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Vorsicht: Diese Gewitter-Irrtümer können gefährlich werden

Manche Irrtümer über Gewitter können gefährlich werden.
Manche Irrtümer über Gewitter können gefährlich werden. (© pixabay/eyeonicimages)

Eichen solltest du weichen und bei Blitz und Donner nicht duschen? Wir klären auf und zeigen dir, welche üblichen Gewitter-Irrtümer gefährlich werden können.

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Im Sommer werden nicht nur die Tage wieder länger, sondern auch die Gewitter häufiger. Manche Menschen beobachten gerne die Blitze am Himmel, während sich andere davor fürchten. Glücklicherweise ist die Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben vom Blitz getroffen zu werden, mit rund Eins zu Drei Millionen verschwindend gering. Herausfordern sollte man sein Glück aber trotzdem nicht – insbesondere deshalb, weil Blitze einen nicht direkt treffen müssen. Im Umkreis von 30 Metern kann sich der Stromschlag um die Einschlagstelle ausbreiten und Menschen treffen. Doch wie verhält man sich bei einem Gewitter richtig und welche Irrtümer kursieren? Wir räumen mit den größten Mythen auf und erklären, was stimmt.

1. Irrtum: Eichen sollst du weichen, Buchen solltest du suchen

Dem Blitz ist die Baumart gleichgültig. Hohe und freistehende Objekte, zu denen auch Bäume gehören, solltest du bei Gewitter grundsätzlich meiden. Halte daher während eines Gewitters mindestens zehn Meter Abstand zu jedem Baum. Der Irrglaube, dass in Buchen nicht so oft Blitze einschlagen, lässt sich vermutlich auf die Tatsache zurückführen, dass Blitzeinschläge in diesen Bäumen nicht so gut erkennbar sind. Auf Buchenrinden sind die Schäden nach einem Blitzeinschlag kaum sichtbar, weil der Regen auf der Rinde zu einem Wasserfilm wird und den Blitz direkt in die Erde ableitet.

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Tipp: Falls du beim Wandern vom Gewitter überrascht wirst, solltest du eher im Wald, als auf freiem Gelände Schutz suchen. Am besten hockst du dich auf einer Lichtung zwischen jungen Bäumen, die in größerem Abstand zueinanderstehen, hin. Lege dich nicht flach auf dem Boden. Warum das ein gefährlicher Irrglaube ist, erklären wir im nächsten Abschnitt.

Wie du dich richtig verhältst, wenn sich ein Unwetter oder Gewitter ankündigt, erfährst du im Video.

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2. Irrtum: Bei Gewitter flach auf den Boden legen

Wenn du tatsächlich im Freien vom Gewitter überrascht wirst, solltest du dich niemals flach ausgestreckt auf den Boden legen. Damit schützt du dich nicht, sondern erhöhst sogar die Angriffsfläche für den Blitz, denn der Strom könnte durch deinen gesamten Körper hindurchziehen. Besser ist es, sich hinzuhocken, die Beine möglichst eng zusammenzustellen und den Kopf auf die Brust zu legen. Auf diese Weise minimierst du den Kontaktbereich zum Boden und bietest im Falle eines Einschlags weniger Leitfläche, sodass der Stromfluss nicht von einer Körperhälfte zur anderen gehen und beispielsweise das Herz schädigen kann.

3. Irrtum: Blitze schlagen nie an derselben Stelle zweimal ein

Dier Irrtum ist unlogisch, hat sich aber dennoch verbreitet. Ein Blitz schlägt immer an hohen Gebäuden oder Bäumen ein. Ein attraktives Ziel kann dabei durchaus mehrmals und auch hintereinander getroffen werden, wie das Beispiel des Empire State Buildings zeigt. Es wird jährlich durchschnittlich 25 Mal von Blitzen getroffen. Meide also besser Orte, von denen du weißt, dass dort häufig Blitze einschlagen.

4. Irrtum: Auf freiem Feld bietet eine Hütte Schutz

Das stimmt nur bedingt. Eine Hütte ist wahrscheinlich der höchste Punkt auf dem Feld. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Blitz dort einschlägt. Du solltest deshalb immer nur in sicheren Gebäuden, die einen Blitzableiter haben, Zuflucht suchen.

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5. Irrtum: Elektrogeräte sind bei Gewitter sicher

Telefon-, Rohr- oder Stromleitungen sind bei Gewitter nicht zu einhundert Prozent sicher. Auf den Boden einschlagende Blitze können auf Leitungen oder Rohre überspringen. Du solltest deshalb bei Gewitter alle Elektrogeräte wie Radios, Computer und Fernsehgeräte vom Strom nehmen oder in einen Überspannungsschutz investieren. Falls du in einem älteren Gebäude wohnst, solltest du außerdem das Duschen oder Baden nach hinten verschieben. Denn falls deine Wasserleitungen noch aus unisoliertem Metall bestehen, könnte der Blitzeinschlag unter Umständen übertragen werden. Zwar verliert er im Laufe der Zeit an Energie, könnte aber dennoch elektrische Geräte durch einen Kurzschluss beschädigen oder für einen kleinen Stromschlag sorgen.

Welche Fakten bei Gewitter richtig sind

  • Autos und Flugzeuge sind sicher: Autos und Flugzeuge sind sogenannte faradaysche Käfige und wirken wie ein Blitzableiter. Wer bei Gewitter Auto fährt, sollte aber umgehend die Fenster schließen und den Metallrahmen möglichst nicht berühren. Radfahrer indes sollten sofort absteigen und in Gebäuden Schutz suchen. Bei Flugzeugen gilt: Die Außenhaut der Maschinen leitet den Blitzstrom sicher ab, sodass Passagiere und Crewmitglieder im Inneren sicher sind.
  • Vom Blitz getroffene Menschen können keinen Stromschlag verursachen: Richtig, deshalb sollte man einem direkt oder indirekt vom Blitz getroffenen Opfer umgehend Erste Hilfe leisten! Ist die Person bei Bewusstsein, sollte sie viel trinken und an eine geschützte Stelle gebracht werden. Bewusstlose Personen sind in die stabile Seitenlage zu bringen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Nach einem Herzstillstand sollten Ersthelfer nicht erst auf den Notarzt warten, sondern umgehend mit einer lebensrettenden Herzdruckmassage sowie der Mund-zu-Mund-Beatmung beginnen. Wenn sofort Hilfe da ist, dann überleben statistisch gesehen bis zu 90 Prozent der Opfer einen Blitzeinschlag.
  • Im Haus ist man bei Gewitter sicher: Solange es nicht verlassen und einsam auf einem Feld oder im Wald steht, stimmt das! Dennoch gilt es einiges zu beachten. Bei Gewitter solltest du die Fenster geschlossen halten und nicht zu dicht herantreten, da eine Druckwelle auch Scheiben zum Bersten bringen kann.

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