Fahrradfahren gibt Selbstsicherheit, trainiert Konzentration, Koordination und Geschicklichkeit und ist für viele Kinder DIE Lieblingsbeschäftigung an der frischen Luft. Muss nur noch das passende Rad her für die kommende Saison. Welches Fahrrad für Kinder am besten geeignet ist und worauf ihr beim Kauf achten solltet.
- 1.Welches Fahrrad ist das richtige für mein Kind?
- 2.Welches Fahrrad für welche Körpergröße?
- 3.Welches Zoll-Fahrrad für welches Alter?
- 4.Welches Fahrrad für Kinder: Darauf solltet ihr beim Kauf achten?
- 5.Wann braucht mein Kind ein Fahrrad?
- 6.Diese Hersteller auf dem Kinderfahrrad-Mark sind besonders empfehlenswert
- 7.Kinderfahrräder ab 3 Jahren: Das müsst ihr wissen
- 8.Das Kinderfahrrad für die Größeren
- 9.Welches Equipment rund um das Kinderfahrrad ist sinnvoll?
- 10.Sondermodelle: BMX, Mountainbikes und Rennräder für Kinder
Welches Fahrrad ist das richtige für mein Kind?
Kinderfahrräder gibt es viele. Welches Fahrrad für dein Kind das richtige ist, hängt aber hauptsächlich von seinen, ganz individuellen körperlichen Voraussetzungen ab. Damit das Rad also perfekt zu eurem Kind passt, solltet ihr unbedingt seine Körpergröße und bestenfalls auch noch seine Schrittlänge ausmessen.
- Die Schrittlänge
Mit der Schrittlänge oder auch Innenbeinlänge ist der Abstand zwischen Boden und Schritt gemeint. Dieses Maß gibt Auskunft darüber, ob euer Kind bei niedrigster Sattelhöhe des Kinderfahrrades noch mit beiden Füßen gut den Boden erreichen kann. Das Ausmessen der Schrittlänge wird zwar von Experten empfohlen, da sie aber in den meisten Fällen in einem festen Verhältnis zur Körpergröße steht, ist die Größe eures Kindes eigentlich das Hauptkriterium beim Fahrradkauf.
- Die Körpergröße
Die Körpergröße messt ihr vom Boden ab bis zum Scheitel. Der Wert bietet euch dann Orientierung, welche Fahrradgröße am besten für euer Kind passt.
Welches Fahrrad für welche Körpergröße?
In unserer Tabelle findet ihr eine Übersicht, wie Körpergrößen und Fahrradgrößen für Kinder zusammenpassen:
Körpergröße (in cm) | Fahrradgröße (in Zoll) |
105 | 18 |
120 | 20 |
135 | 24 |
Welches Zoll-Fahrrad für welches Alter?
Welche Zoll-Größe das Fahrrad eures Kind haben sollte, ist eigentlich nicht so sehr vom Alter, sondern eher von der Körpergröße abhängig. Zur Vereinfachung geben viele Hersteller aber auch eine Altersempfehlung für Kinderfahrräder an. Der ADFC geht von folgender groben Alterseinteilung aus:
Alter (in Jahren) | Fahrradgröße (in Zoll) |
4 + | 16-18 |
6 + | 18-20 |
8 + | 20-24 |
Welches Fahrrad für Kinder: Darauf solltet ihr beim Kauf achten?
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, kurz ADFC, gibt folgende Empfehlungen, wenn ihr plant, ein Fahrrad für euer Kind zu kaufen.
- Entscheidet euch immer für die aktuell richtige Größe und kauft nicht auf Zuwachs. Denn: Auf einem zu großen Fahrrad sitzt euer Kind unbequem und unsicher im Sattel und treten kann es so natürlich auch nicht richtig. Da macht Radfahren keinen Spaß und gefährlich ist es noch dazu.
- Achtet darauf, dass die Pedalkurbeln nicht zu lang und der Lenker nicht zu breit sind. Das erschwert eurem Kind nur unnötig das Radeln und das kann im Straßenverkehr zu Unfällen führen.
- Kinderräder wiegen manchmal fast so viel wie Fahrräder für Erwachsene. Achtet beim Kauf daher aufs Gewicht, je leichter das Rad, desto besser kommt das Kind damit zurecht. Jedes Kilo weniger zählt.
- Der Kauf eines hochwertigen Kinderrads lohnt sich nicht nur in Sachen Fahrspaß und Sicherheit: Es hat auch einen hohen Wiederverkaufswert oder kann noch von jüngeren Geschwistern genutzt werden. Qualität zahlt sich also letztlich aus.
Wann braucht mein Kind ein Fahrrad?
Wann dein Kind mit dem Fahrradfahren beginnt, hat viel mit seinen körperlichen Voraussetzungen zu tun. Neben Körpergröße und Beinlänge kommt es auch auf seine motorischen Fähigkeiten an. Und natürlich, ob es überhaupt Lust hat aufs Radeln.
Wenn dein Kind aber schon längere Zeit mit dem Laufrad trainiert hat, sich gut abstoßen und das Gleichgewicht über längere Zeit halten kann, könnt ihr übers Fahrradfahren lernen und ein Kinderfahrrad nachdenken. Im Handel gibt es Einsteigerfahrräder, die für Kinder ab etwa 3 Jahren gedacht sind.
Diese Hersteller auf dem Kinderfahrrad-Mark sind besonders empfehlenswert
Puky zählt in Sachen Kinderfahrrad seit Jahren zu den Marktführern. Viele Eltern kennen sie noch aus der eigenen Fahrradlern-Historie.
Besonders angesagt, weil extrem leicht, sind seit einigen Jahren auch die Räder des österreichischen Herstellers Woom oder die (Mountain-)Bikes von Cube.
Fahrrad-Experten empfehlen außerdem häufig die Premium-Fahrräder von Early Rider, Kokua, Haibike, Bikestar und Kettler. Und auch die Firmen S’Cool, Kubikes, Frog und Bachtenkirch produzieren hochwertige Fahrräder für Kinder.
Kinderfahrräder ab 3 Jahren: Das müsst ihr wissen
Als Faustregel gilt: Ab einer Körpergröße von ungefähr einem Meter und einer Schrittlänge ab 44 cm – etwa ab 3 Jahren – ist dein Kind bereit für sein erstes Kinderfahrrad. Klassische Einstiegsräder für die Kleinen ab 3 und 4 haben eine Größe von 12 bis 18 Zoll. Sie gelten übrigens als Spielzeuge und dürfen deshalb nur abseits des Straßenverkehrs genutzt werden. Das Kinderfahrrad ab 3 braucht deshalb kein Licht, folgende Ausstattung sollte es aber laut ADFC haben:
- Rücktrittbremse
- einen geschlossenen Kettenkasten
- rutschfeste Griffe mit verdickten Lenkerenden
- wünschenswert sind auch zwei Handbremsen, die sich leicht greifen lassen
Das Kinderfahrrad für die Größeren
Ab etwa sechs Jahren, mit einer Körpergröße ab 1,20 Metern und einer Schrittlänge ab ca. 53 cm, ist euer Kind groß genug für sein erstes Kinderstraßenfahrrad. Diese Kategorie hat eine Größe von 20 bis 26 Zoll und euer Kind darf damit am Verkehr teilnehmen. Das heißt aber auch, dass das Rad die entsprechende StVZO-gültige Ausstattung haben muss. Laut der deutschen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung gehört dazu:
- Bremsen vorne und hinten
- Licht vorne und hinten
- Reflektoren
- Klingel
Keine Pflicht, aber eine sinnvolle Ergänzung – vor allem auch, wenn ihr Familien-Touren macht – können beim Kinderfahrrad außerdem sein:
- ein robuster, stabiler Rahmen
- Schutzbleche
- ein verstellbarer Sattel
- ein verstellbarer Lenker
- ein Gepäckträger
- Lenkergriffe
- eine einfache Gangschaltung
Welches Equipment rund um das Kinderfahrrad ist sinnvoll?
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) empfiehlt schon den jüngsten Radlern einen Fahrradhelm, um schweren Kopfverletzungen vorzubeugen. Damit der Helm aber wirklich schützt, muss er perfekt passen, darf also weder wackeln noch über die Stirn oder nach hinten rutschen. Und wir Eltern sollten regelmäßig die korrekte Einstellung der Helmgurte nach Herstellerangaben prüfen. Noch ein Tipp: Achtet beim Helmkauf auf das TÜV/GS-Zeichen.
Ein kindgerechtes Fahrradschloss führt außerdem schon mal langsam ans Abschließen heran. Für ältere Kinder rät der ADFC zu einem leichtgängigen und hochwertigen Seilschloss. Mit einem langen Schloss kann euer Kind sein Rad nicht nur ab-, sondern auch anschließen. Alternativ empfiehlt der ADFC ein Zahlenschloss: Damit kann kein Schlüssel verloren gehen.
Für überflüssig hält der ADFC dagegen einen Flaschenhalter im Durchstieg oder spezielle Federungen. Zweitere würden ohnehin kaum auf das Gewicht von Kindern reagieren. Hupen und Propeller oder Körbe am Lenker hält der Club sogar für gefährlich: Dieses Spielzeug lenkt vom Straßenverkehr ab und kann Kinder bei einem Sturz sogar verletzen.
Sondermodelle: BMX, Mountainbikes und Rennräder für Kinder
Sie sind in und machen was her. Aber sind BMX-Räder und Co. wirklich sinnvoll für Kinder? Mountainbikes beispielsweise mögen robust sein, jedoch müssen sie meist noch mit der nötigen verkehrstauglichen Sicherheitsausstattung nachgerüstet werden. Das macht solche Modelle vergleichsweise teuer. Viele der bereits voll ausgestatteten Bikes im MTB-Look sind dagegen von minderwertiger Qualität und halten in Sachen Stabilität oft nicht das, was sie versprechen.
Ein weiterer Minuspunkt ist die unbefriedigende Sitzhaltung bei diesen Rädern. Auch BMX-Bikes sind keine Kinderfahrräder. Sie sind wie die MTBs meist zu schwer, haben ebenfalls keinerlei Sicherheitsausrüstung und sind genau so wenig verkehrstauglich. Auch die leichten, schnellen Rennräder sind mehr Sportgerät als Kinderfahrrad.
Aber natürlich können auch Kinder BMX, Mountainbike und Rennrad fahren, aber eben als Sportgerät und nicht als Touren- bzw. normales Freizeitrad. Anders verhält es sich, wenn ihr das Mountainbike eures Kindes verkehrssicher ausstattet, dann ist es durchaus als gutes Kinderfahrrad im Alltag zu nutzen – dabei aber unbedingt auf eine gute Qualität achten. Aber das gilt für alle (Kinder-)Fahrräder!
Egal, welches Fahrrad euer Kind fährt. Egal, ob es gerne steile Waldhänge runterrast, im Park trickst oder lieber gemütlich radelt, es gibt Dinge, die sind fürs sichere Fahrradfahren essentiell: Dazu gehört richtig Fahrradfahren lernen, ein sicherer Helm, die richtige Fahrradgröße für dein Kind, gute Fahrradstrecken und natürlich auch ein knacksicheres Schloss – denn ohne Fahrrad kann man schließlich kein Fahrrad fahren!
Bildquelle: iStock / Getty Images Plus / Nadezhda1906
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