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Rundum gut versorgt

Vitamin A in der Schwangerschaft: völlig harmlos oder gefährlich fürs Baby?

Vitamin A Schwangerschaft

Um die Auswirkung von Vitamin A in der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind machen sich viele werdende Mamas Sorgen. Der Grund: Bei einer Überdosierung kann das Baby Schaden nehmen. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.

Nur ein Gerücht oder wirklich was dran: Warum ist Vitamin A in der Schwangerschaft angeblich gefährlich?

Wer sich mit dem Thema Schwangerschaftsvitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln in der Schwangerschaft auseinandersetzt, trifft schnell auf eine weit verbreitete Sorge werdender Mamas. Immer wieder ist davon zu lesen, dass Vitamin A in der Schwangerschaft zu Missbildungen und schweren gesundheitlichen Problemen beim ungeborenen Baby führen kann. Um zu verstehen, wie es zu dieser Annahme kommt, muss zunächst erstmal ein Blick auf die Funktionsweise von Vitamin A bzw. die Bildung dieses Vitamins im Körper geworfen werden.

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Wozu braucht der Körper Vitamin A?

Vitamin A ist im Körper an vielen wichtigen Prozessen beteiligt. Unter anderem für folgende:

  • Wachstum bzw. Wachstumsregulation von Zellen und Gewebe
  • Neubildung von Zellen und Gewebe
  • Entwicklung von Zellen und Gewebe
  • Auswirkungen auf das Sehen, vor allem das Hell-Dunkel-Sehvermögen
  • Beteiligung an der Herstellung der Hormone Testosteron und Östrogen
  • Auswirkungen auf Immunsystem und Antikörper-Produktion

Der Unterschied zwischen Vitamin A und Beta-Carotin

Ob Fleisch (vor allem Leber), Milchprodukte oder auch Eigelb: Diese tierischen Lebensmittel enthalten Vitamin A in Form von Retinol. Retinol ist an Fett gebunden. Führst du deinem Körper Retinol zu, werden Retinol und Fett während der Verdauung voneinander gespalten. Das Retinol schließt sich anschließend mit einem speziellen Bindungs-Protein zusammen und gelangt so in dein Blut.

Nimmst du bestimmte pflanzliche Produkte zu dir, funktioniert das ganze ein wenig anders. Obst und Gemüse enthalten eine Vitamin A Vorstufe. Diese nennt man Carotinoide. Die bekannteste und auch am häufigsten vorkommende Form von Carotinoiden nennt man Beta-Carotin. Du findest es beispielsweise in Karotten, roter Paprika und Spinat sowie in Aprikosen und Mango. Im Körper wird Beta-Carotin, das du vielleicht auch als Provitamin A kennst, dann in Vitamin A umgewandelt.

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Unterschiedliche Verwertbarkeit von Retinol und Beta-Carotin

Da der Körper von Menschen und Tieren Vitamin A nicht selbst bilden kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Dabei hast du dann die Wahl zwischen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln. Wichtig zu wissen ist, dass bei der Zuführung durch pflanzliche Produkte ein höherer Bedarf besteht, denn das darin enthaltene Beta-Carotin ist nicht gleich gut verwertbar für den Körper wie Retinol.

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Im Überblick: Tierische und pflanzliche Vitamin A Quellen (Auszug)

Tierische Quelle für Vitamin A

Pflanzliche Quelle für die Vitamin A Vorstufe Beta-Carotin

Schweineleber

Karotten

Aal

Süßkartoffeln

Milch

Rote Paprika

Frischkäse

Kürbis

Joghurt

Spinat

Butter

Feldsalat

Eier

Mango

Camenbert

Aprikosen

Sahne

Honigmelone

Vitamin A bzw. Retinol in der Schwangerschaft: Ist das denn nun gefährlich?

Im Rahmen einer gesunden, ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung musst du dir während deiner Schwangerschaft keine Sorgen machen, dass Vitamin A in natürlicher Form deinem Baby schaden könnte. Schädlich ist nämlich nicht die Zufuhr von natürlichem Vitamin A an sich, sondern dessen Überdosierung. Und die ist laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei einer normalen Ernährweise kaum möglich.

Julia Windhövel

Bitte nimm bei einer geplanten oder bestehenden Schwangerschaft nie Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel auf eigene Faust ein. Besprich mit deiner Gynäkologin, was du wirklich brauchst und halte dich dann auch an ihre Empfehlungen. So stellst du sicher, dass du und dein Baby rundum gut versorgt sind.

Julia Windhövel

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Verzichte darauf, Leber und auch Leberwurst zu essen, denn diese enthält eine so große Menge an Vitamin A bzw. Retinol, dass du deinen Tagesbedarf damit schnell überschreitest. Wichtig ist auch zu wissen, dass Beta-Carotin, also Provitamin A, wie du es in einigen Obst- und Gemüsesorten findest, keine schädigende Wirkung auf dein Baby hat. Hier darfst du also ausnahmslos jederzeit zugreifen!

Du fragst dich, auf welche Lebensmittel du noch während deiner Schwangerschaft verzichten solltest? Schau dir unser Video an:

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Ausnahme: Vitamin A Präparate in der Schwangerschaft bzw. deren Überdosierung

Die Empfehlung der DGE in Bezug auf Vitamin A Präparate in der Schwangerschaft lautet, auf diese die ersten drei Monate zu verzichten. Der Grund: Oft überschreiten diese Produkte den empfohlenen Grenzwert für Schwangere (nicht mehr als 800 µg Retinolaktivitätsäquivalent/ RAE pro Tag). Eine Überdosierung ist also schnell erreicht. Gleiches gilt laut DGE auch für den übermäßigen Verzehr Vitamin-A-haltiger Lebensmittel, insbesondere von Leber und Leberprodukten.

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Um keine schädigenden Folgen für dein Baby und dich zu riskieren, solltest du Präparate also nur auf ausdrücklichen Rat deiner Ärztin einnehmen. Stellt diese bei dir einen Mangel fest, halte dich genau an die verschriebene Dosierung.

Verwendung von Vitamin-A-haltiger Creme in der Schwangerschaft

Viele Cremes im Anti-Aging- oder auch Sonnenschutz-Bereich enthalten Vitamin A. Wie viel davon genau enthalten ist, kann man jedoch oft nicht genau nachlesen. Die Forschung geht nach heutigem Stand zwar davon aus, dass die Aufnahme von Vitamin A Formen über die Haut weniger problematisch ist, als eine Zufuhr über Nahrung. Dennoch lautet die Empfehlung für Schwangere, auf Vitamin-A-haltige Produkte während der Schwangerschaft sicherheitshalber zu verzichten.

Wichtig: Keine Produkte mit Retinsäure während der Schwangerschaft!

Bei der Behandlung von Akne ein wahres Wundermittel, müssen Schwangere jedoch die Behandlung mit Retinsäure-haltigen Cremes, Tabletten und Kapseln unbedingt unterbrechen. Vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel besteht die Gefahr einer Schädigung des Babys durch diesen Inhaltsstoff.

Du planst eine Schwangerschaft bzw. hast gerade davon erfahren und machst dir jetzt Sorgen? Sprich bitte deine Gynäkologin oder Hautärztin umgehend darauf an. Sie können dir weiterhelfen und deine weiteren Fragen beantworten.

Schwangerschaftsmythen: Stimmt's oder stimmt's nicht?

Weitere Informationen rund um das Thema Ernährung und Schwangerschaft findest du zum Beispiel in diesen Ratgebern:

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Julia Windhövel

Natürlich ist gesund!

Ich kann sehr gut verstehen, dass man sich während der Schwangerschaft viele Gedanken zum Thema Ernährung macht. Dem Baby soll es schließlich an nichts fehlen. Wer darauf achtet, sich abwechslungsreich und ausgewogen zu ernähren und seine Werte während Schwangerschaft und Stillzeit regelmäßig vom Arzt kontrollieren lässt, kann meiner Meinung nach auf Nahrungsergänzungsmittel komplett verzichten. So lange der Arzt keinen Mangel feststellt, spricht doch wirklich nichts gegen, sondern alles nur für eine natürliche Ernährung. Denn diese versorgt uns auf beste Weise mit allem, was wir brauchen. Wenn du allerdings Beschwerden hast, zögere nicht, deine Ärztin darauf anzusprechen. Denn sehr oft kann die zusätzliche Einnahme von Präparaten wie zum Beispiel Eisen schnell Linderung verschaffen!

Julia Windhövel
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Bildquelle: Getty Images/ Lordn