensetzung des Ejakulats unterscheidet sich ebenfalls. Nach dem Prinzip „Mehr hilft mehr“ könnte man annehmen, dass die Chancen auf eine Schwangerschaft steigen, wenn ein Mann mehr Sperma produziert. Welcher Zusammenhang besteht da tatsächlich und kann man da wirklich selbst nachhelfen?

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Ejakulat, Sperma, Spermien: Was ist was?

Bei einem Samenerguss wird ein "Cocktail" mit vielen Inhaltsstoffen ausgeschüttet. Das Sperma (auch Ejakulat genannt) setzt sich zusammen aus den reifen Spermien (auch Samenfäden oder Spermatozoen genannt), die nur 0,5 % des Ejakulats bilden, und Samenplasma (auch Seminalplasma genannt), das ist die Samenflüssigkeit, in der die Spermien unterwegs sind.

Sperma besteht zum größten Teil aus Wasser, hinzu kommen Dopamin, Noradrenalin, Tyrosin, die Bindungshormone Oxytocin und Vasopressin, diverse Östrogene, Pheromone (Geruchsstoffe) sowie β-Endorphin.

Nicht nur die Menge des Spermas ist ausschlaggebend für die Fruchtbarkeit sondern viele weitere Faktoren. Letztlich kann auch eine Schwangerschaft entstehen, wenn ein Mann wenige Spermien hat, die Wahrscheinlichkeit ist dann nur deutlich geringer und es kann länger dauern, ehe sich der Kinderwunsch erfüllt.

Mehr Sperma produzieren: Was beeinflusst die Menge des Ejakulats?

Die Zusammensetzung des Spermas ändert sich im Laufe des Lebens: Bei präpubertären Jungen besteht es nur aus Samenplasma, erst wenn mit der Pubertät die Hormone die Spermienproduktion auslösen, befinden sich auch Spermien im Ejakulat, die eine reife Eizelle befruchten könnten.

Ein Samenerguss besteht in der Regel aus 2-6 ml Sperma. In einem Milliliter Sperma sind zwischen 20 und 150 Millionen Spermien enthalten - schon ein einziges Spermium reicht, um ein Kind zu zeugen.

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Ob ein Mann mehr Sperma oder weniger produziert, kann von unterschiedlichen Faktoren abhängen:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter wird weniger Samen produziert.
  • Hormone: Eine hormonelle Störung, die die Regelkreise zwischen Hirn und Hoden beeinträchtigt, kann ebenfalls für weniger Sperma sorgen.
  • Medikamente: Einige Medikamente reduzieren das Ejakulatsvolumen, beispielsweise manche Präparate gegen Haarausfall.
  • Alkohol und Nikotin: Wer viel raucht und trinkt, produziert möglicherweise weniger Sperma.
  • Übergewicht: Ein zu hohes Körpergewicht und ein zu hoher Körperfettanteil können das Ejakulatsvolumen ebenfalls reduzieren.

Ein gesunder Lebenswandel insgesamt wirkt sich immer positiv auf die Fruchtbarkeit aus. Daran sollten Männer und Frauen immer denken, wenn sie einen Kinderwunsch haben.

Mehr Spermien sind wichtiger als mehr Sperma

Wenn ein Paar sich Kinder wünscht, ist die Menge und Qualität der Spermien der entscheidende Faktor. Seit geraumer Zeit wird jedoch beobachtet, dass Männer in den Industrienationen immer weniger Spermien produzieren. Dies konnte in einer französischen Langzeitstudie belegt und analysiert werden. Zu wenige, zu träge oder zu viele fehlgebildete Spermien sind eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit.

Dass ein Mann weniger Spermien produziert, lässt sich jedoch nicht zwangsläufig an einer geringeren Spermamenge erkennen. Wenn Kinderwunsch besteht und es trotz eifrigem Bemühen nicht klappt, gibt ein Spermiogramm  Aufschluss über die Spermienqualität. Bei dieser Spermauntersuchung beim Andrologen oder in einer Kinderwunschpraxis werden die Beweglichkeit, das Volumen die Morphologie, Menge und Konzentration der Spermien ermittelt. All diese Faktoren sind insgesamt ausschlaggebend dafür, ob ein Mann fruchtbar ist.

Kann ich die Spermamenge erhöhen?

Lifestyle-Faktoren wie Übergewicht, Alkohol- und Nikotinkonsum sollen bei der sinkenden Spermienqualität und -quantität auch eine gewisse Rolle spielen. Man kann also auch eventuell die Spermamenge erhöhen, wenn man seinen Lebensstil etwas anpasst und sich nach diesen Verhaltensweisen richtet:

  • Nicht rauchen
  • Alkohol- und Kaffeekonsum reduzieren
  • Gesundes Körpergewicht halten
  • Moderat Sport treiben – Übertreibung kann der Spermienqualität hingegen schaden
  • Hoden kühl halten: Ihre optimale Betriebstemperatur haben sie frei hängend, die Natur hat sich also etwas dabei gedacht
  • Verzicht auf Sauna, heiße Bäder und Dampfbad
  • Weitere Hosen, die die Hoden nicht quetschen und an den Körper pressen, sodass sie sich erwärmen
  • Häufiger Sex, weniger Masturbation
  • Stress vermeiden
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Spermamenge erhöhen durch Lebensmittel

Für mehr Sperma soll es auch helfen, seine Ernährung ein wenig umzustellen und anzupassen. Sportler empfehlen auf einschlägigen Websiten, dass sie durch eine bestimmte Ernährung und Lebensmittel ihre Spermamenge erhöhen konnten:

  • Viel Gemüse essen
  • Fettarm ernähren
  • Pflanzliche statt tierische Fette verwenden, zum Beispiel Olivenöl
  • Günstige Lebensmittel sind unter anderem: Käse, Vollkornbrot, Weizenkeime, Paranüsse, Orangen, Austern und andere Meeresfrüchte, Linsen, Mais, Paprika, Sauerkraut, Spargel, Zwiebel

Ihr könnt ausprobieren, ob ihr dadurch mehr Sperma produzieren könnt. Aber direkte Beweise dafür gibt es nicht.

Mehr Sperma durch Zink und Vitamine

Man liest auch häufig, dass man die Spermamenge erhöhen können, und zwar durch Nahrungsergänzungsmittel wie Zink, Folsäure oder Vitamine. Urologen empfehlen die Ernährung mit zinkhaltigen Lebensmitteln oder die Einnahme von Zinktabletten, Vitaminen und weiteren Mineralstoffen.

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All diese Tipps, um die Spermamenge zu erhöhen, könnt ihr versuchen. Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht. Wenn ihr einen unerfüllten Kinderwunsch habt, dann empfiehlt sich ein Besuch in einer Kinderwunschpraxis. Denn es kann zahlreiche Gründe geben, weshalb es mit dem Wunschkind nicht klappt. Das muss nicht (nur) an eurem Ejakulat liegen. Dort werdet ihr auch über viele möglichen Behandlungen beraten und seriös medizinisch aufgeklärt. Im Video verrät eine Expertin der Kinderwunschplattform Fertilly, wie ihr die passende Kinderwunschklinik- und behandlung findet.

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Quellen: Kinderwunsch-Kliniken, Männergesundheit.info

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