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Verhütungspanne?

Notfallverhütung ohne Hormone: Die Spirale danach

Spirale danach

Die Pille zum nachträglichen Verhüten kennt jeder, von der Spirale danach haben die Wenigsten etwas gehört. Dabei hat diese Notfallverhütungsmethode in manchen Fällen Vorteile.

Kondom gerissen, Pille vergessen oder Hormonpflaster verloren: Verhütungspannen können schnell mal passieren. Zum Glück gibt es für solche Fälle Notfallverhütungsmittel wie die ‘Pille danach’. Manche Frauen können aufgrund von Unverträglichkeiten bestimmter Stoffe oder Vorerkrankungen die Pille allerdings nicht nehmen. Aber auch für sie gibt es eine Möglichkeit, nachträglich vor einer Schwangerschaft zu schützen: Die Spirale danach.

Was ist die Spirale danach?

Dabei handelt es sich um die gewöhnliche Kupferspirale, die Frauen auch sonst als Verhütungsmethode nutzen. In diesem Fall wird sie jedoch als Notfallverhütung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr nachträglich in die Gebärmutter eingesetzt. Die Spirale ist ein etwa 3 cm großes Kunststoffstäbchen, das ein bisschen aussieht wie ein „T” oder ein Anker. Es ist mit feinem Kupferdraht umwickelt. Dieser gibt kleine Mengen Kupfer an die Gebärmutter ab.

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Das Kupfer sorgt dafür, dass Spermien weniger beweglich und nicht mehr befruchtungsfähig sind. Sie muss beim Frauenarzt bis maximal fünf Tage nach dem Sex eingesetzt werden. Praktisch: Sie kann in der Gebärmutter gelassen und zur weiteren Verhütung genutzt werden.

Wie funktioniert die Spirale danach?

Die Kupferspirale wirkt sich nicht nur auf die Befruchtungsfähigkeit der Spermien, sondern auch auf die Gebärmutterschleimhaut. Sie verändert sich und sorgt dafür, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht in der Schleimhaut einnisten kann. So wirkt sie also auch mehrere Tage nach dem ungeschützten Sex, wenn es schon zu einer Befruchtung gekommen ist. Denn die Einnistung findet erst fünf bis sechs Tage später statt und wird jetzt durch die Spirale verhindert. Diese Methode der Notfallverhütung gilt mit einem Pearl Index von 2 als sehr sicher.

Wie wird sie eingesetzt?

Sie wird von einer Gynäkologin durch den Muttermund direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Das Einsetzen kann sehr unangenehm sein. Vor allem für Frauen, die noch kein Kind zur Welt gebracht haben, können kurzzeitig starke Schmerzen auftreten. Um das zu vermeiden, kann der Arzt vorher ein Schmerzmittel geben oder den Eingriff unter örtlicher Betäubung vornehmen.

Was kostet die Spirale zur Notfallverhütung?

Die Kosten der Spirale liegen im Schnitt bei 150 bis 300 €. Sie ist ausschließlich beim Arzt erhältlich. Bis zum 22. Lebensjahr übernehmen Krankenkassen die Kosten, später müssen Frauen sie selbst zahlen. 300 € für Notfallverhütung sind auf den ersten Blick eine ganze Menge, allerdings kann die Spirale anschließend weiter zur Verhütung genutzt werden. Bis zu fünf Jahre schützt sie dann vor einer Schwangerschaft.

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Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Als normales Verhütungsmittel wird die Spirale während der Regelblutung eingesetzt, weil da der Gebärmutterhals erweitert ist. So gelingt das Einsetzen leicht und ohne Schmerzen. Die Spirale danach wird unabhängig vom Zyklus eingesetzt. Dadurch ist es gerade bei Frauen, die bislang kein Kind zur Welt gebracht haben, schwieriger und kann sehr schmerzhaft werden.

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Es können starke Unterleibsschmerzen auftreten, zudem kann die Spirale Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, des Eileiters und des Eierstocks bewirken. Außerdem kann es zu Zwischenblutungen kommen. In seltenen Fällen stößt der Körper die Spirale auch ab. Dann muss umgehend ein Frauenarzt aufgesucht werden, der sie wieder einsetzt.

Spirale danach vs. Pille danach

Die Pille danach ist ein hormonelles Medikament, das so schnell wie möglich eingenommen werden muss. Die Spirale hingegen kann etwas später eingesetzt werden.

Die Pille kann Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, bei der Spirale sind keine Wechselwirkungen bekannt. Die Nebenwirkungen beider Notfallverhütungsmittel sind sehr verschieden. Anders als das schmerzhafte Einsetzen der Spirale mit Entzündungsrisiken, treten bei der Pille oft Schwindel, Erbrechen oder Übelkeit auf.

Die Spirale ist mit etwa 200 € deutlich teurer als die Pille, die etwa 20 € kostet, allerdings kann erstere zur Verhütung weitergenutzt werden. Für junge Frauen ist die Pille meist die bevorzugte Variante der Notfallverhütung, da sie deutlich preisgünstiger ist und kein Arzt aufgesucht werden muss. Viele Frauen schämen sich für die Verhütungspanne und wollen die nachträgliche Verhütung einfach nur schnell hinter sich bringen.

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Bildquelle: Getty Images/flocu

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