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Nachhaltige Monatshygiene: Waschbare Binden von Bloodmilla im Test

Waschbare Binden Wiederverwenbare Binden Test Erfahrung

Monatshygiene geht ganz schön ins Geld und verursacht meistens sehr viel Müll. Zumindest wenn man herkömmliche Wegwerfprodukte verwendet. Doch mittlerweile gibt es auch einige Anbieter, die nachhaltige Produkte wie waschbare Binden anbieten. Ich verrate euch, welche Marken von waschbaren Binden es gibt und durfte wiederverwendbare Stoffbinden von Bloodmilla ausprobieren.

Waschbare Binden und waschbare Slipeinlagen: Nachhaltige Menstruationshygiene

Monatshygiene ist für jede menstruierende Person eine sehr individuelle Geschichte. Meistens entscheidet man sich mit dem Einsetzen der ersten Periode dann recht schnell für eine Variante. Laut Statistik verwenden ca. 76 % der Frauen* Tampons, gefolgt von Slipeinlagen (70 %) und Binden (63 %). Erst in den letzten Jahren wurden weitere alternative Produkte wie Menstruationstassen oder Periodenunterwäsche bekannter. Noch in den 90er-Jahren hatte man da als junges Mädchen kaum eine Wahl.

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Dem Trend der Nachhaltigkeit folgend, bieten jedoch im Zuge des Klimaschutzes auch immer mehr Marken z. B. Bio Binden oder Bio Tampons an. Denn eine Frau produziert im Laufe ihres Lebens laut Periodensliphersteller Pourprées ca. 150 Kg Müll. Man bekommt die Bio-Varianten sogar schon bei Drogerien wie DM und Rossmann. Diese werden nachhaltig produziert und aus abbaubaren Rohstoffen hergestellt, um die Umwelt zu schonen. Doch auch diese schmeißt man nach der Benutzung leider einfach weg. Viel schonender für den Geldbeutel sind da waschbare Binden aus Stoff, die es mittlerweile von einigen Herstellern gibt. Doch die Unterschiede sind größer, als man denken könnte.

Ich bin mir sicher, dass immer mehr Frauen auf waschbare Hygieneartikel umsteigen werden, das sehen wir auch an unserem jährlichen Wachstum.
C. Isabel Fleschhut, Bloodmilla-Gründerin
Monatshygiene Alternative
In unserer Rubrik "familie.de testet" prüfen wir innovative, nützliche und ungewöhnliche Produkte rund ums Thema Familie auf Herz und Nieren.

Vor- und Nachteile waschbarer Binden und Slipeinlagen

Wiederverwendbare Binden haben einige klare Vorteile, und die betreffen nicht nur den Umweltaspekt und die Kosten. Doch es gibt auch ein paar Nachteile bzw. Punkte, die man vorher wissen sollte. Diese können allerdings sehr individuell je nach Trägerin wahrgenommen werden und stellen nicht für jede Frau ein Problem dar.

Vorteile waschbarer Binden:

  • Nachhaltig und umweltschonend
  • für Allergikerinnen geeignet
  • jahrelang wiederverwendbar
  • insgesamt auf lange Sicht preisgünstiger

Nachteile waschbarer Binden:

  • langes Auswaschen
  • nichts für die, die kein Blut sehen bzw. damit Berührung kommen wollen
  • dicker als herkömmliche Binden
  • unterschiedlicher Tragekomfort

Überblick: Was die Marken unterscheidet

Ich persönlich durfte die in Deutschland hergestellten Stoffbinden der Firma Bloodmilla testen, die zu 100 % aus Bio-Baumwolle bestehen. Es gibt noch einige weitere Marken bzw. Shops, die waschbare Binden anbieten. Hier muss man allerdings genau hinschauen, dass es sich wirklich auch um reine Baumwollstoffe handelt, die nicht beschichtet sind. Bloodmilla-Gründerin C. Isabel Fleschhut weist darauf hin, dass nicht alle Marken auf Synthetik verzichten. Das ist dann für Allergikerinnen wieder ein Problem.

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Wenn ihr also auf der Suche seid nach antiallergischen Binden, solltet ihr darauf achten, dass sie keine synthetische Beschichtung enthalten. Synthetische Stoffe wie Polyurethan und Co. können Scheidenpilz auslösen. Sie unterscheiden sich vor allem im Stoff und in der Optik. Zudem sind nicht alle trocknergeeignet.

Marke

Stoff

Größen

Preis

Bloodmilla

GOTS zertifizierte Bio-Baumwolle

normale bis extra-starke Tage

Je nach Stärke zw. 14 € und 20 € pro Stück (Rabatt bei  5er-Sparsets)

Kulmine

GOTS zertifizierte Bio-Baumwolle

Mini, Midi und Maxi-Größen

Je nach Größe zw. 14,67 € bis 18 € (Mengenrabatt)

Von Ocker und Rot

Slipseite: 100 % Bio-Baumwolle, Kern: 98 % Polyester, 2 % Polyurethan, Hautseite: 100 % Biobaumwolle

Größen Mini bis Groß

Je nach Größe zw. 18 € und 22 € (Rabatt auf Sets)

Almo

Zertifizierte Bio-Baumwolle, PU-Beschichtung

Größen XS bis L++ mit und ohne Flügel

Je nach Größe wwischen 12,90 € und 20 €

Erdbeerwoche

100% Bio-Baumwolle mit integriertem Wäscheschutz aus PUL

leicht bis starke Tage

Je nach Stärke und Stoff zw. 14.90 € und 16,50 € (Rabatt auf Sets)

Selenacare

Innere bis äußerste Schicht: Polyester und Elasthan, dann Baumwolle und Elasthan, dann Polyurethan,  zuletzt Baumwolle und Elasthan

Größe 1 bis 3+

Bei DM je 6,59 € und bei Rossmann 6,99 €

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Waschbare Stoffbinden aus Bio Baumwolle, 7er Pack

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Waschbare Binden von Bloodmilla im Test

Die deutsche Firma Bloodmilla lässt ihre waschbaren Binden und Slipeinlagen in einer kleinen Lohnnäherei auf der schwäbischen Alb nähen. Sie bestehen aus 100 % Bio-Baumwolle. Sie sind also auch geeignet für alle Frauen, die allergisch gegen herkömmliche Wegwerf-Binden aus Synthetik sind.

Testen durfte ich vier verschiedene Varianten: eine grün-blaue längere Nachtbinde (18,15 €), eine rote Bloodmilla für starke Tage (15,21 €), eine blaue Bloodmilla für normale Tage (15,21 €) und eine schwarze Slipeinlage (10,60 €). Alle drei haben unterschiedliche Längen und Größen je nach Blutungsstärke. Bloodmilla bietet verschieden saugstarke Stoffbinden unterschiedlicher Größe in vielen Farben an. Man sucht sich jene raus, die für die eigene Periodenstärke am besten passt. Ich bin begeistert von der Optik und dem angenehmen Stoff. Bei der Pflege muss ich ein paar Abstriche machen.

Waschbare Binden Stoffbinden Bloodmilla
Bloodmilla hat verschiedene Varianten im Angebot: Nachtbinden (grün), Tagbinden für stärkere (rot) und schwächere (blau) Tage sowie Slipeinlagen (schwarz).

Optik

Ich war überrascht, wie gut die Binden vernäht und wie ästhetisch sie daher kommen. Sie wirken wie kleine Handtücher bzw. Waschlappen in Bindenform und die verschiedenen Farben machen das ganze sehr freundlich und bunt. Kein Vergleich zu einfachen synthetischen Damenbinden der bekannten Hersteller.

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Tragegefühl

Man legt die Stoffbinde in den Slip und befestigt sie mit einem Druckknopf. Aufpassen muss man, das sie richtig liegt. Eine kürzere Binde oder die Slipeinlage ist mir beim Tragen ab und an weggerutscht. Ich fand das Tragegefühl nicht unangenehm, kann mir jedoch vorstellen, dass nicht jede Frau* mit der Dicke zufrieden ist. Natürlich habe ich bei einer solchen Stoffbinde mehr Stoff und sie fühlt sich dicker an im Slip. Ich hätte dann im Sommer etwas Bedenken, dass man sie durch hautenge Kleidung sehen könnte. Das kann jedoch auch mein persönlicher Eindruck sein und ist mit Sicherheit Gewöhnungssache.

Sicherheit und Alltagspraxis

Der Baumwollstoff fühlt sich sehr angenehm an und hält einige Stunden die Blutung aus. Doch ich muss sagen, dass man auch diese Binden wie eine Wegwerf-Variante nach wenigen Stunden bei mittlerer Blutung auswechseln muss. Bei einer Variante fiel mir sogar auf, dass Flüssigkeit nicht gleich einzieht. Das war etwas unangenehm.

Mit der Nachtbinde bin ich sehr zufrieden, sie hat über Nacht alles aufgesaugt. Diese ist an der einen Seite etwas länger und breiter, sodass nichts daneben geht. Mit der roten Binde für starke Tage war ich auch zufrieden. Mir ist lediglich bei der blauen Variante für normale Tage aufgefallen, dass das Blut hier nach 2-3 Stunden durchsickert und man diese dann wechseln muss. Es ist also wichtig, dass man je nach Periodenstärke die richtige Variante trägt und mehrere zur Verfügung hat.

Pflege

Leider steht man nach der Benutzung recht lange am Waschbecken und wäscht die Binde aus. Laut Pflegehinweisen der Marke selbst wird empfohlen, sie direkt nach Benutzung einzuweichen. Ich habe das Blut direkt ausgewaschen, das hat einige Minuten gedauert. Das ist im Alltag etwas aufwendig. Da ich im Homeoffice arbeite, kein Problem. Wer ins Büro geht, muss dann einen passenden Beutel parat haben und kann die Binde erst abends auswaschen.

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Wie das Reinigungsergebnis nach mehreren Stunden aussieht, kann ich nicht beurteilen. Positiv finde ich, dass man waschbare Binden alle in die Maschine bei 60 ° C werfen kann. Das kann man nicht mit allen Stoffbinden. Man darf sie sogar in den Trockner legen oder lässt sie lufttrocknen. Das dauert fast einen Tag. Daher braucht ihr unbedingt mehrere Varianten. Verwenden kann man die Bloodmillas im Gegensatz zu Stoffbinden mit Kunstfaseranteil laut Angabe der Herstellerin mehrere Jahre. Sie seien nach häufigem Waschen immer noch saugfest und behalten ihre Form.

Mein Gesamturteil: Ich kann Bloodmilla-Stoffbinden weiter empfehlen

Insgesamt bin ich erstaunt über den weichen und angenehmen Stoff, die gute Verarbeitung und die Saugstärke. Doch die Varianten für stärkere Tage sind beim Tragen doch etwas dick und man hat ein wenig das Gefühl, einen Waschlappen zwischen den Beinen zu haben. Das gibt zwar ein sicheres Gefühl, doch ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ihr könnt die Bloodmillas im verlinkten Shop kaufen oder auch in einigen Unverpackt-Läden. Zudem findet ihr im Online-Shop auch Menstruationstassen und weitere nachhaltige Menstruationsprodukte.

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Bloodmilla-Gründerin C. Isabel Fleschhut: „Sinnvolles Produkt, das den Menschen hilft"

C. Isabel Fleschhut setzt sich als Dipl. Ing. der Bekleidungstechnik mit Leidenschaft für nachhaltige Monatshygiene ein. Sie erzählt uns, dass sie aus ganz persönlichen Gründen auf das Thema aufmerksam wurde, weil sie selbst einige waschbare Binden ausprobierte und keine fand, die sie überzeugte. So nahm sie das Ganze selbst in die Hand und nähte die ersten 7000 Bloodmillas tatsächlich mit ihren eigenen Händen:

„Wie ich das damals geschafft habe, täglich Unmengen von Binden zu nähen, kann ich heute nicht mehr erklären, vermutlich waren es die unglaublich dankbaren Kundinnen, die sich oft persönlich bedankt haben, dass wir solche Produkte anbieten. Viele Frauen haben massive Probleme mit Allergien, gerade im Bereich der Monatshygiene, was mir erst bewusst wurde, als ich mit der Produktion der Bloodmillas begann." 2017 war dann die Nachfrage der Kundinnen so riesig, dass sie dann auf größere Produktion umstellte.

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Daher klärt sie auch auf, dass es ihr wichtig ist, Stoffbinden herzustellen, die zu 100 % aus natürlichen Fasern bestehen und ohne Beschichtung auskommen. Einige der Firmen, die auf unserer Liste zu finden sind, verwenden als Beschichtung teilweise synthetische Stoffe. Das kann für Frauen, die nicht empfindlich sind, unproblematisch sein. Dann ist es jedoch kein vollkommen natürlicher Stoff mehr.

Der Unterschied zu den meisten Konkurrenten besteht jedoch darin, dass dort ein PUL Nässeschutz eingearbeitet wird von dem wir uns ganz klar distanzieren. Es geht nämlich auch ohne. Ein zertifizierter Biostoff ist kein Biostoff mehr, wenn man ihn mit PUL beschichtet.
C. Isabel Fleschhut

Motiviert wird die Gründerin von all den Frauen, denen ihr Produkt weiter hilft und die zufrieden sind. Zudem findet sie es wichtig, ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Bloodmillas werden in so wenig Verpackung wie möglich geliefert, die ohne Plastik auskommt. Zudem werden die waschbaren Binden und Slipeinlagen nur im eigenen Online-Shop und einigen Unverpackt-Läden vertrieben.

Zu wissen dass man ein sinnvolles Produkt entwickelt hat, das Menschen hilft und gleichzeitig die Umwelt schont war und ist bis heute ein enorm motivierender Gedanke.
C. Isabel Fleschhut

Periodenunterwäsche vs. waschbare Binden

Waschbare Binden können eine sinnvolle Ergänzung zur Periodenunterwäsche sein. Vor allem für Frauen mit stärkerer Periode. Zudem enthalten einige Periodenslips ebenfalls Synthetikfasern oder Zusätze wie Silber mit antibakterieller Wirkung. Dadurch ist auch nicht jede Marke der Periodenslips für Allergikerinnen geeignet. Hier sind waschbare Binden eine gute Alternative. Vom Tragegefühl ist es jedoch unterschiedlich, ihr müsst für euch ausprobieren, was euch besser gefällt. Die Periodenslips sind häufig zudem auch nur bei 40 °C und selten bei 60 °C waschbar, im Gegensatz zu den wiederverwendbaren Binden, die sich auch für den Trockner eignen.

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** Hinweis: Die familie.de-Redaktion hat das Produkt zum Test kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinerlei Einfluss auf die Berichterstattung.

Katja Nauck

Mein Eindruck

Ich bin von nachhaltiger Monatshygiene inzwischen wirklich überzeugt und habe meinen Wegwerfbinden-Konsum bereits umgestellt. In meiner Jugendzeit hätte ich es zwar noch echt anstrengend gefunden dann jedes Mal die Binden auswaschen zu müssen. Zumal ich dazu natürlich in der Schule keine Lust gehabt hätte und mir das auch peinlich gewesen wär, im Mädchenklo meine Binde auszuwaschen. Dann müsste man die Slips oder Binden in einem Beutel sammeln und dann zu Hause einweichen. Für wen Nachhaltigkeit ein Anliegen ist, stellt das sicherlich auch kein Problem dar.

Insgesamt kann ich gar nicht sagen, ob ich die waschbaren Binden jetzt besser als Periodenunterwäsche finde. Es ist ein unterschiedliches Tragegefühl, die Pflege ist sehr ähnlich aufwendig. Bei Bloodmilla gefällt mir, dass sie wirklich zu 100 % aus Baumwolle besteht und ohne Synthetik auskommt. Ein großes Plus ist die Waschbarkeit bei 60 °C.

Doch auch bei den Binden kann mal was daneben gehen bei stärkeren Tagen. Daher finde ich die Kombination von Stoffbinde und Periodenslip für Frauen mit mittelstarker bis sehr starker Blutung ideal. Für leichte Tage reicht eine der kleineren Binden auf jeden Fall sehr gut aus und man schont Geldbeutel und Umwelt.

Katja Nauck

Bildquelle: Redaktion, Getty Images/Alexmia

Wenn ihr noch unsicher seid, ob waschbare Binden das richtige für euch sind, macht unseren Test und findet es heraus:

Mach den Test: Welches Periodenprodukt passt zu mir?

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