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Au mit viel Weh!

Hilfe bei Nachwehen: Wie lange dauern die Schmerzen und was hilft dagegen?

Nachwehen

Das Baby ist endlich da, aber durch die Nachwehen ist die Freude über das Familienglück noch etwas getrübt. Warum tut das nur so weh und was kann man dagegen machen?

Wehen verbinden wir mit der Ankündigung der Geburt und während der Entbindung. Auch erleben viele Frauen schon in der Schwangerschaft Übungswehen und Senkwehen. Aber ist das nicht alles vorbei, wenn die Mama endlich ihr Baby in den Armen halten kann? Leider nicht, denn Mutter Natur hat für den Abschluss noch die Nachwehen eingeplant. Und die fallen bei jeder Mami unterschiedlich intensiv aus.

Deswegen ärgern dich die Nachwehen:

  • Die Geburt verläuft in vier Phasen. Sie beginnt mit der Eröffnungsphase, verläuft weiter in die Übergangsphase und hat ihren Höhepunkt in der Austreibungsphase. Mit der Nachgeburtsphase ist das Wunder beendet. Und genau in dieser Phase kommt innerhalb der ersten zehn Minuten nach der Entbindung eine meist schmerzlose Nachwehe, die die Plazenta ausstößt. 
  • Bis kurz nach der Geburt kannst du die Gebärmutter als großes, kugelartiges Gebilde hinter dem Nabel ertasten. In den ersten Tagen im Wochenbett wird sie sich stark zusammenziehen – mithilfe der Nachwehen, die sich als intervallartige Krämpfe entpuppen.
  • Spätestens nach vier Tagen sollten die Nachwehen vorbei sein und nach zehn Tagen ist die Gebärmutter wieder auf die Größe eines kleinen Knäuels geschrumpft.
  • Mit jedem Kind werden die Nachwehen intensiver. Bei der ersten Geburt kann es vielleicht nur ein leichtes Ziehen sein, während es dir beim nächsten Kind schon deutlich schmerzvoller vorkommt. Die Gebärmutter dehnt sich mit jedem Kind mehr und der Körper muss umso mehr Kraft anwenden, damit sie sich wieder zurückbildet. 

Warum kommen Nachwehen besonders beim Stillen?

Wenn du dein Baby stillst, wird das Hormon Oxytocin, auch als Kuschelhormon bekannt, produziert. Es stimuliert die Brustdrüse zur Milchproduktion und ermöglicht somit das Stillen, hat aber auch die Funktion, dass es die Wehen einleitet. Wenn die Wehenschmerzen so enorm sind, dass sie sogar das Bonding mit deinem Nachwuchs beeinträchtigen, dann musst du nicht auf Schmerzmittel verzichten – trotz Stillen. Frag dazu deine Hebamme oder deinen Arzt. Es ist völlig okay, wenn du auf Medikamente zurückgreifst. Wer will sich schon nach der Geburt immer noch mit Wehen rumplagen? Neben Tabletten kannst du es noch mit diesen Maßnahmen probieren, die dir ebenfalls dabei helfen können, die Beschwerden zu lindern:

  • Abwarten und Tee trinken? Manchmal hilft es. Wärme wirkt oft Wunder. In diesem Fall sollte es als Zusatz Gänsefingerkraut sein, das krampflösend wirkt. 
  • Apropos Wärme: Von außen ist sie natürlich genauso hilfreich. Probiere auch eine Wärmflasche (nicht zu heiß) oder ein warmes Bad aus.
  • Ändere die Lage, in diesem Fall meinen wir von Rücken- oder Seitenlage auf die Bauchlage. Das unterstützt die Gebärmutterrückbildung. Falls deine Brüste schon durch die Milchproduktion empfindlich geworden sind, dann lege ein Kissen drunter.
  • Der Gedanke ist vielleicht etwas schräg, aber manchen Mamis hilft es tatsächlich, die Nachwehen wie bei der Geburt zu veratmen.
Yao Fordemann

Mein Fazit

Nachwehen sind echt kein Zuckerschlecken und vom Timing auch noch besonders doof. Nach der Geburt hatte ich genug Chaos im Kopf und am Körper. Zusätzliche Schmerzen kann da niemand gebrauchen. Mir hat es etwas geholfen, als die Hebamme erklärt hat, dass Nachwehen ein gutes Zeichen dafür sind, dass die Rückbildung begonnen hat. Und ein kleiner Trost war es auch, dass ich als Bauchschläferin endlich wieder nach langer Zeit auf dem Bauch liegen durfte und sogar auch sollte.

Yao Fordemann
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Bildquelle: MangoStar_Studio/iStock/Getty Images Plus