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Die Zeit vergeht ...

Wie lange dauert eine Geburt? Harte Fakten & persönliche Erfahrungen

wie lange dauert eine Geburt

Auf die Frage "Wie lange dauert eine Geburt?" gibt es verschiedene Antworten – je nachdem, wen man fragt. Eine Mutter in den Wehen wird vermutlichen antworten "Zu lange!", eine Hebamme vielleicht "So lange es eben dauert" und ein Arzt käme vermutlich mit einer medizinisch korrekten Antwort zu den vier Geburtsphasen. Aber wie lange dauert sie denn nun, die Geburt?

Wie lange die Geburt dauert, ist eine der drängendsten Fragen vieler Schwangerer, schließlich möchte man schon gerne genau wissen, wie das große Finale nun ablaufen wird. Müssen wir uns auf einen (Serien-)Marathon einstellen oder wird das ganze nur eine Tatort-Folge lang dauern?
Eine konkrete Antwort mit Zeitangabe geben Hebammen und Gynäkologen darauf nur ungerne, denn tatsächlich ist die Zeitspanne recht breit, in der sich eine normale Geburt abspielen kann. Deshalb gehen wir die Frage einfach erst einmal medizinisch an und nähern uns damit der Antwort.

Wie lang dauert eine Geburt? Drei Geburtsphasen lang!

Eine Geburt besteht aus drei Phasen:

  1. Eröffnungsphase
  2. Austreibungsphase mit Presswehen
  3. Nachgeburtsphase
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Erst wenn alle drei Abschnitte beendet sind, gilt eine Geburt als abgeschlossen. Für Eltern zählen meist aber nur die ersten beiden Phasen zur "richtigen" Geburt, denn danach halten sie ihr Baby bereits in den Armen und der Rest ist, sozusagen, nur noch Abspann!

1. Die Eröffnungsphase

Los geht es also mit den leichten Wehen, die dir ankündigen, dass dein Baby sich jetzt auf den Weg machen will. Wenn die Wehen alle 3 bis 6 Minuten kommen, beginnt der Muttermund sich zu öffnen und die Geburt geht los. Manche empfinden die Eröffnungswehen noch als sehr harmlos, während andere diese Wehen schon richtig fies finden. Die Eröffnungsphase ist beendet, wenn sich der Muttermund komplett auf ca. 10 cm geöffnet hat.

Der Muttermund öffnet sich im Schnitt ca. 1 cm pro Stunde. Wer das jetzt schnell im Kopf überschlagen hat, weiß also, dass die erste Phase der Geburt im Schnitt ca. 10 (bis 12) Stunden dauert - beim ersten Kind. Ab dem zweiten geht es meist etwas schneller und dauert durchschnittlich "nur noch" 6 bis 8 Stunden. Aber natürlich ist dies nur ein Mittelwert. Es gibt auch einige Geburten, bei denen es deutlich schneller geht, aber eben auch welche, bei denen es noch etwas länger dauert!

2. Austreibungsphase

Was sich anhört wie ein satanistisches Ritual (und sich für manche auch so anfühlt), meint die eigentliche Geburt. Dein Baby macht sich nun durch den Geburtskanal auf, um zu euch zu kommen.

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Die zweite Phase unterteilt sich noch einmal in zwei Abschnitte: die frühe Austreibungsphase und die Pressphase.
In der frühen Austreibungsphase kommt es zum Blasensprung (wenn dieser nicht schon zuvor stattgefunden hat), das Kind rutscht in den Geburtskanal und die Wehen verstärken sich durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin. Dieser Abschnitt dauert etwa 1 bis 2 Stunden.

Dann geht die Pressphase los, in der, wie der Name schon sagt, das Baby mit der Unterstützung der Presswehen durch den Geburtskanal gedrückt wird. Dieser letzte Showdown bis ihr euer Baby endlich im Arm halten könnt, empfinden die meisten Gebärenden als am intensivsten. Er dauert in der Regel aber "nur" 20 bis 40 Minuten. Auch hier geht es bei Mehrgebärenden oft schneller als bei Erstmamas.

Für viele Eltern ist nach der Austreibungsphase die eigentlich Geburt vorbei – ihr Baby liegt in ihren Armen! Bis hier hin dauert eine Geburt durchschnittlich also ungefähr 7,5 (Mehrgebärende) bis 14,75 Stunden (Erstgebärende).

3. Nachgeburtphase

Medizinisch ist die Geburt mit der Geburt des Kindes aber noch nicht vorbei. Während die Eltern jetzt ihren Liebling im Arm halten, erste Stillversuche starten und versuchen, das Wunder zu verstehen, dem sie gerade beiwohnen, geht die Geburt in die letzte Phase.

In der Nachgeburtsphase wird mit weiteren Wehen die Plazenta abgelöst und ebenfalls "geboren". Erst wenn die Nachgeburt vollständig abgeschlossen ist, ist es auch die Geburt. Diese letzte Phase, die von Müttern mit der schönsten Ablenkung der Welt im Arm manchmal kaum mehr wahrgenommen wird, dauert noch einmal ca. 10 bis 30 Minuten.

Wie lange dauert eine Geburt? Wir rechnen zusammen

Addieren wir also alle Zeiten der drei Geburtsphasen, um herauszufinden, wie lange eine Geburt statistisch dauert:

1. Phase: 6 bis 12 Stunden
2. Phase Teil 1: 1 bis 2 Stunden
2. Phase Teil 2: 30 bis 45 Minuten
3. Phase: 10 bis 30 Minuten
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Eine Geburt dauert im Mittel also 7 Stunden und 40 Minuten bis 15 Stunden und 15 Minuten lang!

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Wir haben uns umgehört: Wie lange dauert eine Geburt wirklich?

Das waren jetzt alles schöne Zahlen und medizinische Theorie. Aber wie sieht es mit unseren eigenen Erfahrungen mit der Geburtsdauer aus? Wie lange hat die Geburt bei den familie.de-Redakteurinnen gedauert? Sehr unterschiedlich lang! Was schon zeigt, dass es sich bei den Zahlen oben eben nur um Durchschnittswerte handelt.

1. Kind

2. Kind

Mama 1

6 Stunden

2,5 Stunden

Mama 2

10 Stunden

5 Stunden

Mama 3

11 Stunden

Mama 4

12 Stunden

Mama 5

18 Stunden

Mama 6

48 Stunden

Die Geburten waren teilweise eingeleitet, mit und ohne PDA und endeten alle mit einer natürlichen Geburt. Wie ihr seht, bewegen wir uns im und außerhalb des Durchschnitts – es gibt also unzählige Antworten auf die Frage "Wie lange dauert eine Geburt?". Deine persönliche Antwort kannst du also nur im Selbsttest, also mit deiner eigenen Geburt deines Kindes, finden. Verrate uns doch auf Facebook, wie lange es bei dir gedauert hat – wie sind gespannt auf eure Erfahrungen!

Außerdem haben wir für euch die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema "Geburt" hier zusammengetragen. Wenn ihr das Bedürfnis habt, über eine schwierige und belastende Geburt zu sprechen, könnt ihr euch an das Hilfetelefon wenden.

Wenn ihr noch nicht die die Krankenhaustasche zur Geburt gepackt habt, haben wir in diesem Video ein paar Tipps, was ihr am besten mitnehmen solltet.

Krankenhaustasche zur Geburt: 10 Dinge, die du einpacken solltest
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Welche Art der Geburt passt zu mir?

Bildquelle: Getty Images/ stevanovicigor

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