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Hatschi!

Mit Erkältung stillen: Geht das und welche Medikamente sind erlaubt?

Erkältung und Stillen

Gerade beim ersten Kind sind viele Stillmamas noch unsicher. Und wenn man sich dann die erste Erkältung eingefangen hat, fragen sich viele Mütter: Darf ich trotz Erkältung weiter stillen?

Hatschi! Der Kopf dröhnt, die Nase läuft, der Hals kratzt und es wird gehustet. Im Winter ist es ganz normal, dass man sich die eine oder andere Erkältung einfängt - auch als Stillmama. Viele erkrankte Mamas sorgen sich jedoch, ob sie ihr Baby durch das Stillen möglicherweise anstecken können. Also besser pausieren? Bitte nicht. So lange ihr euch körperlich gut dazu in der Lage fühlt, euer Babys weiter zu stillen, dürft ihr das auch gerne tun. Es gibt nur ein paar kleine Dinge zu beachten, wenn ihr euer Baby mit einer Erkältung stillt.

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Erkältung und Stillen: Keine Pause notwendig

Wenn du selbst erkältet bist, produziert dein Körper Antikörper, um mit den Viren fertig zu werden. Bei jeder Infektion lernt dein Immunsystem etwas hinzu. Unser Körper ist aber noch viel cleverer! Er gibt dieses Wissen über die Muttermilch sogar an dein Baby weiter. Damit ist es vor einer Ansteckung geschützt. Und: Es ist sogar riskanter, wenn du gerade jetzt mit dem Stillen pausierst. Du würdest deinem Kind damit nämlich ein aktuelles Antikörper-Update vorenthalten, das es braucht, um eine scheinbar gerade grassierende Erkältungswelle gut zu überstehen.

Nicht nur bei Erkältung: Bei welchen Erkrankungen kann ich noch weiter stillen?

Stillen ist sozusagen die Grundeinstellung, die die Natur für alle Lebenslagen vorgesehen hat und die auch funktioniert, wenn du krank wirst. Stillen kannst du unter anderem bei folgenden Krankheiten und Symptomen:

  • Erkältung
  • Grippe
  • Fieber
  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen

Natürlich nur, solange du dich zum Stillen in der Lage fühlst. Gerade als beanspruchte Stillmama solltest du bei deutlichen Krankheitssymptomen, die über die einer "normalen" Erkältung hinausgehen, sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Hinter grippalen Symptomen könnte übrigens auch ein Milchstau oder schon eine Mastitis stecken. Auch in diesen beiden Fällen solltest du unbedingt weiter stillen.

Mehr als eine Erkältung: Wann darf ich nicht mehr stillen?

Es gibt auch Erkrankungen, Symptome und Behandlungen, bei denen das Stillen unterbrochen werden sollte. Dazu solltest du dich aber immer Einzelfall mit deiner behandelten Ärztin abstimmen. Folgende Erkrankungen können eine Stillpause notwendig machen:

  • Erkrankungen, bei denen die Erreger dein Kind krank machen würden, z. B. Tuberkulose, Masern, Blutvergiftung
  • Herpes-Ekzeme an den Brustwarzen
  • Krebs-Therapien wie Bestrahlung und Chemotherapie
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Wichtig ist, dass du nicht einfach von jetzt auf gleich mit dem Stillen aufhörst, ohne weitere Maßnahmen einzuleiten, denn dann droht dir eine Brustentzündung (Mastitis). Lass dich in dem Fall, dass du eine Stillpause einlegen oder ganz abstillen musst, von einer guten Stillberaterin beraten und begleiten.

Welche Medikamente sind bei einer Erkältung in der Stillzeit möglich?

Medikamente gegen Schmerzen & Fieber

Wenn du deine Erkältungssymptome mit rezeptfreien Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen lindern möchtest, kannst du dies im normalen Rahmen tun. Besprich die Wahl der Medikation und die Dosierung möglichst mit deiner Ärztin oder deinem Arzt oder frag in der Apotheke nach.

Antibiotikum

Solltest du ein Antibiotikum benötigen, ist auch dies kein Grund zum Abstillen. Weise deinen Arzt ausdrücklich darauf hin, dass du stillst und er oder sie wird dann ein passendes Mittel auswählen. Bei Unsicherheit kann sein dein*e Mediziner*in oder du bei Embryotox nachschauen oder diese spezielle Abteilung für Medikation in der Schwangerschaft und Stillzeit der Charité in Berlin auch direkt kontaktieren.

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Langzeit-Medikation z. B. gegen Asthma oder bei Epilepsie

Auch Medikamente, die du langfristig brauchst, beispielsweise zur Asthma- oder Epilepsie-Therapie, können sich mit dem Stillen vertragen. Sicher hast du schon im Zuge deiner Schwangerschaft abgeklärt, welche Mittel für dein Baby unbedenklich sind – diese kannst du in der Regel auch beim Stillen problemlos nehmen. Zwar möchte man Babys möglichst nicht gleich mit einem Chemie-Cocktail ins Leben starten lassen, doch wenn die Vorzüge des Stillens für das Kind überwiegen, werden minimale Risiken in Kauf genommen. Auch hier gilt: Lass dich ärztlich beraten und checke, was Embryotox dazu sagt, dann kannst du mit ruhigem Gewissen stillen.

Starke Schmerzmittel & Codeinhaltige Medizin

Starke Schmerzmittel oder codeinhaltige Medizin sollten während des Stillens nicht eingenommen werden. Bei Mitteln gegen Husten oder Grippesymptome kommt es auf die jeweiligen Wirkstoffe an; schleimlösende Präparate können sich beispielsweise auf die Milchbildung auswirken. Ärztlicher Rat, Nachfragen in der Apotheke und bei einer kompetenten Stillberaterin sorgen für Klarheit. Und auch hier gilt: Schau bei Embryotox nach.

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Was ist, wenn ich zu schwach zum Stillen bin?

Bei aller Liebe zu deinem Baby, manchmal kann eine Erkältung oder eine Grippe dich so sehr umhauen, dass du einfach zu erschöpft bist, um im regelmäßigen Turnus zu stillen. Eventuell kannst du jedoch Milch abpumpen und vielleicht hast du sogar noch eingefrorene Muttermilch-Vorräte. Bis du wieder gesund bist, muss dann dein*e Partner*in, der Opa oder die Patentante etc. das Fläschchen geben übernehmen.

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Meist reicht es jedoch schon, wenn dir jemand das Baby generell abnimmt und sich um seine sonstigen Bedürfnisse, wie spielen, wickeln und herumtragen kümmert. Wenn es nur zum Stillen zu dir kommt, kannst du dich mit deinem Kind gemütlich ins Bett kuscheln und dort stillen, das erschöpft nicht so sehr.

Wichtig ist: Versuch auch bei einer Erkältung oder schlimmerem Krankheitsfall ausreichend zu trinken, damit dein Körper gut hydriert ist, um gegen die Erreger anzukämpfen und Muttermilch zu produzieren.

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Mehr als eine Erkältung: Stillen bei Krankenhausaufenthalt

Wenn deine Erkältung sich als Mehr entpuppt oder sich zu etwas Schlimmeren entwickelt, sodass ein Krankenhausaufenthalt nötig wird, kannst du darum bitten, dass dein Baby mit aufgenommen wird, damit du weiterstillen kannst. Gerade bei noch sehr kleinen Babys kommen viele Krankenhäuser dieser Bitte auch nach.

Ist dies nicht möglich, nimm eine Milchpumpe mit oder lass dir von der Klinik eine zur Verfügung stellen. So kannst du dein Baby aus der Ferne mit abgepumpter Milch versorgen und stellst sicher, dass sich die Milchproduktion nicht zu stark reguliert.

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Oft ist es auch möglich, dass dir deine Baby über Tag gebracht wird, sodass du tagsüber weiter stillen kannst und nur nachts abpumpen musst.

Falls du tatsächlich eine Stillpause einlegen möchtest oder musst, weil du nur noch schlafen willst, hab kein schlechtes Gewissen, aber versuche diese möglichst kurz zu halten, um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten. Bei längeren Pausen solltest du zwischendurch abpumpen, um nicht ungewollt abzustillen. Wenn du wieder fit bist, kannst du dein Würmchen wieder anlegen und stillen. Dafür reicht manchmal ja schon eine geruhsame Nacht ohne Stillunterbrechungen.

Falls ihr Nachts abstillen wollt oder müsst ...

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Still-Quiz: Was weißt du über Muttermilch und das Stillen?

Bildquelle: Getty Images/ Dobrila Vignjevic

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