In anderen Ländern ist die Reinigung des Intimbereichs mit Wasser ganz normal, in Deutschland eher noch eine Seltenheit. Viele von uns nutzen dazu einfach Klopapier. Intimduschen sollen jedoch viele Vorteile haben und nicht zuletzt deutlich umweltfreundlicher sein. Es gibt inzwischen viele Marken, die Poduschen vertreiben. Wo liegen da eigentlich die Unterschiede und lohnt sich ein Kauf? Wir wollten das genau wissen und haben in der Redaktion verschiedenste Intimduschen ausprobiert.*
- 1.Was ist eine Intimdusche?
- 2.Wie funktioniert eine Intimdusche?
- 3.Intimdusche Test: Alle Testgeräte in der Übersicht
- 4.Intimdusche Bidetlity im Test
- 5.Intimdusche Lansinoh im Test
- 6.Intimdusche von MyBidet im Test
- 7.Intimdusche von MyClarella im Test
- 8.Intimdusche von HappyPo (nicht getestet)
- 9.Vor- und Nachteile von Intimduschen
- 10.Unser Fazit
Was ist eine Intimdusche?
Eine Intimdusche ist eigentlich genau das, was der Name schon sagt: Ein Produkt, um den eigenen Intimbereich (Vulva oder Po) zu waschen, indem man ihn duscht. Das ist keine neue Idee, auch wenn die mobilen Intimduschen mit der Marke HappyPo (vielen von euch sicherlich bekannt aus der TV-Show "Die Höhle der Löwen") erst so richtig Trend wurden. In vielen Ländern weltweit finden sich neben Klos sogenannte Bidets. Das sind installierte Becken, die einer Kloschüssel ähneln und die mit einem Wasserstrahl Po und Intimbereich reinigen.
Die handlichen Intimduschen sind quasi eine günstige und mobile Alternative zu den Bidets, die man überall dort benutzen kann, wo es kein Bidet gibt. Intimduschen sollen damit die Reinigung mit Klopapier ersetzen und vor allem auch bei Geburtsverletzungen, im Wochenbett und bei Erkrankungen in der Analregion eine schonende Alternative sein. Die Spülung erfolgt rein äußerlich, sie dürfen nicht eingeführt werden und ersetzen keine Analduschen.
Wie funktioniert eine Intimdusche?
Mobile Intimduschen sind recht einfach zu handhaben. Alle im Test funktionieren gleich:
- Man füllt lauwarmes Leitungswasser in den Wasserbehälter und schraubt diesen zu.
- Dann drückt man leicht auf den Wasserbehälter, wodurch ein feiner oder je nach Druck auch stärkerer Wasserstrahl aus dem Duschklopf austritt.
- Diesen Strahl hält man an die Vulva- oder After-Region, um diese abzuspülen.
- Danach nimmt man etwas Klopapier, einen Waschlappen oder Handtuch und tupft die Haut trocken.
- Das Gerät reinigt man mit Wasser und wahlweise etwas mildem Shampoo oder Duschgel. Sie können weder ausgekocht noch in der Spülmaschine gereinigt werden.
So weit so gut. Keine Zauberei. Je öfter man sie benutzt hat, umso besser wird man in der Handhabung. Anfangs kann noch so mancher Tropfen danebengehen und es ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber in unserem Test sind viele Nutzende sehr begeistert.
Intimdusche Test: Alle Testgeräte in der Übersicht
Vom Prinzip her sind die Intimduschen im Test eigentlich alle gleich. Sie bestehen aus unterschiedlichem Material und sind im Design verschieden. Die einzelnen von uns genannten Vor- und Nachteile, die wir hier nennen, sind sehr individuell und müssen nicht von jeder Nutzerin so empfunden werden. Daher nennen wir hier auch nicht immer dieselben Kriterien bei jedem Produkt und bei manchen gab es nicht viele Nachteile.
Die folgenden Geräte haben wir Redakteurinnen selber getestet (bis auf HappyPo):
Intimdusche Bidetlity im Test

Bidetlity ist die nachhaltigste Podusche in unserem Vergleichstest. Vom Material bis zur Verpackung achtet die Marke auf die Umwelt und gibt an:
Alle Emissionen, die bei der Rohstoffgewinnung, Produktion, Transport und Entsorgung anfallen, werden ausgeglichen.
Die handliche Intimdusche besteht aus bpa-freiem PVC, der Duschkopf aus einem Bio-Kunststoff und die Schlaufe ist aus Silikon. Bidetlity ist auch am transparentesten, was die Bestandteile angeht, bei den anderen muss man diese Informationen vergeblich suchen. Ein Pluspunkt: Die Verpackung besteht aus Pappe und man kann die Intimdusche in einem Leinenbeutel verstauen. Als einzige Flasche bekommt man zusätzlich einen Halteknauf dazu, den man an die Badezimmerwand kleben kann. Dort könnt ihr die Flasche praktischer Weise in der Nähe des Klos (und außerhalb der Reichweite eurer Kinder und Haustiere) verstauen und habt ihr direkt zur Hand.
Ihr bekommt sie für 29,90 € im Bidetlity-Shop in grau, rot oder schwarz oder inklusive Wandhalter in grau oder rot für 35,90 € bei Amazon:
Funktion
Die Funktionsweise ist genau wie oben beschrieben: Ihr schraubt den Duschkopf ab und füllt lauwarmes Wasser hinein. Schon durch leichtes Drücken auf den Flaschenbauch setzt ihr einen Wasserstrahl frei, mit dem ihr eure Intim- oder Pozone spülen könnt. Ich finde sie insgesamt ein gelungenes Produkt, das macht, was es soll. Große Nachteile konnte ich nicht feststellen, wenn man Fan von Intimduschen ist, ist sie eine gute Wahl. Ich sehe nur den Preis als Nachteil: Sie ist mit Abstand die teuerste Dusche im Test. Wenn euch aber Umweltschutz wichtig ist, dann lohnt sich jeder Cent. Die Duschköpfe kann man übrigens austauschen und nachkaufen.

Vor- und Nachteile
Pro | Contra |
|
|
|
|
|
|
|
Meine Kollegin Maika hat die Bidetlity-Intimdusche in ihrem Wochenbett getestet und war sehr begeistert: Sie findet Intimduschen für die Zeit nach der Geburt eine sehr gute Erfindung fürs Reinigen der Intimzone. Lest hier ihre detaillierte Meinung:
Intimdusche Lansinoh im Test

Lansinoh hat viele praktische Produkte rund ums Stillen, die Schwangerschaft und die Geburt im Angebot. Wir durften die Lansinoh Intimdusche testen, die extra "Für die sanfte und hygienische Reinigung des empfindlichen Intimbereichs bei Beschwerden nach der Geburt." produziert wurde. Ihre Füllmenge ist etwas weniger als bei der Bidetlity, aber auch ausreichend.
Die Intimdusche besteht laut Hersteller "60% aus EVA (Ethylen-Vinylacetat) und zu 40% aus LDPE" und ist damit leider nicht klimaneutral. Allerdings fand ich leider keine detaillierten Informationen dazu und warte noch auf die Rückmeldung von Lansinoh. Man muss etwas mehr drücken und erhält einen deutlich kräftigeren Wasserstrahl als bei Bidetlity. Diesen kann man aber individuell steuern je nachdem, wie stark er sein soll. Sie wurde extra fürs Wochenbett entwickelt, kann aber auch jederzeit für den Alltag und zur Pohygiene genutzt werden. Ihr bekommt sie für einen fairen Preis direkt bei Lansinoh für 10,99 € oder auch bei diesen Anbietern:
Vor- und Nachteile
Pro | Contra |
|
|
|
|
|
|

Intimdusche von MyBidet im Test

Drei meiner Kolleginnen haben die Podusche von MyBidet getestet bzw. von ihren Familien testen lassen. Optisch erinnert sie eher an das Design von Lansinoh, oder umgekehrt. Die Po- und Intimdusche funktioniert genau gleich wie die beiden oberen Marken und hat auch einen kleinen Transportbeutel. Über die Bestandteile und Materialien sind leider keine Auskünfte zu finden. Ihr bekommt sie für 15,95 € bei Amazon. Damit liegt sie preislich im Mittelfeld.
Gut finden wir, dass MyBidet angibt, sich für Mütter in Not einzusetzen und pro verkauftem Bidet einen Betrag an ein entsprechendes Unicef-Projekt zu spenden. Leider erfährt man keine Details, wie viel genau und an welches Projekt. Eine Anfrage dazu wurde bisher noch nicht beantwortet.
Vor- und Nachteile
Pro | Contra |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Testerinnen waren recht zufrieden mit der Anwendung. Eine Testerin findet lediglich ein richtiges installiertes Bidet noch viel praktischer und sieht Nachteile in der Reinigung des Produkts. Das betrifft aber alle ähnlichen Duschen. Ihre Meinungen im Detail:
Intimdusche von MyClarella im Test

MyClarella ist ein Startup, dass sich ganz der Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit verschrieben hat. Zwei meiner Kolleginnen testeten im Rahmen einer Wochenbettbox von MyClarella auch die zugehörige Intimdusche, die man auch einzeln auf der MyClarella-Website für 14,90 € erwerben kann. MyClarella erfindet das Rad auch nicht neu, sondern ähnelt im Stil ebenfalls sehr derjenigen von Lansinoh. Nur der Duschkopf ist ein wenig anders gestaltet. Ihr bekommt ebenfalls einen Aufbewahrungsbeutel dazu.
Vor- und Nachteile
Pro | Contra |
|
|
|
|
|
|
|
Die Testerinnen haben die Peri Bottle von MyClarella vor allem in ihrem Wochenbett benutzt und fanden sie super. Dafür ist sie auch in erster Linie vom Hersteller vorgesehen.
Die beiden Testerinnen nutzen die Dusche also eher nicht im Alltag, weil sie auch eher für die Intimregion nach der Geburt gedacht ist. Das heißt aber nicht, dass ihr sie nicht auch zur Reinigung während eurer Periode oder auch sonst nach jedem Toilettengang nutzen könnt. Das ist euch überlassen.
Intimdusche von HappyPo (nicht getestet)
Nicht selbst getestet haben wir die bekannte Marke HappyPo, da keine von uns ein solches Bidet daheim hatte bzw. wir keine Rückmeldung auf unsere Testanfrage erhalten haben. Daher können wir euch an dieser Stelle keinen eigenen Eindruck wiedergeben. In der Funktion ist sie genau so wie alle hier beschriebenen Produkte. Der größte Unterschied ist wohl die Form des Duschkopfes, der nicht so stark gebogen ist wie bei den anderen Marken.
Ihr bekommt sie für 19,99 € bei Amazon oder auch in einschlägigen Drogerien wie Rossmann in der Filiale. Damit gehört sie zu den teureren Produkten. Für ein paar Euro mehr gibt es die Podusche auch in XXL mit etwas mehr Volumen zum Füllen.
HappyPo verschreibt sich auch der Nachhaltigkeit, doch es sind nur schwer Informationen zu finden, woraus die Dusche besteht.
Vor- und Nachteile von Intimduschen
Richtige gravierende Nachteile gibt es bei Intimduschen eher nicht. Es ist ein bisschen von der eigenen Nutzung und Intimhygiene abhängig, was man gut findet und was eher nicht.
Vorteile | Nachteile |
|
|
|
|
|
|
|
Unser Fazit
Wir stellen fest: Im Wochenbett und nach einer Geburt ist eine solche Intimdusche ein echter Gamechanger. Hebammen empfehlen sie sogar explizit. Daher lohnt sich die Anschaffung vor allem von der preisgünstigen Lansinoh oder Intimdusche von MyClarella. Wenn euch nachhaltige Produktion allerdings super wichtig ist und ihr die Dusche nicht nur nach der Geburt, sondern in eurem Alltag auch für den Po nutzen möchtet, ist das Produkt von Bidetlity zu empfehlen. Dann müsst ihr nur den höheren Preis in Kauf nehmen.
Wenn du gerade schwanger bist und überlegst, was noch nützlich sein könnte, dann solltest du dir das Video ansehen: Wir informieren darin, was dich alles im Wochenbett erwarten wird.
*Hinweis: Die familie.de-Redaktion hat die meisten Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinerlei Einfluss auf die Berichterstattung.
Bildquelle: Redaktion, Katja Nauck