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Was ist das?

Vasospasmus: Ein K(r)ampf beim Stillen

Vasospasmus bim Stillen

Stillen tut nicht weh – predigen Stillexpert*innen immer wieder. Aber manchmal tut es eben doch weh – was sehr viele verschiedene Ursachen haben kann. Wenn zu den Schmerzen eine Verformung und Verfärbung der Brustwarze kommt, dann leidest du vielleicht unter einem Vasospasmus beim Stillen.

Was ist ein Vasospasmus beim Stillen?

Schmerzen beim Stillen kann viele verschiedene Ursachen haben. Wenn deine Brustwarzen schmerzen, aber keine offensichtlichen Verletzungen oder wunde Stellen zu sehen sind, könnte ein Vasospasmus die Ursache sein. Ein Vasospasmus ist nicht Brustwarzen-spezifisch: Es handelt sich dabei um einen Gefäßkrampf, der auch an verschiedenen anderen Stellen des Körpers auftreten kann. Dabei ziehen sich feine Blutgefäße, z. B an den Fingern, Zehen oder eben der Brustwarze zusammen, was sich als schmerzhafter Krampf bemerkbar macht.

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Der Vasospasmus ist auch unter dem Begriff Raynaud-Syndrom bekannt, was auf den Entdecker des Syndroms, den französischen Arzt Maurice Raynaud, zurückgeht.

Wie macht sich ein Still-Vasospasmus bemerkbar?

Wenn folgende Symptome während des Stillens bei dir auftreten, leidest du vermutlich unter einem Vasospasmus der Mamillen:

  • Starke Schmerzen an den Brustwarzen ohne sichtbare Verletzungen
  • Weiße oder bläuliche Verfärbung der Mamillen
  • Verformung der Brustwarzen

Tritt beim Stillen ein Vasospasmus auf, wird durch das Zusammenziehen der Gefäße auch der Milchfluss unterbrochen. Eventuell macht sich dann auch dein Baby lautstark bemerkbar, weil es noch Hunger hat, aber keine Muttermilch mehr kommt.

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Woher kommt ein Vasospasmus der Mamillen?

Es lässt sich nicht hundertprozentig sagen, woher bzw. wer beim Stillen einen Vasospasmus bekommt oder bekommen kann. Folgende Dispositionen können ein Auslöser für Still-Vasospasmus sein:

  • Magnesium und/oder Kalzium-Mangel, insbesondere wenn du diese zuvor in der Schwangerschaft supplementiert und nach der Geburt abgesetzt hast.
  • Die Einnahme von Beta-Blockern, also Blutdruck-senkenden Medikamenten, kann Vasospasmus begünstigen.
  • Eine Vorerkrankung mit Rheuma oder Arthritis.
  • Bereits bekannte Erkrankung am Raynaud-Syndrom anderer Körperpartien.

Ein Still-Vasospasmus kann aber auch plötzlich auftreten, ohne dass einer der oben genannten Auslöser auf dich zu trifft. Dann ist vielleicht eine der folgenden Ursachen verantwortlich:

Was tun bei Vasospasmus beim Stillen?

Je nach Ursache gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Still-Vasospasmus zu behandeln:

  • Da Kälte oftmals verstärkend auf eine Gefäßverengung wirkt, kann Wärme helfen, einen Vasospasmus wieder zu lösen.
  • Meist führt falsches Anlegen nicht nur zu einem Vasospasmus, sondern auf Dauer auch zu wunden Brustwarzen oder anderen Schmerzen. Dennoch kann eine Korrektur der Anlegetechnik bei einem Still-Vasospasmus helfen, im Zweifelsfall mit einer entsprechend geschulten Hebamme oder Still-Exertin.
  • Auch der Konsum von koffeinhaltigen Getränken kann sich verstärkend auf Gefäßverengungen auswirken. Wenn du also unter Vasospasmus leidest, überprüfe am besten noch einmal deinen Koffeinkonsum während der Stillzeit.
  • Bestimmte Medikamente können eine Gefäß verengende Wirkung haben. Solltest du also unter einem Vasospasmus beim Stillen leiden und gleichzeitig Medikamente nehmen, besprich dich dazu noch einmal mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.
  • Wenn ein Mineralienmangel die Ursache für deinen Vasospasmus ist, hilft dir vielleicht die Einnahme von Magnesium und/oder Kalzium. Sprich dazu mit deiner Ärztin oder Hebamme.
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Gibt es Medikamente gegen Vasospasmus beim Stillen?

Ein ausgeprägter Vasospasmus kann gegebenenfalls auch medikamentös behandelt werden. Verschrieben werden häufig die Wirkstoffe Nitrate und Calciumantagonisten, z. B. die Medikamente Nifedipin oder Verapamil, Produktnamen Adalat® und Generika oder Isoptin® und Generika. Laut Embryotox sind die Präparate in der Schwangerschaft und Stillzeit verträglich und erlaubt.

Geht der Vasospasmus irgendwann auch von alleine wieder weg?

In manchen Fällen verschwindet der Vasospasmus beim Stillen so schnell wieder, wie er aufgetaucht ist. Bei den meisten Ursachen muss diese jedoch zuerst bekämpft werden, damit sich die Gefäße in den Brustwarzen beim Stillen nicht mehr zusammenziehen.

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Bildquelle: Unsplash/ Janko Ferlic

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