Was ist das Gegenteil von gut? Gut gemeint. Das gilt vor allem bei der Intimpflege. Ein Zuviel an Seife kann im Intimbereich tatsächlich schaden. Hier kannst du nachlesen, warum das so ist und was wirklich hilft.
Gut zu riechen und sich wohl zu fühlen, weil du weißt, dass du sauber bist und gut duftest – welche Frau, ob jünger oder älter, möchte das nicht. Dafür wird in Drogeriemärkten und Apotheken ja auch so ziemlich alles angeboten, was für die Intimpflege notwendig oder hilfreich sein soll: Intimsprays, Deos, Waschlotionen, Cremes, Reinigungstücher – neuerdings gibt es (in den USA, wo auch sonst?!) sogar einen Schamlippenstift. Doch was davon brauchst du wirklich und wann? Gerade im Teenageralter, wenn es um eine möglichst positive Wirkung auf andere geht, wird die Frage der Körperhygiene immer wichtiger. Wenn es nach Gynäkologen und Urologen geht heißt die Antwort daher: gar nichts und nie. Denn nicht nur für Teenager gilt: Weniger ist mehr – denn: Viel schadet viel.

Richtige Intimpflege: Darum müssen Frauen besonders aufpassen
Die weibliche Haut in der Intimzone ist besonders empfindlich, vor allem die Partien der Schamlippen sind extrem sensibel - weil die Gegend der Vulva Schleimhäute hat, die anders sind als die normale Haut, denn hier ist der Säureschutzmantel der Haut noch anfälliger. Gesunde Schamlippen brauchen grundsätzlich keine spezielle Pflege. Auch die Vagina bedarf keiner besonderen Reinigungsmittel, denn sie verfügt über ein perfektes Selbstreinigungssystem.
Richtige Intimpflege: Gründe für unangenehmen Geruch
Dass in deiner Intimzone leichte Gerüche entstehen können, ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Dennoch kann es durchaus vorkommen, dass du einmal deinen eigenen Geruch im Intimbereich als unangenehm empfindest. Das kann auftreten, wenn mit deiner Scheidenflora etwas nicht in Ordnung ist, du beispielsweise eine Infektion hast. Die meisten Frauen bekommen in ihrem Leben mindestens einmal eine solche Infektion wie Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose; das ist, wenn der Keimhaushalt in der Scheide durcheinander geraten ist. Auslöser können zu scharfe Seifen und Waschlotionen sein. Durch übertriebene oder aggressive Pflege geht die notwendige Balance zwischen "guten" und "schlechten" Bakterien im Intimbereich verloren, Krankheitserreger können eindringen und zu Pilzerkrankungen sowie Infektionen führen. Wenn du immer wieder Scheidenentzündungen hast, solltest du auf jeden Fall zu deinem Frauenarzt oder deiner Gynäkologin gehen.
Richtige Intimpflege: Tipps gegen unangenehme Intimgerüche
- Keine Seifen: Tägliches gründliches Waschen ist wichtig und sollte selbstverständlich sein – auf Seifen, Waschlotionen oder Duschgels kannst du aber getrost verzichten. Sie können die Scheidenflora durcheinander bringen und sie anfällig für Infektionen machen.
- Tägliche Hygiene: Zum gründlichen Waschen mit viel Wasser gehört auch das regelmäßige Wechseln der Unterwäsche. Besonders wichtig ist es, während der Menstruation auf Sauberkeit zu achten.
- Gründliches Abtrocknen: Auch wenn es nach dem Duschen schnell gehen muss: Noch feucht solltest Du Deine Unterwäsche nicht anziehen. Und es sollte auch selbstverständlich sein, verschiedene Handtücher für oben und unten zu benutzen.
- Die richtige Unterwäsche: Glänzende Schlüppis aus synthetischen Materialien sehen zwar chic aus, sind aber ungesund. In ihnen können sich leichter Bakterien ansammeln. Baumwolle dagegen ist gesünder, weil atmungsaktiver. Wenn es schon sexy Dessous sein sollen, so achte daher darauf, dass der Slip innen im Schritt aus Baumwolle ist.
- Vernünftige Ernährung: Zu viel Alkohol und Nikotin, aber auch falsches Essen wie zu viel Süßigkeiten, manche Gewürze wie Knoblauch, Zwiebeln, Curry sowie Spargel oder auch rotes Fleisch sollen sich negativ auf den Geruch der weiblichen Intimzone auswirken. Dafür gibt es aber auch Lebensmittel, denen man den umgekehrten Effekt zuschreibt: Kiwis, Ananas oder Blaubeeren seien fast wie ein natürliches Parfum für die Vagina.
Richtige Intimpflege: So wirst du unangenehme Gerüche wieder los
- Teebaumöl desinfiziert: Teebaumöl kennt man ja als "Fast-Allround-Heilmittel". Es desinfiziert, ist antibakteriell und auch noch desodorisierend. Im Intimbereich ist aber dennoch durchaus Vorsicht angeraten. Das Öl muss sehr stark verdünnt werden. Aus einer Tasse heißem Wasser mit nur drei Tropfen Teebaumöl kannst du dir eine ausreichende Waschlotion zubereiten.
- Ein Bad mit Apfelessig: Wenn dein Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht geraten ist, hilft ein Bad mit Apfelessig. Einfach zwei Tassen Apfelessig ins Badewasser geben und etwa 10 bis 15 Minuten darin baden. Der Apfelessig bekämpft Gerüche, bringt den pH-Wert im Intimbereich wieder ins Lot und verhindert, dass neue Gerüche entstehen.
- Den Arzt ansprechen: Um eventuelle Hautkrankheiten als Ursache schlechter Gerüche auszuschließen, solltest du deinen Gynäkologen oder deine Frauenärztin aufsuchen.
Zum Schluss noch die eindringliche Erinnerung und Ermahnung: Deine Vagina ist eine hervorragende Selbstreinigerin und braucht weder Seifen noch Lotionen – und schon gar nichts für innen. Auch wenn Gwyneth Paltrow neuerdings Jade-Eier zur Vaginal-Reinigung empfiehlt.
Bildquelle: Getty Images
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