Ihr fragt euch, wann euer Baby endlich kommt? Vielleicht seid ihr schon längst über den ET und möchtet euren Wehen etwas nachhelfen, um eine Einleitung zu verhindern. Am Ende kommen Babys, wenn sie dazu bereit sind. Und vor dem ET ist es auch gar nicht ratsam, wehenfördernde Maßnahmen zu ergreifen. Viele Hausmittel können aber nachhelfen und die Wehen fördern, wenn ein Baby schon in den Startlöchern steht. In unserer Galerie findet ihr die bewährtesten Hausmittel und echte Geheimtipps, um die Geburt auf natürliche Weise anzuregen. Und auch wichtige Infos dazu, welche Methoden ihr am besten links liegen lasst.
Sprecht am besten mit eurer Ärztin oder eurer Hebamme, bevor ihr loslegt. Denn nicht immer sind alle Maßnahmen auch für alle Mamas geeignet. Einen tollen Effekt haben Massagen und Co. aber auf jeden Fall: Sie tun euch etwas Gutes, legen den Fokus noch mal auf euch und eure Beziehung und überbrücken den – oft anstrengenden – Endspurt bis zur Geburt.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
#1 Himbeerblättertee zur Wehenförderung
Das klassische Mittel, um die Gebärmutteraktivität zu unterstützen, ist Himbeerblättertee (Amazon). Ab der 34. SSW könnt ihr bis zu viermal täglich eine frische Mischung zubereiten und diese zusätzlich zu eurem Schwangerschaftstee genießen. So empfiehlt es Ingeborg Stadelmann in der Hebammensprechstunde (Amazon).
Mehr zum Thema Schwangerschaftstees haben wir auch bei uns für euch!
#2 Wehen anregen mit Kräutern
Auch klassische Kräutertees können helfen und die Wehentätigkeit unterstützen. Folgende Kräuter und Gewürze stimulieren die Gebärmuttermuskulatur und können so Wehen fördern: Zimt, Ingwer, Zitronenverbene, Nelke, Eisenwurz
#3 Wehen fördern mit Nachtkerzenöl
Einige Hebammen und Ärzte schwören auch auf Nachtkerzenöl, das in den letzten Wochen der Schwangerschaft angewendet wird. Ideal sind kaltgepresste Bio-Kapseln (Amazon), denn der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig. Aber auch hier gilt: Unbedingt mit eurer Ärztin oder eurer Hebamme vorher sprechen.
#4 Wehen unterstützen durch Wärme
Ein warmes Bad mit ätherischen Ölen sorgt für Entspannung und stimuliert die Gebärmutter. Sicher und wehenfördernd sind aromatisches Nelkenöl und anregendes Ingweröl (beides Amazon). Wichtig: Lieber warten, bis jemand zu Hause ist, denn in der Schwangerschaft kann der Kreislauf schnell mal schlapp machen. Achtet darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist und das Bad nicht länger als 20 Minuten dauert, dann seid ihr auf der sicheren Seite.
#5 Wehen fördern durch Bauchmassage
Ca. 30 ml Mandelöl gemischt mit ein paar Tropfen ätherischen Ölen und los geht’s:
Die Verbindung aus sanftem Druck und Pflanzenextrakten stimuliert die Gebärmuttermuskulatur und ist somit ein gutes Babylockmittel. Hebammen empfehlen eine Mischung aus:
- Mandelöl
- Zimtöl
- Ingweröl
- Nelkenöl
- Eisenkrautöl
#6 Wehen fördern durch Muttermundmassagen
Wenn die Frage im Raum steht, die Geburt einzuleiten, ist die Eipollösung eine Möglichkeit, die Wehen ohne Medikamente und per Muttermund-Massage in Gang zu bringen. Hierbei wird der Muttermund von Ärztin oder Hebamme sanft massiert und dabei versucht, den Eipol abzulösen. Die Stimulation des Muttermundes führt dazu, dass das Wehenhormon Oxytocin (auch “Kuschelhormon” genannt) ausgeschüttet wird und die Geburt langsam eingeleitet werden kann.
Achtung: Muttermundmassagen können unter Umständen schmerzhaft sein, also lasst euch zu nichts drängen. Sobald Schmerzen oder Unwohlsein auftreten ist es wichtig, die Massage abzubrechen.
#7 Wehen anregen mit Nelkenöltampons
Apropos Nelkenöl:
Nelkenöltampons sind im Gegensatz zu anderen “Hausmittelchen” ein natürlicher und pflanzlicher Superheld, der dabei behilflich sein kann, die Geburt sanft in Gang zu bringen. Das Öl aus den Blättern der Nelkenpflanze wird behutsam auf den Tampon geträufelt und eingeführt. Das Produkt wirkt angenehm wärmend und durchblutungsfördernd, sodass der Muttermund erweicht und die Gebärmutter gelockert wird.
Achtung: Die Tampons sollten erst ab dem errechneten Entbindungstermin angewendet werden – synthethische Öle sind dabei Tabu!
#8 Wehen fördern mit Schwangerschaftsmassage
Neben der eigenen Bauchmassage kann es helfen, wenn ihr euch bei einer professionellen Massage richtig verwöhnen lasst. Einige Masseurinnen schwören darauf, mit Massage Wehen anregen zu können! Lasst euch am besten in der Praxis beraten.
Wichtig ist, dass die Behandlung direkt für Schwangere ausgelegt ist, denn einige Positionen, Öle und Handgriffe sind mit Babybauch tabu.
#9 Wehen fördern durch Sex
Holt eure Partner*innen ins Spiel! Zum einen wird durch Kuscheln und Sex die Oxytocinproduktion angekurbelt, dem Hormon, das für Gebärmutterkontraktionen verantwortlich ist.
Sperma enthält zusätzlich Prostaglandine, die wehenfördernd wirken können. Trotzdem braucht ihr während der Schwangerschaft keine Angst zu haben: Erst wenn euer Baby bereit ist, auf die Welt zu kommen, fördert Sex die Wehentätigkeit. Vorher kann nichts passieren!
Alles Wichtige zum Thema Sex in der Schwangerschaft könnt ihr bei uns nachlesen.
Und auch Selbstbefriedigung ist in einer komplikationslosen Schwangerschaft kein Problem.
#10 Wehen fördern durch Brustwarzen-Stimulation
Und wo wir gerade beim Sex sind: Durch eine Massage der Brustwarzen wird – genau wie beim Sex – die Oxytocinproduktion angeregt. Am besten massiert ihr (oder eure Partner*in) die Brustwarze ca. eine Minute lang und pausiert dann für einige Minuten. Dann wieder eine Minute Massage. Aber: Viele Mamas finden gerade in der Schwangerschaft das Berühren der Brust als unangenehm. Hört also auf euren Körper und fokussiert euch bei den Hausmitteln darauf, was euch wirklich guttut.
#11 Wehen fördern mit scharfem Essen
Und um beim Thema “scharf” zu bleiben: Nicht wenige schwören auf ein gutes Curry, um die Wehen einzuleiten. Scharfes Essen stimuliert den Darm und kann so die Gebärmutter anregen. Wenn ihr scharfe Gerichte in der Schwangerschaft gut toleriert, ist es einen Versuch wert! Bei Sodbrennen oder Bauchproblemen sollte der Burrito aber vielleicht doch warten, bis euer Baby da ist.
Wir haben alle Fakten und Tipps zum Thema Ernährung in der Stillzeit für euch.
#12 Wehen fördern durch leichte Bewegung
Leichte Bewegung kann Wunder wirken! Ob es ein ausgedehnter Spaziergang, eine Runde (langsame und sichere!) Hausarbeit oder Schwangerschafts-Yoga ist: Leichte Bewegung hilft dem Baby in die richtige Startposition zu rutschen. Der Druck des Köpfchens auf den Muttermund fördert die Produktion von Oxytocin. Vielleicht lassen die Wehen dann gar nicht mehr lange auf sich warten … Wir haben übrigens jede Menge tolle Schwangerschafts-Yogaübungen!
#13 Wehen fördern mit Reflexzonenmassage
Auch alternative Methoden wie Reflexzonenmassagen können durchaus Wehen auslösen. Deshalb bieten viele Hebammen verschiedene Anwendungen an. Besprecht aber alles rund um die Behandlung im Voraus und lasst euch vom eurer Ärztin grünes Licht geben.
#14 Akupunktur zum Wehen fördern
Auf eure Füße kommt es nicht nur bei der Fußreflexzonenmassage an! Auch Akupunktur ist sehr hilfreich, um die Gebärmutter anzuregen. Und nicht selten kommen die Nadeln an den Zehen zum Einsatz. Aber auch in anderen Körperbereichen können sie helfen, um erfolgreich die Wehen in Gang zu setzen.
Hier findet ihr bei uns alles rund um die Akupunktur in der Schwangerschaft!
#15 Wehen fördern mit Homöopathie
Auch homöopathische Mittel solltet ihr nicht einfach schlucken, bevor Arzt und Hebamme ihr Ok geben. Aber in der richtigen Dosierung können Globuli durchaus die Wehentätigkeit fördern.
Viele Frauen machen gute Erfahrungen mit dem krampflösenden Caulophyllum D30 und Gebärmutter-stärkendem Caulophyllum D6 (beides Shop-Apotheke).
Wichtig: Die Dosierung beachten und Globuli mindestens eine Minute unter der Zunge bewahren.
#16 Akupressur kann Wehen auslösen
Ähnlich wie Akupunktur geht auch die Akupressur auf uralte Praktiken zurück: Mithilfe bestimmter Druckpunkte kann sie so helfen, deinen Körper auf die Geburt vorzubereiten. Aber auch hier gilt: Am besten wirkt die Akupressur in Kombination mit anderen Maßnahmen und nur in Absprache mit deinem Arzt. Punkte, die helfen sollen: Der Druckpunkt zwischen Daumen und Zeigefinger und die Beininnenseite, fingerbreit über dem Knöchel.
#17 Wehen auslösen mit Ananas?
Oh ja, auch der Ananas wird eine Gebärmutter-stimulierende Wirkung nachgesagt. Die Theorie besagt, dass das enthaltene Enzym Bromelain Wehen auslösen kann und somit die Zervix verkürzt, wenn du kurz vor der Geburt stehst. Auch wenn es viele Frauen bestätigen, wissenschaftlich belegt ist es leider nicht (widerlegt aufgrund mangelnder Studien an Schwangeren aber auch nicht). Eins ist sicher: Gesund und lecker ist die Ananas allemal! Und vollkommen unschädlich in der Schwangerschaft außerdem.
Mehr findet ihr unter Ananas in der Schwangerschaft: Dürfen Schwangere Ananas essen?
#18 Wehen vorbereiten mit Datteln?
Hebammen empfehlen werdenden Müttern ab der 36. SSW täglich bis zu sechs Datteln zu verzehren.
Warum?
Eine Studie, die im Jahr 2011 mit 114 Schwangeren durchgeführt wurde, zeigte deutlich, dass Frauen, die täglich circa 76g Datteln zu sich nahmen, eine kürzere Latenzphase (= Zeit, in der sich Geburt ankündigt) erlebten, bei der außerdem weniger wehenfördernde Hormone verabreicht werden mussten.
Ob ihr die Datteln im Smoothie, im Müsli oder als ganze Frucht esst, bleibt euch überlassen. Guten Appetit!
#19 Wehen fördern durch Erholung
Simpel und dennoch effektiv: Schlafen!
Die meisten wehenfördernden Hormone werden während der Ruhephasen des Körpers ausgeschüttet. Das ist nicht nur der Grund, weshalb Vorwehen am häufigsten in der Nacht auftreten, sondern auch ein Anreiz für euch, die Tage vor der Geburt tiefenentspannt im Bett zu verbringen.
Eine Mütze Schlaf kann sicherlich nicht schaden!
#20 Wehen auslösen: Diese Mittel sind keine gute Idee
Manche Mittel sind eher ungeeignet, um Wehen zu fördern und können sogar gefährlich werden. Übermäßiges Treppensteigen gehört dazu: Seine Wirksamkeit ist nicht belegt und euer Beckenboden und eure Energiereserven werden unnötig strapaziert. Und Letztere braucht ihr der nächsten Phase ganz besonders!
#21 Keine gute Idee: Rhizinusöl in der Schwangerschaft
Dasselbe gilt für das oft beschworene Rizinusöl (auch Castor-Öl): Das natürliche Abführmittel sollte nicht in der Schwangerschaft angewendet werden. Neben schmerzhaftem Durchfall bei dir kann es auch schwere Komplikationen bei deinem Baby auslösen, wenn es in den Blutkreislauf gelangt. Verzichte also auf die Einnahme und auch die Massage mit Rhizinusöl in der Schwangerschaft.
#22 Lieber nicht: Wehencocktails
Auch von den sogenannten Wehencocktailslasst ihr am besten die Finger. Diese Cocktails bestehen aus Fruchtsäften, Abführmitteln und Alkohol und können Wehen auslösen, indem sie die Darmtätigkeit anregen und zu Durchfall führen. Mediziner*innen raten aus guten Grund von Wehencocktails ab, da es zur Austrocknung, Kreislaufproblemen, Schmerzen und Darmkrämpfen kommen kann. Plus: Alkohol ist in der Schwangerschaft nie eine gute Idee.
Und ganz ehrlich: Wer möchte schon bei der Geburt mit Durchfall kämpfen?
#23 Kuscheln kann Wehen fördern!
Der beste Tipp ist immer noch der, bei all der Aufregung zu entspannen und loszulassen! Nicht umsonst kommen die meisten Babys nachts, wenn ihr ins Bett gekuschelt abschaltet. Oder wenn die großen Kinder gerade sicher in der Kita oder bei den Großeltern abgegeben wurden. Denn auch Stress und ein voller Kopf können die effektive Wehentätigkeit behindern.
Holt euch am besten eure*n Partner*in dazu, denn auch beim Kuscheln produziert ihr ordentlich wehenförderndes Oxytozin. Und das ist doch immer noch der schönste Weg, dein Kleines auf die Welt zu holen.
Jede Menge Tipps zu Hausmitteln, Geburt und Wochenbett findet ihr in diesem klassischen Schwangerschaftsratgeber:
Video: Hebammen-Tipps zum Wehen veratmen
Wahrscheinlich machst du dir spätestens jetzt ab und zu Gedanken über die Geburt? Dann ist vielleicht unsere Geburtsplan-Vorlage etwas für dich.
Und auch zum Endspurt können wir dir noch von Herzen einen Geburtsvorbereitungskurs wie den Online-Geburtsvorbereitungskurs von der erfahrenen Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de empfehlen. Du streamst ihn zeitlich flexibel via Computer, Tablet oder Handy. Zusätzlich bekommst du einen Zugang zum Mitgliederbereich, um dich mit anderen werdenden Eltern austauschen zu können. Alternativ gibt es einen Kurs extra für Zwillings-Eltern, der super ist.
Vielleicht hast du auch Lust auf ein Quiz, um dir die Wartezeit zu vertreiben?
Schwangerschaftsmythen -stimmt’s oder nicht?
Dieses Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de.