Wenn wir unsere Kinder schlafen legen, wünschen wir ihnen vor allem zwei Dinge: süße Träume – und einen sicheren Schlaf. Die Angst, dass nachts was passieren kann, gehört zwar zum Elternsein dazu, viele Faktoren können die Sicherheit beim Schlafen aber durchaus beeinflussen. Zum Beispiel die Qualität der Matratze im Baby- oder Kinderbett. Wir haben die wichtigsten Regulierungen und Kaufkriterien von Kindermatratzen sowie die Ergebnisse des Babymatratzen-Test von Ökotest und Stiftung Warentest für euch.
- Babymatratzen-Test: Die Testsieger im Überblick
- So lief der Babymatratzen-Test von Stiftung Warentest ab
- So lief der Babymatratzen-Test von Ökotest ab
- Babymatratzen-Test: Die Sieger bei Ökotest im Detail
- Babymatratzen-Test: Die Sieger bei Stiftung Warentest im Detail
- Babymatratzen-Test: Das sind die Verlierer
- Babymatratzen und plötzlicher Kindstod
- Familie.de-Kaufberatung für Kinder- und Babymatratzen
Babymatratzen-Test: Die Testsieger im Überblick
So lief der Babymatratzen-Test von Stiftung Warentest ab
Im aktuellen Test von Stiftung Warentest wurden wieder 14 Kindermatratzen überprüft (Größe: 70 x 140 cm). Zehn Produkte waren aus Schaumstoff, drei aus Kokos und eine aus einem Kunststoffvlies. Überprüft wurden folgende Kategorien, basierend auf der Sicherheits-Norm für Kindermatratzen:
- Liegeeigenschaften (35 %)
- Haltbarkeit (25 %)
- Sicherheit (10 %)
- Bezug (10 %)
- Handhabung (5 %)
- Deklaration und Werbung (10 %)
- Gesundheit und Umwelt: (5 %)
Gekauft wurden die Matratzen zwischen März und August 2021.
So lief der Babymatratzen-Test von Ökotest ab
Auch Ökotest hat sich 15 Matratzen mit dem Maßen 70 x 140 cm angesehen und im Testlabor auf die Einhaltung der Norm Din 16890 getestet. Schon dabei fiel auf, dass besonders lose bzw. leicht zugängliche Kleinteile und Füllungen ein großes Problem darstellen.
Zusätzlich wurden alle Produkte auf Schadstofffreiheit überprüft. Der Fokus lag besonders auf folgenden Schadstoffen:
- Antimon (haut- und schleimhautreizend, beim Verschlucken stark giftig)
- halogenorganischen Verbindungen (nervenschädigende, krebserregende Stoffe, z. B. Konservierungs- oder Lösungsmittel, die verboten sind)
- optischen Aufhellern (bei direktem Hautkontakt hormonändernd, dazu stark umweltschädigend)
- PVC/PVDC chlorierte Verbindungen (Weichmacher, die als gesundheitsgefährdend und stark umweltschädigend gelten)
- Pestizidrückstände bei Naturprodukten wie Schurwolle und Kokos (krebserregend, erbgutsverändernd)
Glücklicherweise bestanden hier alle Produkte im Test!
Die wichtigsten Kriterien des Babymatratzen-Tests
Lange mussten wir Eltern uns vorrangig auf Herstellerangaben verlassen, was die Sicherheit von Baby- und Kindermatratzen angeht. Seit 2018 ist das anders: Mit Din 16890 trat eine Norm in Kraft, die Matratzen für Babys und Kinder als ungefährlich kennzeichnet. Produkte müssen Kinder vor
- dem Ersticken
- dem Einklemmen
- dem Verschlucken und
- dem Einatmen von Kleinteilen schützen.
Teil der Norm ist auch der sogenannte Kugeltest: Eine Kugel, die den Kopf eines Babys simuliert, wird mit einer Schablone auf die Kindermatratze gelegt. Sinkt sie zu tief ein, besteht für Babys, die sich auf den Bauch drehen, eine echte Erstickungsgefahr.
Das Problem, das Stiftung Warentest und Ökotest leider auch in ihren aktuellen Tests wieder bemängeln: Die Vorschrift, die zwar nicht rechtlich bindend ist aber durchaus in der Branche zur Orientierung gilt, wird immer wieder von Herstellern vernachlässigt. Und die Produkte stellen so eine echte und leicht vermeidbare Erstickungsgefahr für unsere Kinder dar, weil Babys und Kleinkinder schnell an die Füllung gelangen, Reißverschlussteile oder Knöpfe sich lösen oder die Matratzen einfach viel zu weich sind.
Ein kleiner Tröster: Schadstoffe waren zum Glück kaum ein Thema mehr, bei Stiftung Warentest bestanden alle Produkte. Und auch bei Ökotest schnitten sogar 13 Produkte mit "sehr gut" und "gut", nur eins mit "befriedigend" ab.
Babymatratzen-Test: Die Sieger bei Ökotest im Detail
Ökotest-Testsieger: Paradies Antonia

Die Paradies Antonia fiel im Babymatratzen-Test besonders gut auf: In den Bereichen "Praxisprüfung" und "Inhaltsstoffe" schnitt sie mit "Sehr gut", in "Weitere Mängel" mit "Gut" ab und konnte auch bei der Verarbeitungsqualität punkten.
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Der Bezug der Matratze ist abnehmbar und besteht aus 100 % Polyester-Frottier, das sich bei 60 °C waschen lässt. Wer (wie wir bei familie.de) Wert auf Nachhaltigkeit legt, freut sich bestimmt auch über die klimaneutrale Produktion.
Preis: Derzeit findet ihr die Paradies Antonia für ca. 110 € bei Babymarkt.
Testurteil "gut" bei Ökotest: Ravensberger Baby- und Kindermatratze Mini

Auch die Kinderbettmatratze von Ravensberger überzeugte durch ein "Dehr gut" bei dem Punkt "Inhaltsstoffe" und ein "Gut", was "Praxistest" und "Mängel" anbelangt.
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Der abnehmbare Bezug aus Baumwolle ist schön atmungsaktiv und lässt sich bei 60 °C in der Waschmaschine waschen. Dazu ist die Liegeseite herausnehmbar und waschbar. Auch wenn die Unterseite nicht zum Schlafen gedacht ist, bestand auch sie den Test für Sicherheit. Übrigens: Der Matratzen-Test bezieht sich auf die Maße 70 x 140 cm. Wenn ihr eine kleinere Babymatratze sucht, ist das Modell aber auch in 60 x 120 cm erhältlich.
Preis: Zu finden ist die Ravensberger Mini derzeit auf Amazon für ca. 180 €.
Babymatratzen-Test: Die Sieger bei Stiftung Warentest im Detail
Die Erstplatzierte: Paradies Mariella Hygienica

Beide Seiten der Schaumstoffmatratze Paradies Mariella Hygienica, die mit Note 2,1 Sieger im Babymatratzen-Test von Stiftung Warentest wurde, sind für Babys und Kleinkinder geeignet.
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Die Tester*innen bescheinigen ihr gute Liegeeigenschaften im Babymatratzen-Test sowohl für Babys als auch für Kleinkinder. Außerdem gehört die Matratze mit knapp 3 kg zu den leichtesten in diesem Test.
Preis: Die Babymatratze in der Größe 70 x 140 cm gibt es bei Babymarkt.de derzeit für 127 €.
Platz 2 bei Stiftung Warentest: Pinolino Luna Cloud

Die Schaumstoffmatratze Pinolino Luna Cloud bekam insgesamt die Gesamtnote 2,2 und punktete insbesondere mit geprüfter Sicherheit und Handhabung.
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Auch diese Matratze ist für Babys und Kleinkinder geeignet. Sie hat laut den Tester*innen eine sehr harte Babyseite und eine harte Seite für Kleinkinder.
Preis: Derzeit gibt es die Babymatratze für 137 € über Babymarkt zu kaufen.
Platz 3 bei Stiftung Warentest: Ikea Himlavalv

Die Baby- und Kindermatratze Ikea Himlavalv, die von Stiftung Warentest mit der Note 2,3 bewertet wurde, war die einzige im Test mit einem Kern aus sehr luftdurchlässigem Kunststoffvlies, das an Filz erinnert.
Besonders stach die Sicherheit der Matratze hervor. Sie ist sehr hart und damit optimal für Babys und Kleinkinder geeignet. Wärme und Feuchtigkeit machten sie weicher.
Preis: Die Ikea-Babymatratze kostet 169 €.
Babymatratzen-Test: Das sind die Verlierer
Erschreckend war in beiden Babymatratzen-Tests, dass so viele Premiumprodukte in puncto Sicherheit durchfielen – auch, wenn bei Stiftung Warentest beim Thema "Haltbarkeit" und "Gesundheit & Umwelt" alle 14 Produkte im Test überzeugten, und auch bei Ökotest alle Produkte beim Thema "Schadstoffe" positiv auffielen.
In beiden Tests wurde überprüft, ob Babys Kleinteile von der Matratze ablösen und verschlucken können. In diesem Fall droht Erstickungsgefahr! Bei Stiftung Warentest fielen hier vier Kindermatratzen durch – und zwar Modelle von Aro, Baumberger, Prolana und Träumeland. Und auch bei Ökotest flogen 2022 sechs Produkte raus, weil Erstickungsgefahr bestand.
Beim Kugeltest, der das Einsinken des Köpfchen überprüft, haben bei Stiftung Warentest 2021 alle Anbieter bestanden (2018 waren noch sechs Matratzen durchgefallen). Im aktuellen Bericht von Ökotest dagegen waren drei Produkte zu weich, darunter ein Produkt vom beliebten Baby-Herstellers Alvi.
Die kompletten Kinder- und Babymatratzen-Tests findet ihr hier:
- Stiftung Warentest-Printausgabe 10/2021, kann hier bei test.de für 4 € heruntergeladen werden.
- Ökotest Ausgabe 7/2022, für 3,50 € hier bei Ökotest erhältlich.
Fokus auf Sicherheit statt Schadstoffe!
Auch ich achte beim Kauf oft auf natürliche Materialien, der Umwelt und Gesundheit meiner Kids zuliebe. Beim aktuellen Ökotest fällt auf, dass die fünf geprüften Matratzen aus Kokos- und/oder Naturlatex zwar beim Thema Schadstoffe super abschnitten, vier aber wegen sich lösender Kleinteile oder zu geringer Härte durchfielen.
Wenn ihr also oft besonderen Wert auf Schadstofffreiheit legt, solltet ihr das Thema Sicherheit unbedingt im Hinterkopf behalten! Denn das ist definitiv derzeit der größere Risikofaktor bei Babymatratzen. Am besten greift ihr gleich auf die Testsieger aus der Tabelle zurück, die in beiden Punkten super abschnitten.
Babymatratzen und plötzlicher Kindstod
Von zu weichen Babymatratzen geht nicht nur eine Erstickungsgefahr aus, wenn die Kleinen mit dem Köpfchen zu tief einsinken. Auch das Risiko des plötzlichen Kindstodes (SIDS) ist erhöht, weil das Einsinken eine erhöhte Rückatmung begünstigen kann. Mit zunehmendem Alter und Körpergewicht sinkt das Risiko selbst bei den Verlierer-Matratzen wieder. Stiftung Warentest empfiehlt aber ausdrücklich, die Produkte nicht vor dem ersten Geburtstag zu verwenden.
Familie.de-Kaufberatung für Kinder- und Babymatratzen
Maße
Wenn ihr eine Babymatratze oder Kindermatratze kaufen möchtet, sind erstmal die Maße entscheidend, denn Babybettchen gibt es sowohl in Größe 120 x 60 cm als auch 140 x 70 cm. Beide sind auch für Kleinkinder passend. Checkt am besten, ob die Matratze Din 16890 entspricht. So könnt ihr sie sicher im ersten Lebensjahr eures Babys verwenden.
Kindermatratzen 90 x 200 cm Test
Wenn euer Kind aus dem Babybett auszieht, könnt ihr natürlich auch direkt in eine Kindermatratze mit 90 x 200 cm investieren. Leider gibt es keinen speziellen Kindermatratze 90x200 Test. Dazu kommt, dass diese auch den Richtlinien nicht unterliegen. Achtet also darauf, dass die Matratze so hart wie möglich ist und am besten über einen Reißverschluss mit Kindersicherung verfügt.
Härte
Baby- und Kindermatratzen sollten vergleichsweise “hart” sein, damit Kinder auch mit ihrem geringeren Körpergewicht nicht einsinken. Trotzdem ist eine gewisse Flexibilität des Materials wichtig. Im Test von Stiftung Warentest schnitten Produkte der Härtegrade hart, mittel und mittel/weich als sicher ab. Weiche/sehr weiche Produkte fielen durch. Dabei ist der Härtegrad alleine aber kein Indikator: Auch ein Produkt mit “mittel” war mangelhaft und verpatzte den Kugeltest.
Auch Ökotest betont, dass Matratzen für Babys und Kleinkinder so hart sein müssen, dass die Kleinen nicht mit Mund und Nase einsinken können. Und dass es kein "zu hart" gibt, weil die Wirbelsäule bei kleinen Kindern noch nicht auf den Halt einer nachgebenden Unterlage angewiesen ist, wie das bei uns Erwachsenen der Fall ist.
Material
Stabile aber elastische Materialien wie (Natur-)Latex und Kokosfaser haben gute ergonomische Eigenschaften und stützen die Wirbelsäule der Kleinen. Wolle ist besonders atmungsaktiv, wärmeregulierend und gleicht Feuchtigkeit aus. Die natürlich antibakterielle Wolle und festes Latex haben auch den Vorteil, dass sie für Hausstaubmilben unattraktiv sind.
Leichte Reinigung
Neben der Sicherheit sind auch Pflege und Handhabung wichtig. Toll ist, wenn der Bezug abnehmbar und waschbar ist. Ein Bezug aus Baumwolle ist besonders weich und atmungsaktiv. Zwar darf laut Herstellerangaben auch Synthetik bei 60 Grad gewaschen werden, Baumwolle steckt es meist aber besser weg.
Wenn ihr zusätzlich einen Matratzenschoner verwenden möchtet, empfiehlt sich auch hier ein Produkt aus atmungsaktiver (und dennoch wasserfester) Baumwolle, z. B. die Molton-Betteinlage von Bierbaum, hier je nach Größe ab ca. 15 € bei Amazon. Denn auch zusätzliche Polyester- und Plastikschichten verringern die Atmungsaktivität der Matratze stark und können das SIDS-Risiko erhöhen. Oft reicht es auch, eine dünne Molton-Windel im Kopf- und Windelbereich unter dem Bettlaken zu fixieren.
Extra-Tipp: Eure neue Matratze am besten ein paar Tage auslüften, bevor ihr sie für euer Baby verwendet.
Damit euer Baby es im Bett besonders gemütlich hat, sind hier noch ein paar empfehlenswerte Schlafsäcke:
Quellen: Stiftung Warentest, Ökotest
Zum Thema Babymatratze wisst ihr jetzt alles. Aber welche Babyerstausstattung ist sonst noch unverzichtbar? Diese hier:
Bildquelle: Getty Images / NataliaBelay, Stiftung Warentest
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