Zu den lästigen, aber ungefährlichen Schwangerschaftsbeschwerden zählen Sodbrennen und stiller Reflux. Welche Hausmittel helfen und beugen den Beschwerden gut vor?
Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft leiden viele werdende Mütter an Sodbrennen und stillem Reflux. Das kann ziemlich lästig werden, ist aber für Mutter und Kind ungefährlich.
Unterschied Sodbrennen – stiller Reflux
Sodbrennen beschreibt eher ein Symptom: Es ist gekennzeichnet durch ein vom Magen aufsteigendes schmerzhaftes Brennen hinter dem Brustbein, das sogar bis in den Rachen hochwandern kann. Sodbrennen geht oft einher mit saurem oder bitterem Aufstoßen. Es ist das Leitsymptom der Refluxkrankheit.

Bei einem Reflux fließt saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. Auch wenn der Reflux ungefährlich ist, kann er sehr unangenehm sein. Seine Symptome sind:
- saures Aufstoßen
- Brennen hinter dem Brustbein, besonders im Liegen
- unbeeinflussbarer Rückfluss von saurem Mageninhalt, sogar bis in Hals und Mund
- Heiserkeit, belegte Stimme
- Schluckbeschwerden
- Halsweh
- Husten
- Schlafstörungen
- mehr Speichelfluss
- Schmerzen im Oberbauch, vor allem nach dem Essen
- Völlegefühl und Übelkeit
Vom stillen Reflux dagegen spricht man, wenn die Säure bis in den Hals, den Rachen, hinter den Kehlkopf und die Stimmbänder und sogar in den Mundraum strömt. Da dies gasförmig geschieht und meist kein Sodbrennen auftritt, wird der stille Reflux lange nicht als solcher erkannt. Der stille Reflux hat eher untypische Symptome wie:
- chronischen Husten und Rachenentzündung
- Kloß im Hals und Räusperzwang
- Heiserkeit und Halsschmerzen
- vermehrte Schleimbildung im Rachen
- Schluckbeschwerden
- ständig verstopfte Nase
Ursachen für Sodbrennen und Reflux in der Schwangerschaft
Verantwortlich für diese Schwangerschaftsbeschwerden ist auch die veränderte hormonelle Situation der werdenden Mutter, genauer gesagt: das Hormon Progesteron. Eigentlich ist es dafür da, die Muskelspannung der Gebärmutter zu vermindern, damit es nicht zu vorzeitigen Wehen kommt. Lästiger Nebeneffekt: Der Verdauungs- und Harntrakt entspannt sich ebenfalls - genau wie der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen. Dieser sorgt sonst dafür, dass die Magensäure bleibt, wo sie ist, und nicht zurück in die Speiseröhre fließt. Durch die hormonbedingt verstärkte Erschlaffung ist das in dieser Phase der Schwangerschaft nicht mehr zu 100 % gewährleistet.
Begünstigt und verstärkt werden die Beschwerden außerdem durch das Baby selbst, das im Mutterleib wächst und wächst. Es ist inzwischen so groß, dass es den Magen immer weiter einengt und dadurch auch den Mageninhalt samt Säure nach oben drückt.
Ganz vermeiden lässt sich Sodbrennen in dieser Phase der Schwangerschaft also nicht. Doch du kannst die Beschwerden zumindest etwas lindern. Ein bewährtes Mittel ist die richtige Ernährung in dieser Zeit. Damit kannst du dir selbst gut helfen, sodass die Unannehmlichkeiten zumindest erträglich bleiben. Verzichte insbesondere auf Lebensmittel, die
- sauer
- fetthaltig
- süß
- schwer verdaulich
sind und die Produktion von Magensäure antreiben. Das sind vor allem Zitrus- und Hülsenfrüchte, Kaffee, Essig und Zwiebeln. Auch auf stark gewürztes oder sehr fetthaltiges Essen solltest du verzichten. Die schlechte Nachricht für Naschkatzen: Leider fördert auch Schokolade Sodbrennen.
Dem lästigen Symptom Sodbrennen kannst du auch gut vorbeugen, indem du über den Tag verteilt eher mehrere kleinere Portionen als drei große Mahlzeiten isst. Das erleichtert die Verdauungstätigkeit des Magens, der durch das wachsende Baby auch in seinem Fassungsvermögen stark eingeengt ist. Wenn du außerdem deine Mahlzeiten noch gut kaust und auch nicht mehr zu spät zu dir nimmst, tust du deinem Magen noch zusätzlich einen Gefallen.
Sodbrennen in der Schwangerschaft: Linderung durch die richtige Lagerung
Da Reflux und Sodbrennen vor allem nachts verstärkt auftreten, leidest du vielleicht unter Schlafstörungen. Das liegt daran, dass der Rückfluss der Magensäure im Liegen begünstigt ist. Lagere dich so, dass dein Oberkörper erhöht liegt. Gemütliche und zusätzliche Kissen können dafür zum Beispiel sehr nützlich sein.
Und sollten die Beschwerden gar zu lästig werden, denke immer dran: Mit dem Ende der Schwangerschaft und der Geburt werden auch Sodbrennen und stiller Reflux wieder verschwinden.
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