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Ammenmärchen

Das Baby einer anderen Frau stillen? Regisseurin Greta Gerwig ist dafür!

Greta Gerwig befürwortet Fremdstille

Darf oder soll eine andere Mutter mein Kind stillen? Greta Gerwig, Regisseurin von "Little Women" und selbst Mama eines Babys sagt "Ja!"

Greta Gerwig ist eine vielbeschäftigte Frau. Und seid März 2019 ist sie auch noch Mama eines Kindes. Deshalb weiß die Regisseurin und Schauspielerin im Interview mit der Elle, wovon sie spricht, wenn es ums Thema Vereinbarkeit von Familie und Job geht. Sie gibt an, dass sie und ihr Mann Noah Baumbach viel Untersützung für die Kinderbetreuung brauchen und auch haben. Da wird neben der Nanny auch Gretas Mama so wie diverse Freundinnen eingespannt. "Auf keinen Fall könnte ich das alles ohne die Hilfe von meiner Mutter und meinen Freundinnen schaffen“, erzählt Greta. "3:50 Uhr, 5:25 Uhr, 6:45 Uhr... Sorry, aber ich rechne gerade im Kopf durch, wann ich das nächste Mal abpumpen kann.“

Mit einer Freundin, die ebenfalls Mama ist, hat Greta gerwig eine ganz spezielle Absprache: Sie tauschen regelmäßig untereiander Muttermilch aus, um ihre beiden Kinder zu füttern. "Wir sollten alle unsere Kinder gegenseitig stillen, weil es wirklich das Immunsystem [des Kindes, Anm. d. Red,] stärkt,“ kommentiert Greta dieses heutzutage doch eher (noch oder wieder) ungewöhnliche „Cross-Nursing“ oder „Fremdstillen“.

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Diese Vor- und Nachteile hat Fremdstillen

Das eigene Kind mit der Muttermilch einer anderen Frau zu versorgen ist besonders für Mamas interessant, die selbst nicht genug Milch haben. So können sie ihr Baby trotzdem mit Muttermilch füttern und müssen weniger (oder gar nicht) auf Pre-Nahrung zurückgreifen.

Wichtig ist zu beachten, dass sich die Muttermilch mit dem Heranwachsen des Babys verändert und anpasst. Deshalb sollte man darauf achten, dass die fremde Muttermilch in etwas für ein Baby im gleichen Alter wie das eigene produziert wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Milch in etwa die gleichen Bedürfnisse des Kindes abdeckt.

Warnung vor Muttermilchhandel im Internet

Mit einer Freundin Muttermilch zu tauschen ist eine feine Sache – man kennt sich und es besteht ein Vertrauensverhältnis. Aber was, wenn man keine solche Freundin wie Greta Gerwig hat und dennoch auf der Suche nach Muttermilch für das eigene Kind ist? Hier können Muttermilchbanken die Lösung sein. Aber Vorsicht, vor dem Erwerb von Muttermilch im Internet wird gewarnt. Denn es gibt beim Muttermilchhandel im Internet auch sehr dubiose Quellen, bei denen man nicht nachvollziehen kann, woher die Milch wirklich kommt. Und niemand möchte seinem Babys Muttermilch geben, die eventuell ansteckende Krankheiten enthält oder deren Spenderin für das Kind ungesunde Medikamente eingenommen hat.

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Was sagt ihr zum Thema Fremdstillen? Habt ihr euer Kind schon einmal von einer anderen Muttermilch kosten lassen? Findet ihr wie Greta Gerwig, dass "Cross-Nursing" eine Chance für uns Mütter ist, sich gegenseitig zu unterstützen oder findet ihr die Idee der geteilten Muttermilch einfach nur ekelig? Schreibt uns eure Meinung dazu auf Facebook!

Charoline Bauer

Unser Familien-Fazit

Ich habe meinen Sohn auch gestillt, aber Fremdstillen habe ich nicht ausprobiert. Nicht, weil ich Cross-Nursing eklig finde, sondern weil es sich einfach nicht ergeben hat bzw. ich auch ausreichend Milch und Zeit hatte, meinen Sohn zu versorgen.

Lustigerweise hatte ich es vor ein paar Wochen mit zwei Freundinnen über das Thema. Die eine erzählte, dass sie mit ihrer Schwester beim Stillen die Babys getauscht hat. Aus reiner Neugier, weil sie beide wissen wollten, ob das prinzpiell funktioniert. Und siehe da, beide Babys haben seelenruhig und zufrieden die Milch (und in diesem Fall an der Brust) der anderen getrunken. Der Mann meiner Freundin fand diese Aktion total doof und meinte, er findet die Vorstellung eklig, dass sein Kind die Milch einer anderen Frau trinkt. Mein Argument darauf: Aber die Milch einer ganz anderen Spezie zu trinken, findet er ok? Schließlich findet es kaum einer (außer Veganer) schlimm, Kuhmilch zu trinken. Aber die Muttermilch einer anderen Frau soll dann eklig sein? Sorry, aber das Argument kauf ich in diesem Fall nicht!

Charoline Bauer

Bildquelle: Photo by Dimitrios Kambouris/ Getty Images, Getty Images/AleksandarNakic