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Nein zur Pille!

Hormonfreie Verhütung: die 10 gängigsten Methoden im Vergleich

Hormonelle Verhütung: 9 Methoden

Für manche Frauen kommt nur eine hormonfreie Verhütung infrage. Entweder aufgrund bestimmter gesundheitlicher Voraussetzungen oder weil ihnen hormonelle Verhütungsmethoden zu viele Risiken bergen. Einige Methoden der hormonfreien Verhütung können in Sachen Sicherheit auch durchaus mit Pille & Co mithalten. Ein Überblick über die Methoden und Mittel, wie sie funktionieren und wie sicher sie sind.

Nebenwirkungen wie Thrombose, Akne, Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen können Nebenwirkungen hormoneller Verhütung sein. Für viele Frauen mehr als unangenehm. Für andere sind Pille und Co. aber auch aus medizinischen Gründen keine Alternative.

Da die einschneidendste Nebenwirkung von hormonfreier Verhütung eine Schwangerschaft sein kann, verschweigen wir die Sicherheit der Mittel auch nicht. Zum Glück gibt es dafür den Pearl-Index. Was ist das überhaupt? Bei Pearl Index benutzen 100 Frauen in einem Zeitraum von einem Jahr dieselbe Verhütungsmethode. Wenn fünf von ihnen schwanger werden, ist der Index dann fünf.

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1) Hormonfreie Verhütung: Das Kondom

Das gute alte Kondom ist nach wie vor ein beliebtes Verhütungsmittel, da es zusätzlich auch gegen Geschlechtskrankheiten und HIV schützt. Es gibt es in vielen Größen und Geschmacksrichtungen.

Wie funktioniert es:
Das Kondom fängt die Spermien ab und hält sie davon ab, zur Eizelle zu gelangen. Dafür muss es aber richtig sitzen. Und es sollte richtig gelagert sein, damit es nicht zu porös wird - nicht zu kalt und nicht zu warm. Einige Gleitmittel können Kondome auch kaputtmachen.

Ist es sicher?
Wenn alles richtig gemacht wurde, ist das Kondom sicher. Der Pearl Index schwankt allerdings zwischen 2 und 20, weil eben doch einiges schiefgehen kann.

2) Hormonfreie Verhütung: Das Diaphragma

Das Diaphragma wurde im 19. Jahrhundert entwickelt, aber erst in den siebziger Jahren verschaffte es sich einen Namen als Verhütungsmittel. Der Spiral-Ring ist mit Silikon umspannt und ist sehr flexibel. Er gibt ihn in verschiedenen Größen. Das Diaphragma muss angepasst werden. Das kann euer Frauenarzt oder Frauenärztin machen. Profamilia und Frauengesundheitszentren bieten diesen Service auch an.

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Wie funktioniert es?

Die Kappe soll eine Barriere zwischen den Spermien und der Eizelle bilden. Damit sie noch besser funktioniert, muss ein Teelöffel Verhütungsgel auf der Innenseite aufgetragen werden. Der Innenrand muss ebenfalls mit dem Gel bestrichen werden. Dieses Gel dient dazu, die Geschwindigkeit der Spermien zu stoppen. Das Diaphragma wird mit der Innenseite zum Muttermund eingeführt. Nach dem Sex sollte es mindestens noch acht Stunden in der Scheide liegen.

Ist es sicher?

Das Diaphragma hat einen Pearl Index schwankt wie beim Kondom, denn es hängt von der richtigen Handhabung ab. So liegt es zwischen 1-20. Es ist sicherer mit dem Verhütungsgel.

3) Hormonfreie Verhütung: Die Kupferspirale

Die Kupferspirale gehört zu den sichersten Verhütungsmitteln. Es ist ein kleiner Kunststoffstab, der mit Kupfer umhüllt ist und der vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt wird.

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Wie funktioniert es?

Die Spirale gibt Kupferionen ab und diese haben einen Einfluss auf die Beweglichkeit der Spermien. Zudem kann sich die befruchtete Eizelle nicht in die Gebärmutter einnisten, was die Schwangerschaft verhindert. Die Spirale hat eine Lebensdauer von bis zu fünf Jahren.

Ist es sicher?
Die Kupferspirale gehört zu den sichersten Verhütungsmitteln - sie hat einen Pearl Index von 0,3-0,8.

4) Hormonfreie Verhütung: Die Kalendermethode

Ende der zwanziger Jahre tüftelten die Gynäkologen Kyusaku Ogino und Herman Knaus die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage einer Frau aus - die Ogino-Knaus-Methode ward geboren. Viele nennen sie aber auch Kalendermethode.

Wie funktioniert es?

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Hier führt ihr einen Menstruationskalender. Bei einem Zyklus von 28 Tagen geschieht der Eisprung 14 Tage vorher. Die Befruchtungsmöglichkeit des Eis beträgt 24 Stunden. Da Spermien in der Scheide bis zu fünf Tage überleben können, geht man von fünf bis sechs fruchtbaren Tagen aus. Frauen müssen bis zu einem Jahr den Kalender führen, um genau zu wissen, wie lang ihr Zyklus ist - er kann von 26-30 Tagen dauern und dementsprechend ändern sich dann auch die fruchtbaren Tage. Bei einem 26-Zyklus geschieht der Eisprung schon am 11. Oder 12. Tag.

Ist es sicher?
Na ja, ihr müsst euren Körper schon sehr gut kennen und eurer Zyklus muss regelmäßig sein, sonst funktioniert es nicht. Der Index liegt deshalb auch bei 9.

5) Hormonfreie Verhütung: Der Verhütungscomputer

Wie funktioniert es?

Es gibt verschiedene Arten von Verhütungscomputer. Zuallererst müsst ihr den Beginn eurer letzten Regel angeben. Dann wird der Computer je nach Methode euch eure fruchtbaren Tage anzeigen, an denen ihr verhüten müsst. Einige arbeiten mit Hormonmessung - mit einem Urinstreifen werden verschiedene Hormone kontrolliert. Andere mit einem Thermometer, um eure morgendliche Temperatur zu messen. Und dann gibt es noch eine zusätzliche Methode, bei der das Scheidensekret analysiert wird. Einige Verhütungscomputer arbeiten mit allen Methoden.

Ist es sicher?

Es kommt auf die Methode des Computers an, die mit Temperaturmessung haben einen Pearl Index von 6, während die Verhütungscomputer mit der kombinierten Methode einen wesentlich sicheren Index von 0,4 und 1,8 vorweisen können.

6) Hormonfreie Verhütung: Basaltemperatur messen

Wie funktioniert es?

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Diese Methode basiert darauf, dass das Gelbkörperhormon nach dem Eisprung ausgeschüttet wird und dies dazu führt, dass sich die Körpertemperatur um ein halbes Grad erhöht. Ihr müsst also jeden Tag über einen längeren Zeitraum gleich nach dem Aufstehen eure Temperatur messen. So entsteht eine Temperaturkurve. Daran erkennt ihr, wann euer Eisprung war, und könnt dann eure furchtbaren Tage bestimmen, an denen ihr verhüten müsst.

Ist es sicher?

Der Pearl Index liegt hier bei 0,8-3, denn Alkohol, Infektionen und Medikament können die Temperaturkurve verfälschen. Damit erhöht sich das Risiko, dass ihr die falschen fruchtbaren Tage bestimmt.

7) Hormonfreie Verhütung: Die Billings-Methode

In den fünfziger Jahren untersuchte das australische Wissenschaftlerpaar Billings den Zervixschleim und stellten fest, dass er sich im Laufe des Zyklus verändert und somit ein guter Indikator für den Eisprung ist. So schufen sie eine neue Verhütungsmethode.

Wie funktioniert es?

Der Zervixschleim am Gebärmutterhals schützt vor Krankheitserregern und hält auch Spermien ab. Im Laufe des Zyklus verändert sich die Konsistenz - nach der Regelblutung ist der Schleim zäh und dickflüssig. Zur Mitte ändert er sich und wirkt eher wie rohes Eiweiß, leicht klumpig. Um den Eisprung herum erhöht sich die Menge des Schleims, der immer flüssiger wird. Ihr fasst also täglich in eurer Scheide und seht an euren Finger die jeweilige Konsistenz. Wie bei der Temperaturmessung haltet ihr dies fest und daran erkennt ihr euren Eisprung.

Ist es sicher?

Der Pearl Index von 15 deutet an, dass die Methode allein nicht sehr sicher ist, aber wenn ihr sie mit der Temperaturmessung kombiniert, wird sie sicherer.

8) Hormonfreie Verhütung: Die Symptothermale Methode

Wie funktioniert es?

Genau diese Kombination von Messungen zeichnet die symptothermale Methode aus. Ihr haltet also täglich eure Körpertemperatur und die Beschaffenheit eures Zervixschleims fest. So bekommt ihr mehr Sicherheit, denn um einen Eisprung zu belegen, muss beides stimmen. Der Schleim muss bei einem Eisprung flüssig und die Temperatur angestiegen sein.

Ist es sicher?
Der Pearl Index von 0,4-1,8 schafft Vertrauen - ihr müsst nur konsequent jeden Tag messen und bestimmen. Das erfordert eine gewisse Disziplin.

9) Hormonfreie Verhütung: Die Portiokappe (Femcap)

Wie funktioniert es?

Die Portiokappe sieht so ähnlich wie ein Diaphragma aus, bleibt aber im Unterschied dazu länger im Körper. Die Gummikappe wird nach der Regel in die Scheide eingeführt und über den Muttermund gelegt. Dort bleibt sie dann bis zur nächsten Blutung. Vor dem Sex müsst ihr noch das Verhütungsgel in die Scheide geben, damit die Beweglichkeit der Spermien gestoppt wird. Ihr müsst einen sehr regelmäßigen Zyklus haben, damit ihr wisst, wann ihr die Kappe wieder entfernen müsst. Die Portiokappe gibt es in verschiedenen Größen und das Einsetzen erfordert Übung - holt euch Rat bei eurer Ärztin oder eurem Arzt.

Ist es sicher?
Wie beim Diaphragma ist hier auch das Gel entscheidend. Der Pearl Index liegt bei 6, was die Portiokappe sicherer als das Diaphragma macht.

10) Hormonfreie Verhütung: Der Verhütungsschwamm

Wie funktioniert es?

Der Verhütungsschwamm wird vor dem Geschlechtsverkehr in der Vagina platziert. Während und nach dem Sex schützt er dann auf zwei Arten: Er hält die Spermien einerseits rein mechanisch davon ab in die Gebärmutter einzudringen, andererseits tötet das im Schwamm enthaltene Spermizid zusätzlich Spermien ab.

Ist es sicher?

Der Pearl Index liegt insgesamt zwischen 17 und 25. Das bedeutet, dass 17 bis 25 von 100 Frauen, die den Verhütungsschwamm nutzen, ungewollt schwanger werden. Das ist eine recht hohe Zahl. Für Frauen ohne festen Partner bietet er nicht unbedingt die höchste Sicherheit.

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Das Fazit

Gerade bei der Sicherheit gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Methoden der hormonfreien Verhütung. Und einige erfordern eine gewisse Disziplin, denn ihr müsst eure Temperatur täglich messen, damit ihr Aufschluss über eure fruchtbaren Tage bekommt.

Die Kupferspirale ist sicherlich die einzige Methode, bei der man sich über einen langen Zeitraum keine Gedanken machen muss. Dafür ist das Einsetzen der Spirale nicht so angenehm.

Für viele Frauen ist die hormonfreie Verhütung trotzdem der bessere Weg der Kontrazeption.

Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, steht vor der Entscheidung: An den fruchtbaren Tagen mit Kondomen zu verhüten – oder einfach keinen Sex zu haben.

Anja Kleinelanghorst

Bildquelle: KatarzynaBialasiewicz/Getty Images