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Welche Blutgruppe hat mein Kind? Alles Wichtige zur Vererbungslehre

Blutgruppe Vererbung: Eltern halten ihr Baby
© Getty Images/Halfpoint Images

Manche Eltern fragen sich schon vor der Geburt ihres Babys: Welche Blutgruppe hat mein Kind? Das Wichtigste zum Thema Vererbungslehre haben wir hier für euch zusammengefasst.

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Warum gibt es verschiedene Blutgruppen?

Die Oberfläche der roten Blutkörperchen hat unterschiedliche Strukturen, auch Antigene genannt. Die Beschreibung dieser Strukturen ist die Blutgruppe. Sie sind dazu da, Fremdstoffe abzuwehren. Wenn etwas nicht der eigenen Erythrozyten-Struktur entspricht, wird es bekämpft: Gegen die fremden Blutzellen werden vom Körper Antikörper gebildet. Die Folge: Die Blutgefäße verstopfen und das Blut verklumpt.

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Hat das Kind die Blutgruppe der Mutter?

Jeder Mensch besitzt zwei Antigen-Merkmale. Davon wird je nur eines an das Baby weitergegeben. Das bedeutet: Die Blutgruppe des Kindes setzt sich aus dem einen vererbten Merkmal der Mutter und dem einen vererbten Merkmal des Vaters zusammen.

Was sind die "Mendelschen Erbregeln"?

Na, klingelt es bei dem Begriff "Mendelsche Erbregeln"? Sicher habt ihr sie im Biologieunterricht in der Schule durchgenommen. Für alle, bei denen das – wie bei uns – schon ein Weilchen her ist, hier nochmal in aller Kürze: Das Blutgruppenmuster jedes Menschen bleibt das ganze Leben lang gleich und wird nach festen Erbregeln, den Mendelschen Erbregeln, weitervererbt.

Benannt wurden sie nach dem Wissenschaftler Gregor Johann von Mendel. Er führte 1895 systematisch Kreuzungsversuche mit Bohnen und Erbsen durch. Seine Erkenntnisse konnte er später auf alle geschlechtlichen Fortpflanzungsvorgänge übertragen.

Wie funktioniert das AB0-Blutgruppensystem?

Die Mendelschen Gesetze beschreiben genau, wie die Blutgruppen vererbt werden. Das sogenannte AB0-Blutgruppensystem unterteilt Menschen nach ihren verschiedenen Antigen-Merkmalen der roten Blutkörperchen in Blutgruppen. Von diesem Gen hat jeder Mensch zwei Varianten, auch Allele genannt: eine vom Vater und eine von der Mutter. Die Kombination der beiden Allele legt den Genotyp für die Blutgruppe fest.

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Jeder Mensch besitzt zwei Allele der drei Merkmale A, B und 0. Es sind also die Genotypen AA, BB, 00, A0, B0, AB möglich.

Blutgruppen A

Blutgruppen B

Blutgruppen 0

Blutgruppe AB

Bedeutet:

Antigen A ist vorhanden und produziert Antikörper gegen die Blutkörperchenoberfläche der Gruppe B

Antigen B ist vorhanden und produziert Antikörper gegen die Blutkörperchenoberfläche der Gruppe A

Keine Antigene, aber Antikörper A und B vorhanden

besitzen Antigene A und B, aber keine Antikörper

Mögliche Genotypen:

AA und A0

BB und B0

00

AB

Untereinander gleichwertig sind die Merkmale A und B, gegenüber dem Antigen 0 werden sie aber dominant vererbt. Je nach vererbten Antigen-Merkmalen der Eltern ergeben sich dadurch bestimmte Blutgruppenkombinationen fürs Kind.

Was hat es mit der Rhesusfaktor-Vererbung auf sich?

Das Rhesus-Blutgruppensystem bezieht sich auf andere Antigene als das AB0-System. Entscheidend ist hier vor allem das Antigen D, es wird vereinfacht als Rhesusfaktor bezeichnet. Ist dieses Antigen in den roten Blutkörperchen vorhanden, ist das Blut Rhesus-positiv (Rh-positiv). Kommt es nicht vor, ist es Rhesus-negativ (Rh-negativ).

Auch die Vererbung des Rhesusfaktors erfolgt nach den Mendelschen Regeln: Ein Kind erbt von seiner Mutter und seinem Vater je ein Allel mit Rh-positiver Eigenschaft (D) oder Rh-negativer Eigenschaft (d). Dabei ist das Allel mit D dominant gegenüber dem mit d. Daraus folgt, dass nur der Genotyp dd zur Blutgruppe Rh-negativ führt. Ein Rh-positives Kind hat mindestens ein Elternteil, das ebenfalls Rh-positiv ist.

Was passiert bei einer Rhesusunverträglichkeit während der Schwangerschaft?

Wenn eine Frau mit negativem Rhesusfaktor mit einem Rh-positiven Kind schwanger ist, kann das zu Komplikationen führen. Allerdings erst ab der zweiten Schwangerschaft: Eine Rhesusunverträglichkeit tritt frühestens beim zweiten Kind auf.

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Lässt sich durch die Blutgruppe des Kindes eine Vaterschaft ausschließen?

In manchen Fällen lassen sich nur anhand der Blutgruppen von Eltern und Kind Rückschlüsse über die Verwandtschaftsverhältnisse ziehen. Bestimmte Kombinationen schließen zum Beispiel eine Vaterschaft aus.

  • Ein Kind mit der Blutgruppe AB kann keinen Vater mit der Blutgruppe 0 haben.
  • Wenn beide Eltern die Blutgruppe 0 negativ haben, hat das Kind auf jeden Fall auch 0 negativ.
  • Haben beide Eltern die Blutgruppe AB oder sind reinerbig A oder B, können sie keine Kinder mit einer mischerbigen Blutgruppe A0 oder B0 oder gar der Blutgruppe 0 haben.

Welche ist die häufigste Blutgruppe?

Am häufigsten gibt es in Deutschland die Blutgruppen "A positiv" und "0 positiv".

Welche ist die "beste" Blutgruppe?

Menschen mit der Blutgruppe "AB positiv" haben das Glück, sogenannte Universalempfänger zu sein. Das heißt, sie vertragen das Blut aller anderen Blutgruppen.

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Universalspender sind dagegen Menschen mit der Blutgruppe "0 negativ": Sie können mit ihrem Blut vielen anderen Menschen helfen. Brauchen sie selbst eine Transfusion, kommt für sie allerdings nur Blut der Blutgruppe "0 negativ" infrage. Jedes Blut, das ein Merkmal hat, ist für sie ungeeignet.

Welche ist die seltenste Blutgruppe?

Weil sie so selten ist, weniger als 50 Menschen weltweit haben sie, wird die Blutgruppe Rh-Null auch goldenes Blut genannt. Ihm fehlen alle 55 Merkmale aus dem Rhesussystem.

Quellen: drk-blutspende.demagazin.blutspende.de

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