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Doppelbelastung

Schwanger mit Kleinkind: Eine kleine Herausforderung, die gut geplant sein will

Schwanger mit Kleinkind: Kleiner Junge hört am Bauch einer schwangeren Frau
© iStock / Getty Images Plus / NataliaDeriabina

Du wünschst dir ein zweites Kind? Herzlichen Glückwunsch, eine wunderbare Entscheidung! Schwanger mit einem Kleinkind zu sein ist allerdings etwas anders, als beim ersten Mal. Welche Herausforderungen dich erwarten und wann der richtige Zeitpunkt für ein zweites Kind ist.

Schwanger mit Kleinkind: eine kleine Herausforderung

Die erste Schwangerschaft ist zweifellos eine besonders magische Erfahrung. Jeder Ultraschalltermin wird gefühlt mit dem Partner/ der Partnerin zelebriert, jede Bauchbewegung zaubert ein Lächeln ins Gesicht und die ganzen Vorbereitungen fürs Baby könnten nicht mehr Vorfreude hervorrufen. Beim zweiten Kind verhält sich das etwas anders, denn in dieser Schwangerschaft bist du nicht einfach nur schwanger — du bist schwanger mit Kleinkind!

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So schön es auch ist, ein Geschwisterchen für das erstgeborene Kind zu erwarten, so anstrengend kann eine weitere Schwangerschaft werden. Eine kleine Auszeit für dich und dein Baby verschafft dir vielleicht die Kita, wenn dein erstes Kind schon alleine dorthin geht. Diese Zeit kannst du zum Entspannen nutzen, die Bauchbewegungen genießen und Kraft tanken, bis dein Erstgeborenes wieder deine volle Aufmerksamkeit fordert. Dann rücken nämlich der große Bauch und Schwangerschaftswehwehchen wie Sodbrennen, Übelkeit oder Wassereinlagerungen in den Hintergrund. 

Es gibt jede Menge Schwangerschaftsmythen. Welche davon tatsächlich wahr sind, erfahrt ihr in diesem spannenden Gespräch:

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Wann ist der richtige Zeitpunkt für das zweite Kind?

Viele Mütter, die sich (gemeinsam mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin) für ein zweites Kind entscheiden, stellen sich die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für ein Geschwisterchen ist. So viel sei verraten: Den richtigen Zeitpunkt gibt es nie.

Trotzdem sollte man sich gut überlegen, wie groß der Abstand zwischen den Geschwistern sein soll. Grundsätzlich sollte dir bewusst sein: Je kleiner der Altersunterschied ist, desto stressiger wird die zweite Schwangerschaft. Kleinkinder benötigen gerade in den ersten Lebensjahren eben noch wahnsinnig viel Unterstützung, sie müssen gewickelt werden und wollen auch noch oft auf den Arm. Ältere Kinder ab drei Jahren können schon etwas selbstständiger sein, sich vielleicht auch schon mal kurze Zeit alleine beschäftigen oder Verständnis dafür aufbringen, wenn es dir wegen der Schwangerschaft mal nicht so gut geht.

Aber natürlich ist jedes Kind anders. Die einen brauchen mehr Aufmerksamkeit und Zuneigung, was die zweite Schwangerschaft zu einer größeren Herausforderung macht. Die anderen sind vielleicht sowieso eher Papa-Kinder und können Mama somit die ein oder andere Pause problemlos zugestehen. Du kennst dein Kind am besten und weißt, was es braucht. Wann für dich also der richtige Zeitpunkt ist, wieder schwanger zu werden, wissen nur du und dein Partner / deine Partnerin.

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Brigitta Langhoff

Persönliche Erfahrung

Bevor ich mein erstes Kind 2019 bekommen habe, wusste ich schon, dass ich insgesamt zwei Kinder haben möchte. Ich selbst habe fünf Geschwister, ein Einzelkind großzuziehen, kam für mich daher nie in Frage. Am besten sollten sie zwei Jahre Abstand haben. So jedenfalls der Plan. Als mein Sohn dann ein Jahr alt war und in die Kita kam, hätte ich eigentlich langsam wieder schwanger werden müssen, damit mein Plan aufging. Ehrlich gesagt war ich allerdings froh, erstmal wieder zu arbeiten und mein Ding machen zu können – zumindest von 9 bis 16 Uhr.

Nach einem weiteren Jahr wollten mein Mann und ich dann Baby Nummer zwei angehen, doch es funktionierte nicht gleich. Im Sommer 2022 wurde ich dann endlich wieder schwanger, im März 2023 kam unsere Tochter zur Welt. Während meine erste Schwangerschaft ein Traum war, war die zweite deutlich anstrengender. Ich hatte das erste Trimester mit extremer Übelkeit und teilweise Erbrechen zu kämpfen und war supermüde. Später kamen dann Sodbrennen (hatte ich noch nie im Leben, wie unangenehm!!!!), Wassereinlagerungen und mein ohnehin hoher Blutdruck dazu, sodass ich am Ende einfach nur noch heulen hätte können und nur noch wünschte, dass die Kleine endlich raus kommt.

Dass mein Sohn in dieser Phase kein Windelkind mehr war, das sich sprachlich nicht ausdrücken kann, hat es mir leichter gemacht, die Schwangerschaft durchzustehen – ganz zu schweigen von meinem Mann natürlich, der viel abnehmen konnte. Trotzdem hatte ich als Mutter in dieser Phase ständig ein schlechtes Gewissen, mein Kind zu vernachlässigen.

Heute bin ich froh über den dreieinhalbjährigen Abstand zwischen meinen Kindern, denn mein Sohn ist bereits sehr selbstständig und verständnisvoll. Wenn ich gerade nicht kann, weil ich die Kleine stillen muss, ist das ok für ihn. Ganz im Gegenteil, er hilft mir sogar bei manchen Dingen und ist zudem supersüß zu seiner kleinen Schwester. Ich freue mich schon auf die Zeit, in der sie zusammen spielen können.

Brigitta Langhoff

Was ist anders in der zweiten Schwangerschaft?

Die Krux am schwanger mit Kleinkind sein ist auch, nicht zu wissen, wie die nächste Schwangerschaft verlaufen wird. Bestenfalls geht es dir blendend. In diesem Fall wird es dir leicht fallen, dich um dein erstes Kind zu kümmern, arbeiten zu gehen und den Haushalt zu schmeißen. Wenn es dir jedoch nicht so gut geht und du stattdessen die volle Ladung der Schwangerschaftshormone zu spüren bekommst (so wie ich am Anfang der zweiten Schwangerschaft), dann lässt sich das Kind nicht so leicht schaukeln. In diesem Fall ist es superwichtig, einen Partner oder gute Freundinnen und Familienangehörige an der Seite zu haben, die dich unterstützen und dir Dinge abnehmen können. Simple Dinge wie Kochen oder das Kind bettfertig machen zum Beispiel.

Auch Oma und Opa können in dieser Zeit wunderbar helfen, ihr Enkelkind aus der Kita abholen und etwas unternehmen. Quasi eine Win-Win-Situation: Oma und Opa verbringen Zeit mit den Enkeln, die unheimlich Spaß haben und vor allem die volle Aufmerksamkeit bekommen und Mama kann sich etwas schonen und ausruhen.

Schwanger mit Kleinkind zu sein, bedeutet zum Teil also durchaus auch mal Stress und Überforderung. Aber weißt du was? Das ist ok, denn du bist nicht die Einzige, der es so geht. Deshalb sollte dir der mögliche Stress auch keine Angst machen, Baby Nummer zwei zu planen. 

Vorbereitung ist alles

Schwanger mit Kleinkind zu sein, muss aber nicht zwangsläufig Stress bedeuten. Zumindest kannst du den reduzieren, wenn du den großen Bruder oder die große Schwester auf den Familienzuwachs gut vorbereitest und in die Schwangerschaft mit einbeziehst. Wenn das Baby im Bauch strampelt beispielsweise, darf das Geschwisterkind die Hand auf den Bauch legen, wenn möglich könnt ihr es auch mit zu einem Ultraschalltermin nehmen. Bücher zum Thema vorlesen und ganz viel darüber sprechen, wie es mal sein wird mit dem kleinen Geschwisterchen, sind ebenfalls wunderbare Vorbereitungs-Rituale.

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Welche Krankheiten können Kleinkinder an Schwangere übertragen?

Dass du eigentlich lieber im Bett bleiben willst, anstatt Essen zu kochen und dein Kind zu bespaßen, ist die eine Schwierigkeit am Schwangersein mit Kleinkind. Die andere ist, aufzupassen, sich keine gefährlichen Bakterien oder Viren einzufangen, die dem ungeborenen Kind schaden könnten. Insbesondere gilt das für den Zytomegalie Virus.

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Das humane Herpesvirus kann vor allem im ersten und zweiten Trimester irreparable Schäden wie Taubheit, geistige und/oder körperliche Entwicklungsstörungen oder Krampfanfälle beim ungeborenen Kind hervorrufen. Da das Virus über Speichel, Nasensekret, Harn, Tränenflüssigkeit oder Muttermilch übertragen werden kann, sollten schwangere Frauen mit Kleinkindern besonders auf die regulären Hygienemaßnahmen wie häufiges und gründliches Händewaschen nach dem Wickeln, Füttern, Nase putzen oder Baden achten. Sein Kind auf den Mund zu küssen stellt ebenfalls ein Risiko dar – so schwer es auch fallen mag, darauf am besten in der Schwangerschaft verzichten. 

Das alles mag jetzt wahnsinnig gefährlich und schwer umsetzbar klingen, soll dir aber keine Angst machen, sondern nur sensibilisieren. Wahrhaftig stecken sich nämlich nur etwa 0,5 Prozent der Schwangeren in Deutschland mit dem Zytomegalie Virus an. Man sollte es also im Hinterkopf behalten, aber sich nicht verrückt machen. Leider ist das Virus meist symptomfrei. Solltest du aber in der Schwangerschaft plötzlich Fieber, Kopfschmerzen und Schwindel bekommen, ist ein Gang zum Arzt Pflicht. Deine Ärztin kann dann feststellen, ob sich CMV-Antikörper im Blut befinden.

Schwanger mit Kleinkind: Darf ich mein Kind tragen?

Das süße Küsschen von deinem kleinen Schatz ist allerdings nicht das Einzige, das du nur in Maßen genießen solltest. Auch das Tragen des Kindes sollte, wenn möglich, vermieden werden, denn bekanntermaßen soll man in der Schwangerschaft nicht schwer heben. Zu groß ist das Risiko von Komplikationen, vor allem im Rücken und im Beckenboden. Wenn du dich also fragst, ob du dein Kind in der Schwangerschaft tragen darfst, lautet die Antwort eigentlich nein. Wer allerdings Kinder hat, weiß wie schwer es ist, das durchzuhalten (Ich weiß, wovon ich rede!). Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu hören. Wenn er nichts zu meckern hat, ist es auch ok, schwanger sein Kind zu tragen. In allen anderen Fällen unbedingt zum Arzt gehen!

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