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Gute Alternativen

Alkohol in der Schwangerschaft: Warum schon kleine Mengen gefährlich sind

Alkohol in der Schwangerschaft: Schwangere macht sich einen Smoothie
Smoothies und Mocktails können den Verzicht auf Alkohol leichter machen. (© Getty Images/ SeventyFour)

Die Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft fürs Baby können schwer sein – schon bei geringen Mengen. Trotzdem kann es passieren, dass wir in der Frühschwangerschaft Alkohol trinken, bevor wir von unserem Baby wissen. Anderen Mamas fällt es schwer, aufs Trinken zu verzichten. Diese Tipps, Anlaufstellen und Alternativen helfen.

Wie viel Alkohol darf man in der Schwangerschaft trinken?

Ärzteverbände weltweit, auch der Berufsverband der Frauenärzte, empfehlen in der Schwangerschaft komplett auf Alkohol zu verzichten. Denn: Wenn Schwangere Alkohol trinken, geht dieser ungefiltert über die Plazenta und Nabelschnur direkt ins Blut des Ungeborenen über.

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Studien zeigen, dass schon kleine Mengen Alkohol Babys einem erhöhten Risiko für FAS (Fetal Alcohol Syndrome) aussetzen; eine Krankheit, die ihre Gesundheit sehr schwer beeinträchtigen kann. Auch Risiken für andere Fehlentwicklungen und Erkrankungen steigen.

Dazu gibt es keine Erfahrungen, bis zu welcher Höchstmenge Alkohol in der Schwangerschaft sicher ist. Deshalb lautet die Empfehlung, 0,0 Promille nicht zu überschreiten. 

Ab wann ist Alkohol in der Schwangerschaft gefährlich?

Schon geringe Mengen Alkohol können ab dem ersten Tag der Schwangerschaft Risiken fürs Baby bedeuten, denn es gibt keine sichere Menge oder Zeitspanne für Alkohol in der Schwangerschaft. Deshalb ist es wichtig, im besten Fall schon während eurer Babyplanung auf Alkohol zu verzichten.

Durch die Nabelschnur gelangt der Alkohol direkt in den Blutkreislauf des Kindes, Mutter und Kind haben dann denselben Alkoholspiegel – das ungeborene Kind sogar länger, da es den Alkohol nicht so schnell abbauen kann.
Olaf Neumann, Chefarzt der Frauenklinik an der München Klinik Schwabing

Ist ein Glas Sekt (oder Wein oder Bier) in der Schwangerschaft gefährlich?

Schon ein einmaliges Glas Wein kann schwere Folgen für das Ungeborene haben. Eine Studie des Münchner Instituts für Therapieforschung (IFT) aus 2014 geht davon aus, dass die Gefahr durch geringen Alkoholkonsum weitgehend unterschätzt wird, sodass mehr Kinder als angenommen unter den Folgeerscheinungen wie FAS und anderen Erkrankungen leiden. Das betrifft nicht nur Fälle, in denen regelmäßig oder viel Alkohol getrunken wurde.

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Nach der Auswertung von internationalen Übersichtsstudien und einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts in Berlin kamen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass zum Beispiel im Jahr 2014 in Deutschland geschätzt 12.650 Säuglinge mit einem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) zur Welt kamen. Damit ist das Syndrom viel weiter verbreitet, als bisher angenommen.

Ist Alkohol in der Frühschwangerschaft gefährlich?

Alkohol in der Schwangerschaft kann besonders die körperliche Entwicklung sowie den Erhalt der Schwangerschaft gefährden, das gilt auch für die ersten Wochen. Im gesamten ersten Trimester, besonders in den ersten vier bis sechs Wochen nach der Befruchtung, ist das Risiko einer Fehlgeburt am höchsten. Alkohol kann dieses Risiko in der gesamten Schwangerschaft zusätzlich stark erhöhen.

Auch die Wahrscheinlichkeit von Fehlbildungen beim Baby durch Alkohol ist in der Frühschwangerschaft am größten, denn jetzt werden alle lebenswichtigen Organe wie Herz, Lunge, Wirbelsäule und das kindliche Nervensystem gebildet. Was aber, wenn ihr Alkohol getrunken habt, bevor ihr von eurer Schwangerschaft wusstet?

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist potenziell mit einem großen Spektrum an körperlichen Fehlbildungen, kognitiven, Verhaltens-, emotionalen und Anpassungsdefiziten sowie Organschäden beim Neugeborenen verbunden.
Auszug der Studie des Münchner Instituts für Therapieforschung (IFT)

Was tun, wenn ich Alkohol getrunken habe, bevor ich von der Schwangerschaft wusste?

E ist wichtig, unbedingt Alkohol zu vermeiden, sobald ihr einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen haltet. Dann heißt es abwarten: In den ersten zwei Wochen nach der Befruchtung gilt das sogenannte “Alles oder nichts Prinzip”.

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Das bedeutet: Wenn euer Kind schweren Schaden genommen hat, wird die Schwangerschaft in der Regel nicht über den ersten Monat bestehen bleiben. Bleibt die Schwangerschaft erhalten, ist meistens auch nichts passiert. Es ist sehr wichtig, dass ihr eure Bedenken und Sorgen mit eurer Gynäkologin und Hebamme besprecht.

Was ist das Fetale Alkoholsyndrom (FAS)?

Beim Fetalen Alkoholsyndrom handelt es sich um eine Reihe von Symptomen, die durch die Wirkung von Alkohol auf die Entwicklung des Babys ausgelöst werden und die erst nach der Geburt, meist im Kleinkindalter oder später, bemerkt und diagnostiziert werden. Eine Zuordnung zur Ursache Alkohol wird im Nachhinein meistens nicht gemacht.

Die ganz unterschiedlichen Erscheinungen machen eine exakte Diagnose so schwierig. Es kann zu körperlichen Fehlbildungen, aber auch Unterentwicklungen auf geistiger und emotionaler Ebene kommen. Dazu gehören unter anderem:

Woran erkenne ich FAS?

Das Fetale Alkoholsyndrom wird nicht bei der Geburt, sondern, wenn überhaupt, erst im Kleinkindalter festgestellt. Die Kinder, die daran erkranken, sind zwar bei der Geburt kleiner und leichter, weisen aber erst später Auffälligkeiten im Gesicht und am Kopf sowie im Verhalten auf. Das wird meistens jedoch nicht mit einem vorangegangen Alkoholkonsum der werdenden Mutter in Verbindung gebracht. Eine Meldepflicht gibt es für das Syndrom nicht.

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Kann FAS behandelt werden?

Auch wenn einige Krankheitserscheinungen durch gezielte Behandlungen abgemildert werden können, gibt es keine gezielte Therapie für das FAS. Die beste Möglichkeit, diese multiplen Symptome und das damit verbundene Leid zu vermeiden, ist die hundertprozentige Abstinenz von Alkohol während der gesamten Schwangerschaft und die breite Aufklärung werdender Mütter über die möglichen Folgen.

Es gibt auch ein paar Lebensmittel, die in der Schwangerschaft schädlich sein können. Im Video haben wir sie für dich zusammengefasst:

7 Dinge, die man in der Schwangerschaft nicht essen darf Abonniere uns
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Wie kann ich mein Baby vor Alkohol in der Schwangerschaft schützen?

Es ist simpel: Kinder, deren Mütter keinen Alkohol trinken, sind vor dessen Folgen geschützt. Wenn es euch schwerfällt, mit dem Trinken aufzuhören, sprecht am besten noch heute mit eurem Frauenarzt oder eurer Frauenärztin. Wichtig ist es auch, an alkoholhaltige (nicht erhitzte) Speisen zu denken und diese zu vermeiden: alkoholhaltige Pralinen und Kuchen sind Beispiele.

Keinen Alkohol während der Schwangerschaft trinken: 5 Tipps

In manchen sozialen Situationen ist es gar nicht so leicht, nichts Alkoholisches zu trinken. Klar, eure Schwangerschaft ist ein verständlicher Grund, aber was ist, wenn ihr diese noch geheim halten wollt? So könnt ihr Alkohol vermeiden:

  • Vermeidet, wenn möglich Situationen und Orte, wo getrunken wird, z. B. Bars, Clubs etc.
  • Steigt auf Feiern auf alkoholfreie Getränke wie Limos, Säfte oder Cocktails um.
  • Bittet eure*n Partner*in um Unterstützung.
  • Legt euch eine Ausrede zurecht: Gesundheit, neues Fitnesstraining, Autofahren, frühes Meeting, Medikamente, Zahnarzttermin am Morgen.
  • Verbannt Alkohol aus eurer Wohnung.
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Wenn es euch schwerfällt, auf Alkohol während eurer Schwangerschaft zu verzichten, sind eure Gynäkologin oder Hebamme die besten ersten Anlaufstellen. Weitere Hilfsangebote findet ihr hier im Anschluss.

Alkohol in der Schwangerschaft: Hilfsangebote

Hier findet ihr diskrete und kostenlose Unterstützung:

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Berufsverband der Frauenärzte e.V.BZgAMarch of DimesBMC Medicine: Kraus, L., Seitz, NN., Shield, K.D. et al. Quantifying harms to others due to alcohol consumption in Germany: a register-based study. BMC Med 17, 59 (2019). 

Schwangerschaftsmythen: Stimmt's oder stimmt's nicht?

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