Die kanadische Sängerin Alanis Morissette ist im letzten Sommer zum dritten Mal Mutter geworden. Nach ihrer postpartalen Depression spricht die 45-Jährige jetzt über erste Wechseljahresymptome und tritt dafür ein, diese Themen nicht zu verschweigen.
"Es ist ein verdammter Sturm"
Alanis Morissette ist eine Sängerin und Mutter, die kein Blatt vor den Mund nimmt und sich über Frauen- und Mutterschaftsthemen äußert, die häufig noch tabuisiert werden. Im letzten Jahr sprach sie nach ihrer dritten Geburt auf ihrer Website über ihre postpartalen oder auch Wochenbett-Depressionen, die ihr bereit bei ihrem zweiten Kind zu schaffen machten. Sie wurde damals von Schlafstörungen, Angstzuständen, Schwindel und Isolationsgefühlen überwältigt, die sie nicht einordnen konnte. Dank des großen Verständnisses ihrer Familie und Freunde hätte sie diese Zeit gut überstanden. Doch nun quält sie ihr Hormonhaushalt, der mittlerweile verrückt spielt. Da sie ihren kleinen Sohn Winter noch stillt, werden ihre Hormone um so mehr durcheinander gewirbelt. Der "Sunday Times" verrät sie in einem exklusiven Interview, wie sie sich fühlt und dass sie mehrmals am Tag kurze Auszeiten braucht, um ihre üble Laune nicht an der Familie auszulassen.
Wenn meine Hormone ruhig sind, geht es mir gut. Wenn sie es nicht sind, dreht sich mir der Kopf. (...) Ich sage dann zu meiner Familie: Wenn Mami jetzt keine sechs Minuten für sich hat, bekommt ihr eine launige Mami.
Alanis Morissette, Sunday Times
Menopause ab Mitte 40?
Die Wechseljahre können bei jeder Frau zu einem ganz unterschiedlichen Zeitpunkt beginnen. Manche bemerken sie von heute auf morgen mit einem Knall und manchmal schleichen sich die ersten körperlichen Veränderungen allmählich ein. Es kann sogar bereits mit Ende 30 eintreten, dann sprechen Fachleute von Perimenopause. Diesen Übergang anzunehmen und zu akzeptieren, ist nicht für jede Frau so leicht. Besonders schwierig ist es, wenn der ersehnte Kinderwunsch noch nicht erfüllt wurde und es mit Mitte 40 dann vorbei ist. Darüber sprechen tun die wenigsten Frauen, daher ist es so großartig, dass Künstlerinnen wie Alanis offen damit umgehen.
Alanis zeigt ihr Familienleben und den normalen Mutteralltag
Die Sängerin schert sich nicht um allgemeine Tabus und tritt dafür ein, das Mutterschaft anerkannt und sichtbar gemacht wird. So erregt sie mit ihren intimen Instagram-Posts häufig Aufsehen, die sie z. B. beim Stillen mit ihrer Familie im Bett zeigen – der ganz normale Familien- und Mutteralltag eben. Dafür lieben sie ihre Fans umso mehr, wenn es auch viele kritische Stimmen gibt. Genau dafür tritt die Icon Award 2019-Gewinnerin ein und sie ist sich nicht schade auch schwierige Themen anzusprechen.
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Bemerkenswerte Frau
Dieses Jahr feiert Alanis 25 Jahre "Jagged little pill". Ihr Debütalbum schlug ein wie eine Bombe und sie war für mich mit 14 damals ein großes Vorbild und die weibliche Stimme des Rock. Ich finde es so cool, dass sie immer noch dafür kämpft, weibliche Themen sichtbar zu machen, sich gesellschaftlich engagiert und jetzt auch als Dreifachmutter nicht aufgibt, Tabus zu brechen. Einfach großartig!
Bildquelle: Getty Images/Rich Fury