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Böller-Beben

Husten in der Schwangerschaft: Schadet er dem Baby? Und was jetzt hilft

© Adene Sanchez / Getty Images

Jeder, der von dem heftigen Keuchen schon nächtelang wachgehalten wurde, weiß: Husten kann richtig quälend sein. Das gilt besonders für Schwangere – schließlich darf man mit Baby im Bauch kaum Medikamente nehmen. Was du trotzdem tun kannst, um die Beschwerden bei Husten in der Schwangerschaft zu lindern.

Ist Husten in der Schwangerschaft gefährlich fürs Baby?

Bei einem starken Husten zieht sich auch der Unterleib krampfartig zusammen. Kein Wunder also, dass sich betroffene werdende Mamas oft Sorgen machen, ob das Keuchen ihrem Baby schaden oder vielleicht sogar eine Frühgeburt auslösen könnte. Bedenken, die zum Glück in der Regel unbegründet sind: Das Ungeborene ist im Fruchtwasser, das alle Erschütterungen weitestgehend von ihm abhält, bestens geschützt.

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Trotzdem: Hast du ein komisches Gefühl, wird der Bauch hart oder hast du Kontraktionen, halte ruhig Rücksprache mit deiner Gynäkologin oder Hebamme. Sie nehmen dir deine Unsicherheit – oder wissen, was zu tun ist.

Wann sollte ich bei Husten in der Schwangerschaft zum Arzt gehen?

Wenn du länger als eine Woche unter Husten in der Schwangerschaft leidest, solltest du einen Arzt aufsuchen. Falls zum Keuchen, Beben und Böllern auch Fieber über 38,5 Grad dazukommt, unbedingt schon früher. Ein Arzt oder eine Ärztin können dich untersuchen und dir sagen, welche Medikamente du jetzt nehmen darfst – und welche nicht.

Vielen Arzneimittel gegen Erkältung sowie Kräutern und ätherische Öle sind in der Schwangerschaft ungeeignet, denn manche Inhaltsstoffe können bedenkliche Nebenwirkungen haben. Gut, dass es auch einige wirksame Hausmittel gibt.

Welche Hausmittel helfen gegen Husten in der Schwangerschaft?

1. Viel trinken

Wer in der Schwangerschaft unter Husten leidet, für den ist Trinken das A und O. Besonders gut geeignet, um beim Schleimlösen und Abhusten zu helfen: Tees, zum Beispiel aus Pfefferminze (Achtung, davon nicht zu viel!), Kamille, Thymian, Anis, Schlüsselblume oder Lindenblüten. Nur wer genug Flüssigkeit zu sich nimmt, wird schnell wieder gesund. Auch super, um Keime in die Flucht zu jagen: Heiße Zitrone mit Ingwer und Honig.

2. Selbst gemachter Zwiebelsaft

Er ist ein Hausmittel gegen Husten, der sich seit Jahrhunderten bewährt hat: Zwiebelsaft. Schmeckt gewöhnungsbedürftig, aber hilft. Die ätherischen Öle in der Zwiebel wirken antibakteriell und verflüssigen Schleim in den Bronchien. Das Rezept:

  • Schneide eine Zwiebel klein, gib die Stückchen in ein Gefäß und füge Honig hinzu.
  • Den Mix lässt du nun mehrere Stunden stehen.
  • Den entstandenen Sud durch ein Sieb in ein verschließbares Glas abseihen und immer wieder einen Löffel davon trinken.
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3. Inhalieren

Um den Hustenreiz zu lindern und die gereizten Schleimhäute zu beruhigen, hilft es zu inhalieren – am besten mit einem Inhaliergerät. Viele sind für Kinder und Erwachsene zugelassen, solange jeder ein eigenes Mundstück benutzt. Du kannst das alle drei Stunden und vor dem Schlafengehen wiederholen.

4. Ruhe, Wärme und frische Luft

Auch wenn es dir schwer fällt: Versuche dich zu schonen! Schließlich trägst du momentan nicht nur für dich selbst, sondern auch für dein Baby, die Verantwortung. Also ab aufs Sofa oder gleich ins Bett! Ein geöffnetes Fenster tut dir gut, ebenso wie Wärme – also kuschle dich gut ein. Außerdem hilfreich: Den Oberkörper höher zu lagern. 

5. Warme Kartoffelwickel

Warme Kartoffeln auf der Brust lösen Verkrampfungen und entspannen. Das einfachste Rezept für einen Wickel: Gekochte Kartoffeln in einem Geschirrtuch zerdrücken, mit einem weiteren umwickeln und auf die Brust legen. Der Wickel soll angenehm sein. Sonst lieber lassen.

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Welche Medikamente sind bei Husten in der Schwangerschaft erlaubt?

Die schlechte Nachricht zuerst: Alle Medikamente, die in der Lage sind, deinen Husten von Jetzt auf Gleich zu stoppen, wie zum Beispiel Codeintropfen, sind für werdende Mamas tabu. Es gibt allerdings ein paar Wirkstoffe, die zumindest Linderung bringen, und die auch für Schwangere erlaubt sind.

Dazu zählen Hustensäfte auf pflanzlicher Basis, die aus Eibischwurzel, Thymian oder Efeu gewonnen werden. Bei starker Schleimbildung sind Präparate mit Acetylcystein in der Regel kurzfristig erlaubt, allerdings erst ab dem zweiten Trimester. Außerdem darf man bei Husten in der Schwangerschaft auf Paracetamol zurückgreifen, nur nicht über einen längeren Zeitraum und nicht mehr als acht Tabletten am Tag.

Bei allen eingenommenen Medikamenten gilt natürlich: Alkohol als Inhaltsstoff ist verboten. Und im Zweifel solltest du unbedingt deinen Arzt oder Apotheker fragen.
Better safe than sorry

Was kann man bei Husten in der Schwangerschaft sonst noch tun?

Du kannst klassisch Hustenbonbons und -pastillen lutschen. Sie befeuchten die Schleimhäute und das hilft oft schon ein bisschen, wenn der Hustenreiz wieder aufkommt. Für die Nacht solltest du aber unbedingt auf zuckerfreie Produkte achten. Sonst brauchst du neben dem Hausarzt bald noch einen Zahnarzt.

Wichtig: Immer die Packungsbeilage checken. Du kannst auch die kostenlose Arzneimittel-Datenbank von Embryotox nutzen, um dich zu informieren, ob ein Mittel in der Schwangerschaft von Expert*innen als unbedenklich eingestuft wird oder nicht.

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Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärzt*innen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Embryotox vom Pharmakovigilanz - und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin; Infos des Berufsverbands der Frauenärzte

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