Viele Frauen werden mit diesem Begriff wohl erstmalig in ihrer Schwangerschaft konfrontiert: Kolostrum. Dabei handelt es sich um die erste Nahrung außerhalb von Mamas Bauch und ist wohl mit einem kleinen Zaubertrank vergleichbar. Für uns ist Kolostrum einfach ein Wunder der Natur, denn damit beginnt für alle Säugetiere der Start ins Leben.
Kolostrum: Was ist das eigentlich?
Es klingt wie eine historische Sehenswürdigkeit in Rom, für die man ewig anstehen muss, aber das Kolostrum lässt zum Glück nicht lange auf sich warten, sondern ist direkt nach der Geburt für die Neugeborenen verfügbar. Man bezeichnet es auch als "Erstmilch" oder "Vormilch".
Im Vergleich zur Muttermilch unterscheidet sich die Substanz insbesondere in der Optik. Kolostrum ist eher dickflüssig und schleimig und hat eine gelbliche Farbe. Durch diese konzentrierte und kleinvolumige Form bekommt dein Winzling alle Nährstoffe, die er braucht, da sein Verdauungssystem noch unausgereift ist.
Was steckt alles im Kolostrum drin?
- Die Vormilch ist ein echter Supershake und enthält Milcheiweiß, Enzyme, Wachstumsfaktoren, Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe. Das schafft kein Smoothie! Diese ersten Mahlzeiten sind der perfekte Beginn für das Leben, das jetzt auf das Baby wartet.
- Zudem enthält es Antikörper von der Mama, damit das Neugeborene gestärkt und sein Immunsystem aufgebaut wird.
- Der Fettgehalt ist geringer als in der Milch. Sehr wichtig für die Babys, denn somit lässt sich das Kolostrum auch besser für die Kleinen verdauen.
- Eine wichtige Synergie liefert die Erstmilch auch hinsichtlich der Vermeidung von Neugeborenengelbsucht. Sie hat einen leichten abführenden Effekt und hilft damit, das Kindspech auszuscheiden und ebenfalls den Überschuss an Bilirubin im Darm zu reduzieren.
Viele Mamis haben in dieser Zeit Angst, dass ihr Baby verhungern könnte, weil das Kolostrum eben in kleiner Menge kommt, aber wie du eben gelesen hast, ist das “flüssige Gold” absolut ausreichend für den kleinen Zwerg.
Wann wird Kolostrum von der Muttermilch abgelöst?
Am 2. Tag liefert die Brust immer noch das Kolostrum. Die Milchdrüsen für die Muttermilch sind bereits aktiviert. Millionen Drüsenläppchen, die wie Blätter am Baum angeordnet sind, schwellen dafür an. Etwa 36 Stunden nach der Geburt verändert sich die Erstmilch in ihrer Zusammensetzung und wird nach spätestens fünf Tagen von der “normalen” Muttermilch ersetzt. Der Milcheinschuss setzt ein und du merkst, wie dein Busen praller wird und sich voller anfühlt.
Kolostrum kann dir aber schon vor der Entbindung begegnen. Ab dem 5. Monat haben viele Schwangeren einen deutlich größeren Brustumfang und eventuell zeigt sich dann schon auf den Brustwarzen das Kolostrum. Deswegen kommen ab dem Zeitpunkt schon für einige Frauen die Stilleinlagen zum Einsatz, damit die Kleidung nicht durchnässt wird. Vergiss aber nicht, die feuchten Stilleinlagen regelmäßig zu wechseln, sonst steigt das Infektionsrisiko bei gereizten oder verletzten Brustwarzen.
Auch gut zu wissen: Wenn man in der Schwangerschaft schon viel Kolostrum verliert oder vielleicht sein Baby / Kleinkind in der Schwangerschaft weiterstillt, muss man keine Angst haben, es "aufzubrauchen". Es wird bis zur Geburt immer wieder neu gebildet.
Vor allem beim ersten Baby ist noch vieles neu und man ist eventuell etwas überfordert. Falls du noch nicht ganz sicher bist, wie man seinen Schatz richtig wickelt, findest du hier einige Tipps:
Bildquelle: golubovy/iStock/Getty Images Plus
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