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Unsichtbare Gefahr

Listerien in der Schwangerschaft: Sind die Bakterien wirklich so gefährlich?

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Listerien – ein Wort, mit dem man oft erst in Berührung kommt, wenn man ein Baby erwartet. Doch was hat es mit diesen Bakterien auf sich, wie häufig kommen Infektionen vor und können Listerien in der Schwangerschaft der werdenden Mama und dem Kind ernsthaft schaden? Wir haben alle Antworten für dich.

Was sind Listerien eigentlich?

Listerien sind Stäbchenbakterien, die fast überall vorkommen. Das Bakterium Listeria monocytogenes kann eine Listeriose beim Menschen auslösen. Es ist ein echter Überlebenskünstler: Kühlschranktemperaturen steckt es mit links weg, ebenso wie Sauerstoffmangel und Tiefkühlen (wobei es sich hier wenigstens nicht weiter vermehrt). Auch Salz oder Säure ist der Keim resistent. Lediglich Erhitzen über 70 Grad Celsius macht ihm den Garaus.

Wo sind Listerien zu finden?

Sie sitzen auf kontaminierter Nahrung. Besonders oft betroffen sind Lebensmittel tierischen Ursprungs, wie Rohwurst und rohes Fleisch, Rohmilchprodukte, Weichkäse, Wurstaufschnitt, Pasteten, Schafs- oder Ziegenkäse und Räucherfisch.

Auch pflanzliche Lebensmittel können betroffen sein, wenn auch weitaus weniger häufig. Hier folgt die Kontaminierung durch die Düngung mit tierischen Abwässern, also Jauche. Besonders gern lassen sie sich in Fertigprodukten, die nicht mehr oder nicht mehr stark erhitzt werden, lassen sie sich häuslich nieder, zum Beispiel in Eiscreme oder in vorgeschnittenem Salat.

Wie häufig kommt eine Infektion mit Listerien in der Schwangerschaft vor?

Seit 2009 ist die Zahl der jährlich beim Robert Koch-Institut (RKI) erfassten Listeriosefälle in Deutschland deutlich gestiegen – von 396 im Jahr 2009 auf 771 im Jahr 2017. 39 Fälle in diesem Jahr betrafen Schwangere.

Das scheint nicht besonders viel zu sein, allerdings könnte die Dunkelziffer höher sein, da eine Listerien-Infektion in den ersten beiden Schwangerschaftstrimestern oft mit Fehlgeburten endet und die Ursache dafür nicht immer festgestellt wird. Gemeldet werden vor allem Erkrankungen im letzten Schwangerschaftsdrittel.

Welche Symptome hat eine Listerien-Infektion?

Da Listerien über das Essen in den Magen-Darm-Trakt gelangen, treten dort als erstes Beschwerden auf, wie Durchfall und Erbrechen. Dazu können Fieber, Gliederschmerzen, und ein allgemeines "Krankheitsgefühl" kommen. In den meisten Fällen und bei einem leichten Listeriose-Verlauf klingen diese Beschwerden innerhalb von wenigen Tagen wieder von alleine ab.

Kommt es aber zu einem schweren Krankheitsverlauf, dann breiten sich die Listerien weiter im Körper aus, eine Blutvergiftung ist möglich, die in einem von fünf Fällen tödlich endet. Besonders gefährlich ist ein Übergreifen der Bakterien auf das Gehirn, was eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) zur Folge haben kann.

Warum sind Schwangere besonders stark gefährdet?

Bei einem eher leichten Verlauf der Infektion sind die Symptome schwer zu erkennen und unterscheiden sich nicht stark von denen einer Grippe. Deshalb wird die Krankheit oft nicht diagnostiziert und behandelt. Listerien können aber in die Plazenta dringen und auch das ungeborene Baby anstecken. Da sich dessen Immunsystem erst in der Entwicklung befindet, ist der Krankheitsverlauf bei ihm dann sehr heftig.

Wie wirkt sich die Infektion mit Listerien in der Schwangerschaft auf das Ungeborene aus?

Es kann zu einer Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung beim ungeborenen Kind kommen. Die Folge kann dann eine Fehl-, Früh- oder Totgeburt sein. Gute Chancen hat es, wenn die Infektion vom Arzt festgestellt wird: Eine Behandlung mit Antibiotikum von werdender Mama und Baby schlägt meist gut an.

Wie vermeidet man, sich mit Listerien in der Schwangerschaft anzustecken?

Schwangere sollten vorsorglich auf unpasteurisierte Milchprodukte, rohes Fleisch und rohen oder lediglich geräucherten Fisch verzichten. Frische Lebensmittel müssen grundsätzlich im sauberen (!) Kühlschrank aufbewahrt werden, am besten nicht zu lange. Und vor dem Verzehr auf jeden Fall gründlich gewaschen werden.

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Bildquelle: nd3000 / Getty Beschwerden

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