Was ändert sich, wenn man plötzlich Mama ist? Eigentlich alles, werden jetzt alle jungen Mütter unisono rufen. Stimmt. Aber angenommen, wir beschränken uns auf die zehn wichtigsten Punkte, dann sind es diese:
Zehn Dinge, die sich komplett ändern, wenn man Mama wird

1. Gefühle gibt’s nur noch in potenzierter FormWas bislang Freude war, wird jetzt zu unbeschreiblichem Glück, aus Sorgen werden Ängste. Alle Gefühlsregungen sind plötzlich gewaltig, beherrschend, manchmal beängstigend. Dazu kommt: Bei jedem Anlass kullern plötzlich Tränen. Egal, ob vor Rührung, weil das beim Stillen eingeschlafene Baby sooo süß ist, vor Verzweiflung, weil man es um 20 Uhr noch immer nicht unter die Dusche geschafft hat oder einfach nur, weil einem beim Einkaufen eine schwangere Frau begegnet.
2. Nie gekannte Müdigkeit
Gibt es eigentlich eine Steigerungsform von müde? Für den Zustand von Neu-Müttern müsste dieses Wort jedenfalls noch erfunden werden. Selbst chronischer Schlafmangel und Dauer-Erschöpfung bringen es nicht auf den Punkt, wie uuuunglaublich müüüüde man sich als junge Mama fühlen kann. Nicht nur morgens. Oder abends. Sondern immer. Schlimm ist weniger die Tatsache, dass die Netto-Schlafzeit plötzlich so kurz ist, sondern dass der neue Erdenbürger die Schlafphasen der Mama frech ignoriert. Das kostet Kraft!
Übrigens: Nach drei Monaten entwickeln Babys so langsam aber einen Tag-Nacht-Rhythmus.
3. Der Blick auf die eigene Mutter
Bis zur Geburt des ersten Kindes war man selbst immer noch ein bisschen Kind. Und die Dinge, die Mama so viele Jahre für uns getan hat, waren ganz selbstverständlich. Erst mit Baby wird einem klar, auf was die eigene Mama wohl so alles verzichtet hat, wie viele Stunden sie Wiegenlieder gesungen, wie viele Rotznasen sie abgewischt und wie viele Ladungen Wäsche sie gewaschen hat. Mit diesem Wissen sind wir wieder ein bisschen erwachsener geworden. Und hoffentlich auch dankbarer und verständnisvoller für die eigene Mutter.
4. Let’s talk about: Baby, Baby, Baby
Wo früher Diskussionen über die aktuelle politische Lage, den neuesten Kino-Hit und die schicke Bar um die Ecke stattfanden, wird jetzt über das Für und Wider von Stoff- und Wegwerfwindeln, über Impfmythen und den besten Massagegriff bei geblähten Babybäuchen diskutiert. Alles im grünen Bereich - wenn diese Phase nicht unendlich andauert…
5. Styling war gesternWenn die beste Freundin einen mit "Du schaust irgendwie so anders aus!" begrüßt, muss das nicht zwingend ein Kompliment sein. Vielleicht liegt’s an dem coolen Muster von Babyspucke auf dem schwarzen Shirt oder an den feuchten Flecken auf Busenhöhe? Kleiner Tipp erfahrener Babymütter: Vor dem Verlassen des Hauses einen Blick in den Spiegel wagen. Dabei auch mal kurz über die Schulter schauen. Da verstecken sich gerne "Bäuerchen-Reste".
6. Wechsel in der Chef-Etage
Bislang hieß der Chef Herr Konrad. Groß gewachsen, tiefe Stimme, lichte Haare, durchsetzungsstark. Der wurde jetzt abgelöst durch Frieda, Hannah oder Samuel. Ziemlich klein gewachsen, schrille Stimme, ebenfalls wenig Haare auf dem Kopf, dafür aber SEHR durchsetzungsstark. Dieser Neu-Chef wird die nächsten Wochen bestimmen, wann und ob Neu-Mamas schlafen, duschen, lesen.
7. Lob und Anerkennung: Relikte aus dem ersten Leben
Kommen wir nochmals auf Herrn Konrad, den alten Chef, zurück. Der war zwar nicht immer unserer Meinung – aber wenn’s was zu loben gab, tat er das. Mal in Form von netten Worten, mal in Form eines spannenden Projekts, hin und wieder auch in Form einer Gehaltserhöhung. Das können wir jetzt vergessen. Das höchste der Gefühle: Ein Baby, das wortlos lächelt. Und ein Partner, der abends beim Anblick der Wohnung verständnislos vor sich hin murmelt "aber du warst doch den ganzen Tag zu Hause…!".
8. Früher Busen, heute: Milchquelle
Wie schnell ein Busen sich verändert! War er früher klein und mäßig straff, ist er jetzt prall und ziemlich üppig. Klingt eigentlich großartig. Allerdings darf jetzt meist nur noch einer ran: Der Nachwuchs. Der steht nicht auf zarte Spitze, sondern auf praktische Modelle, die sich schnell öffnen lassen und auf Körbchen, die auch noch Platz für sexy Still-Einlagen bieten. Und dazuhin ist er noch völlig undankbar: Statt zarten Streicheleinheiten gibt’s fiese Bisse, wenn die Milch nicht fließt wie sie soll.
9. Shopping: Nur noch fürs Kind
Shoppingtouren stehen nach wie vor auf der To-do-Liste von Baby-Mamas. Vor allem, weil das Kleine so schön schläft, wenn der Wagen schaukelt. Da sind wir auch schon beim Problem: Sobald der Wagen nicht mehr schaukelt, ist es vorbei mit dem Schläfchen. Anprobieren fällt damit flach. Egal, irgendwie macht’s eh mehr Spaß, neue Babysöckchen, Rasseln und die ersten Bilderbücher zu shoppen!
10. Ver-ant-wort-ung
Welch Wort! Klar, Verantwortung hatten wir bislang auch schon. Für die Zimmerpflanzen. Für den Zustand der Bücher aus der Bibliothek. Und für den Inhalt des Kühlschranks. Das ist aber Kokolores im Vergleich zu der Verantwortung, die einen fast erdrückt, wenn man plötzlich Mama ist. Die Erkenntnis "ich bin verantwortlich für dieses kleine, hilflose Menschlein!" lässt manche Alltagsentscheidung zur Lebensfrage werden. Diese Verantwortung ließe sich rein theoretisch an dieser Stelle auch schön reden. Aber machen wir uns nichts vor: Sie wird uns bis an unser Lebensende begleiten.
Wenn Frauen Mütter werden, sinkt das Selbstwertgefühl
Was wir Mamas leisten, ist sensationell! Eigentlich müsste jede Mama stolz auf sich sein - die allerwenigsten sind es aber, so zeigt eine aktuelle Studie, die im "Journal of Personality and Social Psychology" erschienen ist. Das Ergebnis der niederländischen Psychologen: Sobald Frauen Mütter werden, sinkt ihr Selbstwertgefühl. Was die Psychologen leider nicht untersucht haben: Ob diese alarmierende Entwicklung stoppt - oder sich vielleicht sogar umkehrt - wenn die Kinder größer sind. Die Frauen wurden zum letzten Mal befragt, als ihre Kinder drei Jahre alt waren.
Solange darüber noch nichts bekannt ist, gilt: Liebe Mamas, die ihr das gerade lest: Geht raus und lobt andere Mütter für ihren guten Job als Mama! Wer ein bisschen Anerkennung für sein großartiges Engagement bekommt, dessen Selbstwertgefühl bekommt Auftrieb. Und denn haben wir uns alle verdient!
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