Eine junge Frau aus dem britischen Portsmouth ist mit 20 Jahren Mutter geworden, obwohl sie noch Jungfrau war. Nicole Moore hatte bis zu ihrer Schwangerschaftsdiagnose keinen richtigen Sex. Erst in der Schwangerschaft erfährt sie, warum sie dennoch schwanger werden konnte und erhält ihre erlösende Diagnose.
Schwangerschaft ohne Sex? Das hört sich erstmal so an, als hätte jemand eine künstliche Befruchtung gehabt. Doch Nicole Moore aus Portsmouth ist diese Geschichte, wie die Daily Mail berichtet, tatsächlich ohne Reproduktionsmedizin passiert. Die heutige 28-Jährige ist Mutter einer Tochter geworden, obwohl sie bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch Jungfrau war.
Sie lernte mit 18 ihren damaligen Freund kennen und stellte fest, dass vaginaler Sex mit ihm nicht möglich war. Immer wieder verkrampfte sich ihre Vagina, so dass ihr Freund nicht eindringen konnte. Die junge Frau konnte sich auch keinen Tampon einführen, weil ihre Muskeln das nicht zuließen. Ärzte sagten ihr damals nur, dass sie zu angespannt sei. Daher suchten beide sich andere Wege sexuelle Befriedigung zu erlangen.
Plötzlich schwanger als Jungfrau
Ganz plötzlich während ihrer Arbeit entdeckte sie die ersten Schwangerschaftsanzeichen und Symptome, doch glaubte noch nicht an eine Schwangerschaft. Denn sie wusste ja, dass das eigentlich nicht möglich sein kann, da ihr Freund noch nie richtig in sie eingedrungen war. Sie machte dennoch einen Schwangerschaftstest und siehe da: Das Ergebnis war eindeutig, sie war tatsächlich schwanger!
"Ich hatte Angst, dass mein Partner denken würde, ich hätte ihn betrogen, weil es so unmöglich schien. Aber zum Glück kannte er mich und meinen Körper und zweifelte nicht eine Sekunde an mir. So viele Leute sagen mir immer noch, ich sei die Jungfrau Maria, was mich wirklich zum Lachen bringt. Es war verrückt."
Nicole Moore, Daily Mail
Diagnose Vaginismus: Darum konnte Nicole keinen Sex haben und dennoch schwanger werden
Nachdem viele Ärzte und Krankenschwestern ihr während ihrer Schwangerschaft nicht glauben wollten, dass sie noch nie Sex hatte, bekam sie endlich ihre Antwort: Sie lernte zufällig einen Mediziner kennen, dessen Spezialgebiet Vaginismus war und bekam ihre rettende Diagnose. Bis dahin fühlte sie sich von Medizinern nie ernst genommen und litt darunter, dass sie das Gefühl hatte, etwas stimme nicht mit ihr.
Beim Vaginismus handelt es sich um eine Muskelkontraktion der Scheide, die sich so verkrampft, dass der Penis oder ein Tampon nicht eingeführt werden kann. Daher haben Frauen, die unter Vaginismus leiden häufig Probleme mit penetrierendem Geschlechtsverkehr. Viele leiden auch unter unerfülltem Kinderwunsch. Doch wie man an Nicoles Geschichte sieht, reicht es manchmal schon aus, dass das Sperma nur in die Nähe der Vagina kommt und seinen Weg zur Gebärmutter irgendwie doch findet.
Vaginismus früh erkennen und behandeln
Vaginismus ist gar keine so seltene Erkrankung, hat aber ganz verschiedene Auslöser. Als sexuelle Funktionsstörung können physische oder psychische Gründe für den Scheidenkrampf verantwortlich sein. Wichtig ist, dass Betroffene einen Arzt oder Ärztin finden, der darauf spezialisiert ist und helfen kann. Dann kann sich ein jahrelanger Leidensweg stark verkürzen, denn es gibt durchaus Methoden und Therapien, die helfen können, ein erfülltes Sexleben und penetrierenden Sex zu haben.
Nicole fand einen solchen Spezialisten, machte eine Therapie und hatte keine Angst mehr vor der Geburt. In Deutschland können sich Frauen über die Website Vaginismus Selbsthilfe erste Hilfe holen und einen geeigneten Arzt oder eine Ärztin finden.
Bildquelle: Getty Images/Westend61
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