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Wieder Bauchweh?

Wie du erkennst, ob dein Baby Bauchschmerzen hat – und was dagegen hilft

Baby mit Bauchweh weint im Arm seiner Mama
© GettyImages / martin-dm

Hat ein Baby Bauchschmerzen, kann es uns das ja leider nicht sagen. Es kann eigentlich nur schreien, oder? Jein. Tatsächlich gibt es noch weitere Anzeichen für Bauchweh bei Babys. Welche das sind und was unseren Kleinsten bei einem geblähten Bauch, Verstopfung, Koliken oder Unverträglichkeiten hilft.

Babys schreien häufig, besonders in ihren ersten Lebenswochen. Oft werden die Kleinen von Blähungen oder den sogenannten 3-Monats-Koliken geplagt und ihnen schmerzt der Bauch. Weil sie noch nicht sprechen können, ist die Ursachensuche nicht immer einfach – wenn weitere Symptome wie Fieber, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall auftreten, solltest du auf jeden Fall in eurer Kinderarzt-Praxis anrufen.

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Bauchweh beim Baby: Anzeichen erkennen

Bauchschmerzen sind häufig bei Säuglingen. Aber woran erkennen wir als Eltern eigentlich, dass unser Kind Bauchschmerzen hat? Da gibt es einige Anzeichen:

  • Dein Baby weint. Bauchschmerzen können dazu führen, dass Babys häufiger und intensiver weinen – besonders nach dem Füttern und/oder wenn ein Pups drückt.
  • Häufiges Aufstoßen oder Spucken: Wenn dein Kind öfter aufstößt oder spuckt, könnte dies auf Gasansammlungen hinweisen, die Bauchschmerzen verursachen.
  • Dicker Bauch: Ein aufgeblähter oder harter Bauch kann auf Blähungen oder Verdauungsprobleme hinweisen. Berühre den Bauch vorsichtig, um festzustellen, ob er gespannt oder empfindlich ist. Sonst tut es noch mehr weh.
  • Beine anziehen: Auch wenn dein Kind immer wieder seine Beine hoch zum Bauch zieht, kann das auf Bauchschmerzen hindeuten.
  • Dein Baby könnte unruhig oder gereizt wirken. Mit Bauchscherzen kann es auch gut sein, dass dein Kind eher schlecht in den Schlaf findet und/oder häufiger aufwacht.
  • Veränderungen im Stuhlgang: Verstopfung, Durchfall oder eine ungewöhnliche Stuhlkonsistenz können Anzeichen von verdauungsbedingtem Bauchweh sein. Bei Blut im Stuhl geht bitte sofort zum Arzt.

Bauchschmerzen bei Babys: typische Ursachen und erste Hilfe

Bauchschmerzen bei Babys sind meist ein Symptom von Verdauungsproblemen. Zu den typischen Baby-Bauchschmerz-Ursachen zählen Blähungen, Koliken, eine Verstopfung und manchmal auch Unverträglichkeiten. Wie du sie erkennst und was hilft:

#1 Wenn Babys Bauch wegen Blähungen weh tut

Babys haben einen kleinen Magen und müssen sich erst noch ans Essen und Trinken gewöhnen. Vor ihrer Geburt hatten sie es dank Nabelschnur leichter – jetzt muss ihr Körper erst die richtigen Enzyme bilden, um mit den ungewohnten und unterschiedlichen Inhaltsstoffen fertig zu werden. Manchmal schlucken die Kleinen versehentlich auch Luft, wenn sie trinken, oder haben etwas Blähendes gegessen (was aber natürlich eher ältere Babys als Säuglinge betrifft). 

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Tipps gegen Blähungs-Bauchweh bei Babys:

  • Stillposition überprüfen: Wenn du stillst, achte darauf, dass dein Baby effektiv saugen kann. Schluckt es zu viel Luft, kann das zu Blähungen und Bauchschmerzen führen.
  • Meide blähende Lebensmittel: Dazu zählen Kohl, Hülsenfrüchte, Zwiebeln oder Schokolade. Auch wenn es wissenschaftlich nicht belegt ist, manchmal hilft der Verzicht Bauchweh-geplagten Babys.
  • Unverträglichkeit oder Allergie: Beobachte, ob dein Kind bei eigentlich harmlosen Lebensmitteln mit Blähungen reagiert. Ist das der Fall, sollte eure Kinderärztin das abklären.
  • Fliegergriff: In der Bauchlage gehalten, auch Fliegergriff genannt, fühlt sich dein Baby schnell wohler, wenn es im Bauch zwickt.
  • Wärme tut ebenfalls gut: Nimm am besten ein nicht zu heißes Kirschkernkissen.
  • Babymassage. Eine sanfte Massage vertieft die Eltern-Kind-Beziehung und entspannt Babys, die unter Bauchweh leiden.
  • Anti-Bauchschmerz-Übung: Lege dein Baby auf den Rücken und bewege seine Beinchen, als würde es in der Luft damit Fahrrad fahren. Das kann dabei helfen, einen quälenden Pups zu lösen und die Verdauung zu fördern.

Wann zum Arzt? Wenn dein Kind länger als drei Stunden schreit, sich sein Weinen plötzlich verändert und Fieber, Durchfall oder Erbrechen auftreten.

#2 Falls 3-Monats-Koliken der Bauchschmerz-Grund sind

Weint und strampelt dein Baby regelmäßig nach dem Füttern, leidet es vermutlich unter den berühmt-berüchtigten 3-Monats-Koliken. Es lässt sich dann bisweilen stundenlang kaum beruhigen und seine Eltern können sich typischerweise wegen ihres „Schreibabys“ bemitleiden lassen. Tatsächlich geht es aber vor allem dem Kind schlecht.

Symptome: Betroffene Babys schreien vorwiegend nachmittags und abends und beginnen damit entweder schon während des Trinkens oder kurz danach. Oft macht ihr Bauch gluckernde Geräusche und sie haben Blähungen. Sie ziehen abwechselnd ihre Beinchen an oder überstrecken sich.

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Inzwischen gehen einige Ärzt*innen auch davon aus, dass es sich hier um eine Regulationsstörung handelt, und ein harter Bauch und Blähungen die Folgen des Schreiens, nicht dessen Ursache ist. So oder so, das Baby braucht Hilfe.

Was kann das Kolik-Bauchweh bessern?

  • Aufrechte Haltung: Manchen Babys hilft eine sehr aufrechte Haltung beim Stillen oder Füttern.
  • Mini-Portionen: Probiere ruhig auch dein Kind häufiger, dafür aber mit kleineren Portionen zu füttern, da es diese besser verdauen kann.
  • Ein Bäuerchen ist wichtig: Lege am besten nach einer Minute Füttern eine kurze Pause ein, damit dein Baby aufstoßen kann. Lass dein Kind auch beim Brustwechsel und nach der Mahlzeit ausgiebig aufstoßen.

Wichtig, wenn auch manchmal schwierig: Prüfe immer auch, ob es andere Gründe geben könnte, warum das Kleine weint. Ist seine Windel voll oder hat es aus einem erkennbaren Grund Schmerzen? Braucht es Zuwendung? Liegt es an diesen Gründen, kannst du entsprechend handeln und dein Baby beruhigt sich wieder.

#3 Verstopfung als Bauchweh-Ursache 

Während Babys in den ersten sechs Wochen ihres Lebens noch mehrmals täglich Stuhlgang haben, kann es danach auch mal ein paar Tage ohne geben. Das ist unverdächtig, solange es dem Baby gut geht und es regelmäßig Urin ausscheidet.

Symptome bei Verstopfung: Der Bauch deines Babys ist hart, es scheint Schmerzen beim Stuhlgang zu haben, reagiert mit ärgerlichem Weinen auf das Begleit-Bauchweh und zieht die Beinchen Richtung Bauch. Es hat harten Stuhl, schleimigen Durchfall und/oder übel riechende Blähungen.

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Was Babys bei Verstopfungs-Bauchschmerzen hilft:

  • Ein warmes Bad: Oft kann Baden dazu beitragen, den Bauch zu entspannen. 
  • Bauchmassage: Mit einer sanften Bauchmassage in kreisenden Bewegungen (im Uhrzeigersinn) regst du die Darmtätigkeit deines Babys an. Ein Öl-Mix aus Fenchel- und Kümmel-Öl unterstützt den Effekt.
  • Ernährungs-Tipp: Bei Beikostkindern kann ein Teelöffel Keimöl im Babybrei helfen, den Stuhl weicher zu machen. 

Bessern sich die Bauchschmerzen, ist manchmal auch liebevolle Ablenkung eine gute Idee. In unserem Video zeigen wir euch süße Krabbelverse, die Babys lieben:

Krabbelverse für Babys: Die 4 schönsten Fingerspiele
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#4 Babys Bauch schmerzt wegen Unverträglichkeiten oder Allergien?

Auch Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten können zu Bauchschmerzen bei Babys führen. Weitere Symptome hiervon sind beispielsweise Atemprobleme, Husten, Niesen, Nesselfieber, juckender Ausschlag oder Kreislaufprobleme.

Mit Allergien ist nicht zu scherzen – wenn wir sie ignorieren, riskieren wir Allergieschocks und die Entstehung von Asthma. Darum solltest du ärztlichen Rat einholen und möglicherweise einen Allergietest machten lassen, wenn du das Gefühl hast, dein Baby könnte aufgrund einer Unverträglichkeit oder Allergie Bauchschmerzen haben.
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Um das Allergierisiko zu senken, kannst du übrigens Folgendes unternehmen:

  • Das Baby mindestens 4 Monate lang voll stillen: Studien zeigen, dass Stillkinder besser vor Allergien geschützt sind. Ideal ist es, wenn Babys sechs Monate lang stillen.
  • HA-Premilch: Du stillst nicht, doch dein Baby trägt ein erhöhtes Allergierisiko, weil Mama oder Papa Allergien haben? Hier empfehlen manche Expert*innen in Sachen Premilch HA-Nahrung (partiell hydrolisierte Nahrungen).
  • Frühe Beikost: Allergie-Expert*innen raten dazu, ab vier bis sechs Monaten (bzw. je nachdem, ab wann das Kind Beikost-Reifezeichen zeigt) mit der Beikost zu beginnen und dem Baby nach und nach altersgerechte Nahrungsmittel anzubieten, damit es sich an alles gewöhnen kann. Ihr müsst nichts weglassen.
  • Mamas Ernährung: Good News: Du brauchst, während du stillst, nicht auf möglicherweise allergieauslösende Lebensmittel zu verzichten, wie man lange annahm. Potenzielle Auslöser wie Nüsse, Milchprodukte oder Kernobst kannst du trotzdem essen.
  • Nicht rauchen: Zigarettenrauch erhöht das Allergie- und Asthmarisiko.

Wenn du auch größere Kinder mit Bauchschmerzen hast: Hier findest du alle wichtigen Informationen zu Bauchschmerzen bei Kindern

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Robert Koch-Institut: Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS); Allergieinformationsdienst des HelmholtzZentrum München; Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V.

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