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Mädchen oder Junge?

Ab wann lässt sich das Geschlecht des Babys bestimmen?

Geschlecht des Babys: wann erfahre ich, ob es ein mädchen oder junge wird?
© Getty Images

Viele werdende Eltern sind super neugierig, ob sie in neun Monaten eine Tochter oder einen Sohn bekommen werden. Deshalb fragen sie die Frauenärztin bei jeder Gelegenheit, ob man denn schon "etwas" sieht? Aber ab wann kann man im Ultraschall wirklich das Geschlecht des Babys bestimmen? Und was ist dran an der Nub-Theorie? Die Antworten.

"Was wird es denn?" Eine beliebte Frage, die jede Schwangere wahrscheinlich einmal zu oft hört. Ob du darauf antworten willst, ist deine Sache. Etwa 80 Prozent der werdenden Eltern möchten das Geschlecht ihres Babys vorab wissen. Ob du antworten kannst, hängt wiederum davon ab, wie weit deine Schwangerschaft fortgeschritten ist und ob deine Frauenärztin dir das Geschlecht schon verraten konnte. Aus biologischer Sicht steht die Antwort auf die „Junge oder Mädchen?-Frage“ ab dem Moment der Befruchtung fest.

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Wann erfahre ich, ob es ein Junge oder Mädchen wird?

In den meisten Fällen erfahren die Eltern irgendwann ab der 16. Schwangerschaftswoche, ob sie in den kommenden Wochen über Mädchen- oder Jungennamen nachdenken müssen.

Zwar kann eine erfahrene Frauenärztin bzw. Ultraschallspezialistin schon relativ früh feststellen, ob eine SIE oder ein ER im Bauch heranwächst, verraten darf sie es rechtlich jedoch erst ab der 14. Schwangerschaftswoche (12. Woche nach Empfängnis)  – so ist es im Gendiagnostik-Gesetz (GenDG) festgelegt. Mit dieser Regelung soll verhindert werden, dass bei einem „unerwünschten“ Geschlecht ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen wird. Klingt für viele von uns vielleicht unvorstellbar, scheint aber leider so häufig vorgekommen zu sein, dass man dem gesetzlich einen Riegel vorschieben musste.

Wann genau euer*e Mediziner*in euch sagen kann, welches Geschlecht euer Baby hat hängt von verschiedenen Faktoren ab: Zum einen muss der Nachwuchs mitspielen, gerne wird dem Ultraschallkopf im entscheidenden Moment der Rücken zugewandt oder die Beinchen an den Körper gezogen und so der Blick in den Schritt verwehrt.

Selbst wenn sich der Arzt relativ sicher ist, wird er in der Regel warten bis er ganz sicher ist. Denn wenn aus dem vorhergesagten Jungen ein paar Wochen später bei der nächsten Untersuchung doch noch ein Mädchen wird, ist die Verwirrung groß. Und das Vertrauen in den Arzt im Zweifel angeschlagen.

Hilft die Nub-Theorie beim Bestimmen des Babygeschlechts?

Immer öfter liest man von einer ominösen Methode, mit der schon beim Ersttrimester-Screening eindeutig bestimmt werden kann, ob ein Mädchen oder ein Junge auf dem Weg ist. Die Rede ist von der sogenannten Nub-Theorie, die es bereits seit den 90er Jahren gibt. Und das besagt sie: Zu Beginn der Embryonalentwicklung haben beide Geschlechter einen kleinen Stummel, der sich später verschieden weiterentwickelt.

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Bei Jungen entstehen aus dem Nub (engl. Stummel) Penis und Hodensack, bei einem Mädchen Klitoris und Schamlippen. Im ersten Schwangerschaftsdrittel kann dieser kleine Stummel dazu dienen, eine Geschlechtsprognose abzugeben. Dabei besteht die Kunst darin, im Ultraschall anhand des Winkels vom Nub zur Wirbelsäule zu bestimmen, ob es sich um Klitoris oder Penis handelt. Auch Länge und Form spielen dabei eine Rolle. Das klingt ganz schön kompliziert. Funktioniert das wirklich?

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Wie sicher ist die Nub-Theorie, um das Geschlecht des Babys zu bestimmen?

Ist die Nub-Theorie seriös und wozu soll das gut sein, außer um unsere Neugier möglichst früh zu befriedigen? „Sie (die Nub-Theorie) kann zwar einen vorsichtigen Hinweis auf das Geschlecht geben, allerdings sollte man sich in keinem Fall darauf verlassen“, so die Antwort von PD Dr. Heling, Experte der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). „Für uns Ärzte hat das keine medizinische Relevanz“, ergänzt er. Auch Dr. Heling weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass vor der 14. SSW kein Arzt oder Labor den Eltern Aussagen über das Babygeschlecht mitteilen dürfe.

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Bei der Geschlechtsindentifikaion mit Nub kommt es in erster Linie auf das Können und die Erfahrung des Arztes an. Eine Gynäkologin oder gar Pränataldiagnostikerin, der eine qualifizierte Ausbildung hat, kann die Ultraschallaufnahmen professioneller und belastbarer beurteilen. Eine Gynäkologin ohne Ultraschall-Zertifizierung mit einer kleinen Praxis wird vermutlich den Nub und seine Lage hingegen nicht ausreichend deuten können. Das Ergebnis der Diagnostik wäre nicht vertrauenswürdig und weitergeben darf die Ärztin ihre Erkenntnis ohnehin nicht.

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Wer kann, der kann: Ärzte mit DEGUM-Zertifikat

Was übigens wenige Menschen wissen: Es ist leichter gesagt als getan, einen erfahrenen und gut ausgebildeten Arzt zu finden, wenn es um Ultraschall geht. Denn in Deutschland gibt es bisher keine einheitlichen Standards, die für die Qualifikation gelten. Allerdings können sich Ärzte und Ärztinnen bei der DEGUM (Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) zertifizieren lassen. Dafür sind je nach den verschiedenen Stufen (DEGUM I, II und III) Prüfungen und Erfahrungsnachweise notwendig. Leider hat nur ein kleiner Teil der niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen in Deutschland diese Zertifizierung.
➤ Verzeichnis aller DEGUM-zertifizierten Ärzte in Deutschland

Warum ist das Babygeschlecht überhaupt wichtig?

Die Mehrheit aller Eltern entscheidet sich bewusst dafür, das Geschlechts-Geheimnis schon während der Schwangerschaft zu lüften. Nur die wenigsten wollen sich überraschen lassen. Zu welcher Gruppe gehört ihr?

Aber warum interessieren sich so viele von uns so brennend für das Geschlecht ihre Babys? Kritiker schieben es auf den allgemeinen Kontrollzwang der heutigen Gesellschaft. Befürworter halten es für ein ganz natürliches Bedürfnis, sich ein genaueres Bild von unserem Baby machen zu können.

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„Die Fantasie spielen zu lassen und sich das Leben mit dem Kind vorzustellen, ist eine wunderbare Möglichkeit für werdende Eltern, sich ganz bewusst mit ihrer neuen Rolle auseinanderzusetzen“, sagt die Diplom-Psychologin Saskia zur Nieden.
So können sich schon einmal schöne Namen für das Kleine überlegt werden. Das kann manchen Eltern ganz schön lange dauern. Je früher man also mit dem Überlegen und Einigen anfängt, desto sicherer hat euer Kind bei der Geburt einen Namen. Und immer noch bevorzugen es viele Eltern die Babyausstattung und -kleidung auf das Geschlecht abzustimmen. Da hilft es natürlich das Geschlecht des Babys so früh wie möglich zu kennen.

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Egal, ob ihr as Geschlecht eures Babys schon kennt oder nicht, tolle Inspiration für schöne Namen findet ihr bei unseren Vornamen. Und wer gedanklich oder ganz praktisch schon einmal das Kinderzimmer einrichten möchte und all den anderen Kram kaufen will, den man für ein Baby so braucht, findet alle relevanten Informationen unter Babyaustattung.

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