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Warum Fieber beim Zahnen häufiger auftritt

Fieber beim Zahnen

Ein zahnendes Baby kann für die Eltern und das Kind schlaflose Nächte verursachen. Manche Kinder bekommen dann häufiger Fieber. Das Fieber beim Zahnen hat jedoch nicht direkt etwas mit dem Zähnekriegen zu tun. Wir haben Tipps gesammelt, wie ihr  eurem Baby jetzt helfen könnt.

Warum es das sogenannte Zahnfieber nicht gibt

Unter vielen Eltern hält sich hartnäckig die Mär, dass Zahnen beim Baby mit Fieber einhergeht. Denn viele Kinder entwickeln häufig in der Zeit Fieber, wenn ihr Körper gerade mit dem Zähnekriegen beschäftigt ist. Doch das Zahnen ist nicht direkt die Ursache für das Fieber. Grund ist eher die langsame Abnahme des Nestschutzes, den Babys bereits im Mutterleib mitbekommen und der für ihre Immunabwehr sorgt. Mit einem halben Jahr werden Babys anfälliger für Infekte und beginnen ihre eigene Abwehr zu entwickeln.

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Zahnfieber als solches ist daher ein Mythos. Babys bekommen Fieber beim Zahnen, weil das ganz schön harte Arbeit für so ein kleines Wesen ist und der Körper sich dann schnell mal einen Infekt holt. Dieser Infekt sorgt dann in der Zeit für das Fieber. Zudem juckt sie da Zahnfleisch derart, das sie noch mehr als sonst an allem herum nuckeln und kauen, was sie in die Finger kriegen. Kein Wunder, dass sich der kleine Körper dann auch mal schneller Viren einfängt.

Worauf Fieber beim Zahnen hindeuten kann

Eine erhöhte Temperatur allein ist noch kein Grund zur Sorge. Ab dem sechsten Lebensmonat kann es häufiger vorkommen, dass ein Baby eine Temperatur zwischen 37,6 Grad Celsius bis 38,5 Grad Celsius bekommt. Dazu kann sich auch leichter Durchfall gesellen. Denn wann immer die Zähnchen durchbrechen, kann es vorkommen, dass der Körper anfälliger für Viren aller Art wird. Daher ist das Baby in dieser Zeit auch besonders quengelig, weint viel und schläft schlecht. Vor allem nachts juckt das Zahnfleisch und die neuen Beißerchen machen sich bemerkbar. Von richtigem Fieber spricht man erst ab einer Temperatur von 38,5 Grad Celsius. Auch das ist keine Seltenheit in diesem Alter und kein Problem an sich.

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Bei diesen weiteren Symptomen steckt ein Virus dahinter

Da das Fieber aber häufig in den Zeitraum des Zahnens fällt, vermuten viele Eltern da einen ursächlichen Zusammenhang. Eigentlich deutet Fieber jedoch immer auf eine virale Krankheit hin. Sobald daher weitere Symptome wie Husten, Schnupfen und Erbrechen oder Durchfall hinzukommen, hängt die Temperatur nicht mehr mit dem Zahnen zusammen und ein Arztbesuch ist ratsam. Es könnte dann eine Grippe, ein grippaler Infekt, eine Bronchitis, eine Mittelohrentzündung oder eine klassische Kinderkrankheit sein, die man unbedingt untersuchen lassen sollte.

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Tipp: Meine Kinderärztin empfiehlt mir immer bei einer Temperatur von 38,5 Grad Celsius und sehr schlechtem Nachtschlaf, aber ohne weitere Symptome, ein Zäpfchen zu geben und eine Nacht abzuwarten. Wenn die Temperatur nicht steigt, ist alles in Ordnung. Sollten jedoch weitere Symptome hinzukommen, und das Kind hat plötzlich fast 40 Grad Celsius Fieber dann ist ein Arztbesuch richtig. Wenn euer Baby außerdem unter vier Monaten alt ist, dann solltet ihr bereits bei einer Temperatur von 38 Grad Celsius den Arzt aufsuchen.

Was man gegen Fieber tun kann

Fieber ist keine Krankheit, sondern die natürliche Reaktion des Körpers aufgrund seines Selbstheilungsprozesses. Er kämpft gegen Viren und erhöht daher die Temperatur. Daher müsst ihr nicht sofort eingreifen und ein Zäpfchen oder Fiebersaft geben. Wenn es sich jedoch sehr unwohl fühlt, sich quält und starke Schmerzen zu haben scheint, dann hilft ein solches Mittel natürlich, dass sich der kleine Körper besser fühlt. Das Schmerzempfinden ist bei Kindern ja ähnlich verschieden wie bei uns Erwachsenen. Doch beachtet dabei immer die Hinweise der Packungsbeilage und überdosiert nicht.

Ansonsten kann ein Kind, wenn es sonst gut isst, sich bewegt und nachts gut schläft, ruhig mal ein bis zwei Tage Fieber haben. Aber auch nur, wenn keine anderen Symptome dabei sind und es sonst auch gesund ist. So hart wie es klingt: Der kleine Kinderkörper muss da durch. Das Zahnen gehört zum Erwachsenwerden dazu. Eine Alternative zu Paracetamol & Ibuprofen wären natürliche Mittel gegen Fieber.

Meilensteine Baby

Diese Hausmittel helfen bei Fieber:

  • Wadenwickel: Dazu wickelt man in zwei oder drei Schichten ein in lauwarmes Wasser getränktes Baumwolltuch um Hände oder Waden. Dieses muss allerdings regelmäßig gewechselt werden. Nicht alle Kinder mögen sind bzw. lassen dies zu. Das muss man probieren. Das Kind darf jedoch keine kalten Füße oder Hände haben, dann sind Wadenwickel nicht geeignet.
  • Viel trinken: Beim Fiebern verliert der Körper viel Flüssigkeit, daher muss auch ein Baby viel trinken. Am besten geeignet ist dafür Wasser. Für die ganz Kleinen natürlich auch Muttermilch und Pre-Milch. Ihr könnte aber auch fiebersenkende Kräutertees mit Lindenblüten, Anis, Fenchel oder Kamille anbieten, wenn das Kind es annimmt.
  • Waschungen: Um die Temperatur zu senken, kann es auch helfen, Waschungen durchzuführen. Dafür tränkt ihr einen Waschlappen mit lauwarmem Wasser und etwas Zitrone oder als Alternative Essig. Mit dem ausgewrungenen Lappen wird der Körper des Babys in schnellen Bewegungen Richtung Herz abgerieben und danach nicht abgetrocknet. Nun geht's im Schlafanzug ins warme Bett.
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Diese Mittel könnt ihr versuchen. Sie werden natürlich nicht bei jedem Kind helfen bzw. mögen viele Kinder es nicht. Schaut einfach, was eurem Baby gut tut bzw. konsultiert bei großer Unsicherheit und Sorge immer zuerst den Arzt.

Zahn-Quiz: Was weißt du übers Zahnen, Milchzähne und Co.?

Diese Mittel helfen eurem Baby beim Zahnen

Gegen Zahnungsschmerzen an sich kann man leider nicht viel tun. Denn das Durchbrechen der Zähne ist einfach unangenehm für ein Kind. Doch es gibt kleine Hilfen, die ihr probieren könnt. Auch hier gilt: Nicht jedes Kind nimmt solche Helferlein an. Das müsst ihr ebenfalls testen.

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Katja Nauck

Seid wachsam aber nicht überbesorgt

Als ich noch keine Mutter war, hörte ich immer vom schlimmen Fieber beim Zahnen und dachte ojeoje, was uns da erwartet. Als es dann bei meiner Tochter so weit war, lachte die Kinderärztin nur und meinte: Das ist alles ganz normal. Bisher fielen bei ihr die Fieberphasen tatsächlich auch oft mit dem Zähnekriegen zusammen. Doch es stellte sich immer heraus, dass sie einen Virusinfekt hatte. Kurz danach gesellten sich nämlich eine verstopfte Nase und Husten hinzu. Uns halfen meistens ein bis zwei Zäpfchen. Doch jedes Kind ist da anders und natürlich soll das Kleine sich nicht quälen. Wichtig ist, dass ihr gelassen bleibt und auch mal akzeptiert, dass der kleine Körper arbeiten muss. Aufmerksam werden sollte man wirklich bei länger andauerndem hohem Fieber und weiteren Symptomen. Hier hilft nur der Arztbesuch.

Katja Nauck
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Bildquelle: Getty Images/Astakhova