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Symphysenlockerung: Das hilft gegen Beckenschmerzen in der Schwangerschaft

Symphysenlockerung: Schwangere trägt Kind
© Getty Images/NataliaDeriabina

Unsere Symphyse ist mit dem Schambein verbunden. Besonders in der Schwangerschaft kann sie richtig ziehen, was meist ein Anzeichen für eine Symphysenlockerung ist. Dazu können starke Schmerzen im unteren Becken kommen. Woher die Schmerzen kommen und wie sich die Symtome lindern lassen.

Was ist die Symphyse und wo liegt sie?

Eine Symphyse ist eine knorpelige Verbindung zweier Gelenke und kommt im menschlichen Körper häufiger vor: In den Bandscheiben, zwischen Brustbein und Rippen und im Schambein. Während die ersten beiden weniger bekannt sind, ist im Bezug auf eine Schwangerschaft von letzterer Symphyse, der Symphysis pubica (Schambeinfuge ) sehr häufig die Rede. Als Faserknorpel hält sie beide Beckenknochen zusammen und ermöglicht unseren aufrechten Gang, indem sie unsere Organe am Platz und unser Becken flexibel hält.

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Was ist die Funktion der Symphyse in der Schwangerschaft?

Der Hormonanstieg in der Schwangerschaft sorgt dafür, dass die Bandscheiben in der Symphyse im letzten Trimester weicher werden und diese sich dehnt.

Der Anstieg an Relaxin ermöglicht, dass sich das Becken genug weitet, um den Kopf des Babys passieren zu lassen. Steigt Relaxin vermehrt und vorzeitig an, weitet sich das Becken zu stark und zu früh, sodass schon in der Schwangerschaft Symphysenschmerzen auftreten können.

Wie häufig ist eine Symphysenlockerung?

Offiziell tritt die vorzeitige Lockerung bei 1 von 300 Schwangerschaften auf. Expert*innen gehen aber davon aus, dass etwa ein Viertel aller Schwangeren unter einer Form der Symphysenlockerung leidet.

Wie kann man eine Symphysenlockerung erkennen?

Eine Symphysenlockerung zu erkennen kann schwierig sein, denn während der Schwangerschaft sind Ziehen und leichte Schmerzen im Beckenbereich oft ganz normal. Schließlich dehnt sich dieser in Vorbereitung auf die Geburt. Gleichzeitig nimmt das Gewicht von Baby und Gebärmutter stetig zu und drückt auf dein Becken. 

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Starke Schmerzen, die bei bestimmente Bewegungen auftreten, deuten aber auf Probleme mit der Symphyse hin.

Was sind die Symptome einer Symphysenlockerung?

Die häufigsten Anzeichen einer Symphysenlockerung sind: 

  • Schwierigkeiten beim Gehen und Bücken (oft mit schmerzhaftem Ziehen im Becken)
  • Schmerzen im Schambereich, können in Oberschenkel und After ausstrahlen
  • zunehmender Schmerz beim Tragen, Heben 
  • Schmerzen bei einbeiniger Belastung, z. B. Aussteigen aus dem Auto, Treppensteigen, Umdrehen im Bett

Ab tritt die Symphysenlockerung in der Schwangerschaft auf?

Die schmerzhafte Lockerung der Symphyse kann schon ab der 16. SSW auftreten, bei anderen Frauen macht sie sich erst im dritten Trimester bemerkbar. Wichtig ist, dass du dich deiner Ärztin und deiner Hebamme anvertraust, wenn du Schmerzen im unteren Beckenbereich feststellst.

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Was hilft bei einer Symphysenlockerung?

Zum Glück gibt es einige Maßnahmen, die Symphysenschmerzen helfen können. Dazu gehören: 

  • Stützgürtel: Der Gürtel unterstützt dein Becken und kann Schmerzen lindern, indem er die Symphyse am Platz hält. Einen regulären Stützgürtel wie den Bauchgürtel von Herzmutter kannst du z. B. hier über Amazon selber bestellen.* Bei starken Schmerzen kann dir deine Ärztin auch eine Beckenbandage verschreiben, die noch stärkeren Halt gibt.
  • Kegel-Übungen: Regelmäßige Einheiten tragen zur Stärkung des Beckenbodens bei und helfen bei Beschwerden.
  • Schmerzende Bewegungen vermeiden: Es kann helfen, dich zum Anziehen hinzusetzen, schweres Tragen zu vermeiden und beim Sport sehr vorsichtig zu sein. Beim Schlafen hilft ein Stillkissen zwischen den Oberschenkeln, das dein Becken stabil hält und dich gleichzeitig vor schnellem oder unbewusstem Umdrehen bewahrt. Von meiner Hebamme empfohlen und von mir geliebt ist das Still- und Schwangerschaftskissen von Theraline.
  • Schmerzmittel: Sprich mit deiner Ärztin, welche Schmerzmittel du in welcher Dosis einnehmen kannst. Auch deine Hebamme kann dich zu Schmerzmitteln und alternativen Methoden wie Akupunktur oder homöopathischen Mitteln beraten.
  • Physiotherapie: Während der Schwangerschaft und auch im Anschluss kann deine Ärztin dir Physio verschreiben. Diese hilft dir auch im Alltag mit Kind und kann einer schlimmeren Symphysenlockerung in einer Folgeschwangerschaft vorbeugen.
  • Sanfte Übungen: Yoga, Pilates oder Schwimmen sind eine tolle Möglichkeit, deinen Körper sanft zu bewegen und Schmerzen zu lindern. Wichtig ist zu schauen, welche Übungen dir guttun und welche unangenehm sind. 
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Schwangerschaftsyoga ist eine tolle Möglichkeit, deine Symphyse zu entlasten und dein Becken zu entspannen. Ein paar einfache Übungen für den Einstieg haben wir im Video:

Schwangerschafts-Yoga: Die 5 besten Übungen für zuhause
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Wie wirkt sich die Symphysenlockerung auf die  Geburt aus?

Bestimmte Geburtspositionen und Praktiken sind bei der Symphysenlockerung besonders hilfreich, indem sie den Druck aufs Becken reduzieren, z. B. das Beckenkreisen und die Geburt im Vierfüßlerstand oder eine Wassergeburt.

In seltenen Fällen bei starken Schmerzen kann es sein, dass ein Kaiserschnitt sinnvoller als eine vaginale Geburt ist.

Deine Ärztin und deine Hebamme können dich hierbei beraten und die Stellung deines Beckens überwachen, um diese Situation auszuschließen bzw. frühzeitig zu erkennen.

Was sind die Folgen einer Symphysenlockerung?

So unangenehm sie ist, geht die Symphysenlockerung nach der Schwangerschaft meist von allein vorbei. In seltenen Fällen kann sich das Becken so weit dehnen, dass sehr starke Schmerzen auftreten, die dann nach der Geburt operativ behandelt werden.

Schwangerschaftsmythen: Stimmt's oder stimmt's nicht?

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