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Gefährlich?

Welche Auswirkungen hat grünes Fruchtwasser auf dein Baby?

Grünes Fruchtwasser: Mama kuschelt Neugeborenes
© Getty Images/ Buntiam

Grünes Fruchtwasser bei der Geburt kann uns Eltern zunächst erschrecken. Doch keine Sorge: In den meisten Fällen ist es nicht gefährlich für unser Baby. Welche Risiken dennoch entstehen können und was die Verfärbung eigentlich auslöst.

Wodurch entsteht grünes Fruchtwasser?

Grünes Fruchtwasse ensteht, wenn das Baby im Mutterleib vorzeitig Mekonium ausscheidet.

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Was ist Mekonium?

Um das Schlucken und Atmen zu üben, schluckt das Baby während der Schwangerschaft die ganze Zeit Fruchtwasser. Schon ab dem zweiten Trimester lagern sich die Abfallprodukte dieses Vorgangs im Darm des ungeborenen Babys ab. In den ersten zwei Tagen nach der Geburt werden diese ausgeschieden: Das sogenannte Kindspech, oder in der Fachsprache Mekonium, ist der erste, tiefschwarze Stuhlgang des Neugeborenen.

Wie wird grünes Fruchtwasser behandelt?

Da grünes Fruchtwasser meist erst unter der Geburt sichtbar wird, sind im Normalfall ja auch direkt Hebammen und Ärzte/Ärztinnen zur Stelle, die sofort handeln können. Das wird im Fall der Fälle getan:

  • Der Herzschlag des Kindes wird engmaschig überwacht.
  • Bei der Mutter wird die Körpertemperatur kontrolliert und die Entzündungswerte im Blut beobachtet.
  • In manchen Fällen verabreicht man der Mutter direkt Antibiotika, wenn das grüne Fruchtwasser erkannt wird, um Entzündungen vorzubeugen.
  • Das Fruchtwasser wird abgesaugt, sobald Kopf und Schultern geboren sind, damit es vom Baby nicht weiter eingeatmet wird.
  • Kommt es zu Atemproblemen und Sauerstoffmangel beim Kind, wird es sofort nach der Geburt behandelt.

Ist grünes Fruchtwasser gefährlich fürs Baby?

Durch das Einatmen des grünen Fruchtwassers gelangt das Kindspech in die Atemwege. Das kann zur Folge haben, dass die Lunge und die Lungenbläschen verkleben und es so zu Sauerstoffmangel, Atemnot und Herzstörungen kommt. Das nennt man Mekoniumaspirationssyndrom (MAS), was zum Glück eher selten vorkommt.

Symptome von MAS beim Baby

  • Das Baby hat Schwierigkeiten zu atmen.
  • Es wirkt schlapp.
  • Es ist mit Kindspech bedeckt und seine Haut ist verfärbt.
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Was sind die Ursachen für grünes Fruchtwasser?

Bei 12 % aller Geburten wird grünes Fruchtwasser festgestellt. Gründe dafür können sein:

  • Das Kind wird nicht richtig mit Sauerstoff versorgt. Dazu kann es zum Beispiel durch eine Plazentainsuffizienz oder eine Kompression der Nabelschnur kommen.
  • Die Mutter leidet an einer Erkrankung, wie zum Beispiel Diabetes oder Bluthochdruck.
  • alkoholDie Mutter nimmt Drogen oder konsumiert Nikotin und/oder Alkohol.
  • Auch nach einem vorzeitigen Blasensprung kann es zu grünem Fruchtwasser kommen. Kommt die Wehentätigkeit nicht selbst in Gang, wird dann meist eingeleitet.
  • Wird der Geburtstermin (erheblich) überschritten (länger als 42. SSW) steigt die Wahrscheinlichkeit für grünes Fruchtwasser auf bis zu 20 %.
  • Häufig kommt grünes Fruchtwasser auch bei langen und schwierigen Geburten und bei Mehrlingsgeburten vor.

Wie wird grünes Fruchtwasser erkannt?

In den allermeisten Fällen wird grünes Fruchtwasser erst bei der Geburt nach dem Blasensprung entdeckt. Während der Schwangerschaft lässt sich nur dickflüssiges, grünes Fruchtwasser beim Ultraschall nachweisen und wird dann durch engmaschige Überwachung behandelt.

Eine weitere Gefahr von grünem Fruchtwasser: Die proteinreichen Teilchen des Mekoniums begünstigen Keime und Infektionen und können nach der Geburt zum Beispiel eine Lungenentzündung verursachen. Beides kommt aber zum Glück sehr selten vor. Und kann im Notfall auch gut therapiert werden.

Ist bei grünem Fruchtwasser ein Kaiserschnitt notwendig?

Normalerweise nicht. Allerdings kann es sein, dass dir dein Arzt oder deine Ärztin dazu raten, falls die Geburt zu lange dauert und weitere Komplikationen auftreten.

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Was ist Fruchtwasser und warum ist es normalerweise nicht grün?

Fruchtwasser ist eine wahre Wunderflüssigkeit! Schon von Anfang an wird unser Baby von einer geringen Menge umgeben - und in den folgenden Monaten wächst sie auf ganze zwei Liter an. Erst ganz am Ende der Schwangerschaft wird das Fruchtwasser wieder weniger – dann nimmt das Baby fast den gesamten Raum ein.

Fruchtwasser wird von der Fruchthöhle gebildet und alle drei Stunden über die Plazenta komplett ausgetauscht. Durch die Zusammensetzung aus Natrium, Proteinen, Glukose und Laktat, die den Embryo bestens versorgen, hat es normalerweise eine gräulich-klare Farbe. Auch für Babys Sicherheit ist Fruchtwasser sehr wichtig: So kann er sich im Bauch bewegen und wird von Außeneinwirkungen wie Stößen oder Temperaturschwankungen geschützt.

Da das Fruchtwasser überlebenswichtig fürs Baby ist, kontrolliert der/die Gynäkolog*in bei den Vorsorgeuntersuchungen immer auch die Menge des Fruchtwassers: Weder zu wenig (das nennt man Oligohydramnie), noch zu viel (Polyhydramnie) ist gut fürs Ungeborene.

Das Fruchtwasser wird übrigens sowohl von der Mutter als auch vom Baby hergestellt. Verbrauchtes Fruchtwasser wird von beiden aufgenommen. Reguliert wird dieser Austausch durch die Plazenta, die Nieren des Kindes, Lunge, Nase und Mund. Ist das Kind bereit für die Geburt, bricht die Fruchtblase auf, sie "platzt", und das Fruchtwasser fließt heraus.

Quellen: Berufsverband der Frauenärzte e.V., Mekoniumaspirationssyndrom (MSD Manual), Meconium-stained amniotic fluid (2023)

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